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MS oder Borreliose!?
#1

Hallo zusammen,
Ich bin 36 und habe die Diagnose Ms seit 2004.
Für diese Diagnose wurde MRT und Liquor gemacht, somit war die MS
Diagnose gesichert.
Ich las dann im Internet das MS häufig mit Borreliose verwechselt wird,
Also ging ich zu meinem Hausarzt und lies mich testen - Ergebnis negativ.
Jahre später las ich das die Standard Tests wenig aussagefähig sind...
Also auf ins XXX (s. Forenregel) - Borreliose Grenzwertig manche Banden positiv, zusätzlich
Folgende Co Infektionen: Babesien, Rickettsien, clamydien, EBV !!!
Dann habe ich dort eine Naturheilkunde Therapie für 1,5 Jahre gemacht , der
Erfolg hält sich in Grenzen nur minimale Verbesserungen...
Heute war ich bei einer IST Therapeutin , sie meinte das bei dieser Menge erstmal eine Antibiotika Therapie sinnvoll wäre. Die übrig gebliebenen Themen könnte man
dann ggf. mit der IST Therapie behandeln.
So... wieder zum Hausarzt? Wieder ins XXX (s. Forenregel) ?
Ich möchte eigentlich nur behandelt werden, wenn möglich das ich nicht alles selbst bezahlen muss... bis jetzt hab ich alles selbst bezahlt.
Weiß jemand den richtigen Weg?
Danke im Voraus!!
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Thanks given by:
#2

(23.03.2017, 21:57)ErhardM schrieb:  Ich möchte eigentlich nur behandelt werden, wenn möglich das ich nicht alles selbst bezahlen muss... bis jetzt hab ich alles selbst bezahlt.
Weiß jemand den richtigen Weg?

Hallo Erhardt,

sei willkommen im Forum. Leider ist es so: Ohne eindeutige Hinweise auf eine definierte aktive bakterielle Infektion wird es nahezu unmöglich sein, einen Kassenarzt dazu zu bringen eine antibiotische Behandlung auf sein Budget zu nehmen.

Bei der Auswahl an Möglichkeiten wäre es ein lediglich ein Versuch mit Antibiotika zum Selbstzahlerpreis mit ungewissem Ausgang. Keine prickelnde Aussicht - ich weiß..... Icon_xmas_kilroy

Wenn der EBV Auslöser ist, dann würden Antibiotika gar nichts nutzen.

Ob nun alle Erreger tatsächlich aktiv sind? Ist nicht so einfach zu beurteilen. Wenn du alle Erreger ins Auge fassen willst, wird von Spezis oft eine längere und härtere Therapie mit mehreren verschiedenen Antibiotika angeboten. Das will überlegt sein, ob man das machen möchte. Beim Hausarzt müsstest du erfragen, ob er dich dabei unterstützen würde, welche potentielle Risiken und welcher potentielle Nutzen sich gegenüberstehen und vor allem was DU bereit bist zu tragen.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#3

(23.03.2017, 21:57)ErhardM schrieb:  Für diese Diagnose wurde MRT und Liquor gemacht, somit war die MS Diagnose gesichert.
Ich las dann im Internet das MS häufig mit Borreliose verwechselt wird,
Also ging ich zu meinem Hausarzt und lies mich testen - Ergebnis negativ.
Jahre später las ich das die Standard Tests wenig aussagefähig sind...
Also auf ins XXX (s. Forenregel) - Borreliose Grenzwertig manche Banden positiv
Hallo Erhard, üblicherweise wird inzwischen bei MS-Verdacht die Serologie gemacht. Also Borrelien-ELISA und, falls dieser positiv, der Immunoblot als Bestätigungstest.
Dein Hausarzt hat sicherlich genau das Selbe veranlasst.

Wie hat denn das XXX (s. Forenregel) getestet?
Dass sie dich auf vermeintliche Borreliose nur(?) naturheilkundlich behandelt haben, wäre unsinnig. Bei Borreliose helfen nur Antibiotika. Und das muss jeder Arzt wissen, selbst wenn er sich nur oberflächlich mit dieser Krankheit befasst hat.
Du solltest dir Kopien sämtlicher Laborbefunde besorgen. Die kannst du auch gerne hier einstellen. (Anonymisiert)
Gruß
Donald
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Thanks given by: Katie Alba , Mainz06 , Filenada
#4

Die haben im Hause einen Vertrieb für NEM, der nach meiner Recherche mit denen verflochten ist. Das schmälert nicht deren medizinische Qualität, ich fand das aber etwas unelegant.
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#5

Hallo Erhard,

es gibt da eventuell schon Möglichkeiten auf Kassenrezept an eine Antibiotika-Therapie zu kommen und meiner Meinung nach ist das immer auch bei MS einen Versuch wert. Es wird ja schon lange auch die erregerinduzierte Entstehung einer MS diskutiert.

