(23.08.2017, 22:25)Felizitas schrieb: Doxycyclin ist bei chronischem Lyme aber kontraindiziert, weil es die Vermehrung von Borrelien fördert.
Also wär jeweils noch super, wenn solche Aussagen eine Quellenangabe hätten. Doxy in hoher Dosis hat bei mir im Schub immer geholfen. Und ich bin jetzt wahrlich nicht mehr im Frühstadium.
Ist einfach schade, wenn wir Betroffenen uns mit solchen Behauptungen selbst ans Bein pinkeln. Einer schreibts, der nächste trägt es weiter und plötzlich ist es Tatsache. Was soll uns das bringen? Nichts. Es muss nur noch mehr Zeit in der Beratung (Selbsthilfe und Spezi) aufgewendet werden, weil man erklären muss, warum das so nicht stimmt was jemand irgendwo gelesen oder aufgeschnappt hat. Noch schlimmer, wenn jemand seinem Arzt nicht mehr vertraut, weil er eine solche Therapie verschrieben bekommt.
Zitat:Abgesehen, dass die Therapie zu kurz ist und weiter geführt werden muss, empfinde ich das Schema merkwürdig.
Findest du es vor dem Hintergrund der miesen Forschungslage nicht ein bisschen überheblich, eine ärztliche Therapieempfehlung als zu kurz einzustufen? Bist du Ärztin? Bist du absolut sicher, dass dir der Betroffene alles erzählt hat, was bei ihm abgeht? Hast du mit dem behandelnden Arzt gesprochen? Weisst du, was genau er nach diesem Schema vorhat? Könnte ja sein, dass der Arzt eine klinische Kontrolle machen will, bevor er zusammen mit dem Patient entscheidet, wie sie weitermachen wollen. Das ist übrigens das Höchste, was man von einem Arzt bekommen kann. Bei mir läuft das seit Jahren so, einfach dass die Kontrollabstände länger geworden sind.
Zitat:Warum so viel Metronidazol in der ersten Woche, bei so wenig Minocyclin und anschliessend gar kein Metronidazol mehr?
Ich wollte nur wissen, ob solch ein Schema eine chronische Borreliose nicht eher verschlimmert, wie verbessert.
Das Therapieschema ist vermutlich ein Erfahrungsding. Metro soll im Tierversuch bei langer Einnahme karzinogen gewesen sein. Ein Restrisiko bleibt immer.
Zitat:Abgesehen davon, dass ich eben denke, eine solche Therapie bringt nicht wirklich was, wollte ich einfach nur sicher sein, dass sie wenigstens nicht schadet.
Besser, als Zweifel zu sähen, wäre dem Betroffenen Hoffnung zu geben ohne Erwartungen zu wecken. Es gibt keinen Grund, warum die Therapie schaden sollte, von den bekannten NW mal abgesehen. Wir, die andere Betroffene beraten, sollten dieselbe Demut