Es gibt da auch schon positive Studienergebnisse zum Antibiotikum Minocyclin. Das ist ein Tetracyclin, wird auch in der Borreliose-Therapie eingesetzt und ist im Langzeittest gut erprobt. Zudem auch noch günstig Shy und gegen ein breites Erregerspektrum wirksam.

Mit folgenden Links könntest du bei deinem Arzt argumentieren, dass man einen Versuch startet:

Reduziert Minocyclin Multiple-Sklerose-Risiko bei CIS ?:
http://www.amsel.de/multiple-sklerose-ne...olewords=0

Multiple Sklerose: Antibiotika verbessern möglicherweise die Wirkung von Interferonen:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3...terferonen

Die Tetracycline haben neben der antibiotischen auch noch gleichzeitig eine antientzündliche und immunmodulierende Wirkung.
Bei mir wurde zum Beispiel ein dauerhaft erregtes Immunsystem beim Immunologen festgestellt und ich bekam deswegen eine einjährige Minocyclin-Therapie auf Kassenrezept verordnet. Ganz unabhängig von meiner chronischen Borreliose.

Bevor du aber eine Antibiotika-Therapie startest, macht es meiner Meinung nach Sinn, nochmals Richtung Borreliose in einem spezialisierten Labor abklären zu lassen. Die Tests sind nicht standardisiert. Ich weiß jetzt nicht, welcher Test im XXX (s. Forenregel) gemacht wurde, aber zum Teil sind die nicht validiert. Vielleicht findet man doch noch mehr Anhaltspunkte. Das sollte vor einer möglichen Antibiotika-Therapie passieren, da durch diese Therapie z.B. auch bestehende Antikörper verschwinden können. Kann dir da per PN Möglichkeiten nennen.

Inwiefern die ganzen Co-Infektionen eine Rolle spielen und ob sie überhaupt aktiv sind, ist unglaublich schwer zu sagen. Mit EBV ist so gut wie jeder Zeit seines Lebens infiziert worden. Die Bestimmung des Early Antigens bei EBV könnte Hinweise darauf liefern, ob diese Infektion aktiv sein könnte.

Gegen Rickettsien würde z.B. auch Minocyclin wirken.

Wenn man aber mal zum Suchen anfängt, mit was alles der Körper Zeit seines Lebens in Kontakt gekommen ist, würde einen eh der Schlag treffen. Aber in den allermeisten Fällen bekommt ja das eigene Immunsystem alles in den Griff.

...und da der letzte Punkt. Ist bei dir mal ein ausführlicher Immunstatus gemacht worden? Würde auch mal Sinn machen.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#6

Hallo Erhard,

Die Verwechslung MS und Borreliose kenn ich leider nur zu gut.

Welche Banden sind bei dir gefunden worden?

Wie hast du die MS therapiert und wie hat dein Körper zB. Auf Kortison reagiert?

Bei mir gab es nach dem Kortison erst den erheblichen Absturz.

Liebe Grüße
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Thanks given by: Katie Alba
#7

p83 + p41
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Thanks given by:
#8

Hier einmal zur Erläuterung der Banden:
http://www.labor-enders.de/244.98.html
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Thanks given by:
#9

Ich würde nicht von einer Verwechslung sprechen, da die MS ursächlich nicht geklärt ist. Zumindest ein Teil davon dürfte infektiöser Natur sein, wobei ich mein Augenmerk zunächst auf Chlamydia pneumoniae richten würde. Da gibt es eine ganze Reihe von Fachpublikationen. Die Seite von David Wheldon ist da zu empfehlen. Alle Artikel auch auf deutsch.

http://www.davidwheldon.co.uk/ms-treatment.html

Es sollte unbedingt nach Chlamydienhinweisen im Liquor gesucht werden. Seht aber zu, dass euch nicht das selbe Schicksal ereilt, wie Dr. Semmelweis. Wikipedia: "Ignaz Semmelweis wurde im Juli 1865 ohne Diagnose von drei Ärztekollegen in die staatliche Landesirrenanstalt Döbling bei Wien eingeliefert ... Semmelweis hatte wiederholt versucht, seine Kollegen von der Richtigkeit seiner Erkenntnisse schriftlich zu überzeugen, dennoch war ihm fast nur Ablehnung entgegengeschlagen."

Zitat:Im Jahr 2000 berichteten Layh-Schmitt et al. aus Heidelberg, Deutschland, dass bei 5 von 10 MS-Patienten in einer PCR C. pneumoniae vorhanden waren. In einer weiteren Studie wiesen sie die Bakterien bei 2 von 20 Patienten mit MS, 3 von 17 Patienten mit möglicher/vermuteter MS und 0 von 56 Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen (OND) nach [4].

Im Jahr 2001 berichteten Ikejima et al. aus den USA über das Vorliegen von C. pneumoniae-Genen im Liquor von 11 von 16 Patienten mit MS. Diese Forscher verwendeten ein im Handel erhältliches Kit anstelle eines hauseigenen Verfahrens [5].

Ebenfalls im Jahr 2001 wiesen Geiffers et al. aus Lübeck, Deutschland, C. pneumoniae-DNA im Liquor von 12 von 58 Patienten mit MS und 20 von 47 Patienten mit OND nach. C. pneumoniae-DNA wurde jedoch nicht im Liquor einer der 67 neurologisch gesunden Personen nachgewiesen. Diese Autoren schlussfolgerten, dass C. pneumoniae möglicherweise ein hoch neurotropes Pathogen ist [6].

Im Jahr 2002 berichteten Hao et al. in Japan über das Vorliegen von C. pneumoniae bei 9 von 28 Patienten mit MS und bei 2 Patienten mit entzündlichen Erkrankungen von 15 Patienten mit OND. Erhöhte Titer spezieller Antikörper fanden sich im Liquor von 42 von 84 Patienten mit MS und bei 28 % der Patienten mit OND [7]. Interessanterweise beobachteten diese Forscher eine höhere Rate einer C. pneumoniae-Gentranskription bei den MS-Patienten. Das weist auf einen aktiveren Bakterienstoffwechsel hin und könnte darauf hindeuten, dass Wirtsfaktoren für die Erkrankung eine Rolle spielen [7].

Im Jahr 2003 wiesen Grimaldi et al. in Italien C. pneumoniae-Gensequenzen im Liquor von 23 von 107 MS-Patienten und 2 von 77 Patienten mit OND nach [8].

Im Jahr 2003 wurde in einer weiteren Studie der Heidelberger Gruppe das Chlamydien-spezifische ompA-Gen im Liquor von 50 % der MS-Patienten nachgewiesen und bei 28,1 % von 89 OND-Patienten [9].

In einer sehr interessanten weiteren Studie fanden diese Autoren HSP60-mRNA von Chlamydien im Liquor von 75 % der Patienten mit MS,
was auf eine bakterielle Aktivität hinweist: es ist bekannt, dass Chlamydien HSP60 hinaufregulieren. Das hat zur Folge, dass eine Apoptose der Wirtszelle verhindert wird.

Im Jahr 2002 wurde von Forschern des medizinischen Zentrums der Vanderbilt University und der University of South Florida eine gemeinsame Studie zu Gensequenzen von Chlamydia pneumoniae im Liquor durchgeführt. In den beiden Laboren wurden unterschiedliche Techniken für DNA-Extraktion und PCR verwendet. Bei Patienten mit nachgewiesener MS betrugen die Nachweisraten 72 % (VUMC) bzw. 61 % (USF); bei vermutlich monosymptomatischen Patienten betrugen die Nachweisraten 43 % bzw. 54 %, bei OND-Kontrollpatienten war das Signal bei 7 % bzw. 16 % positiv [10].

Diese wiederholte Bestätigung an unterschiedlichen Zentren – mit unterschiedlichen Methoden und Zielen – lässt wenig Raum für Zweifel hinsichtlich des Zusammenhangs von C. pneumoniae mit MS. Wir haben kürzlich eine detaillierte Übersichtsarbeit über diese Belege erstellt [11].
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Thanks given by: Katie Alba , Heinzi


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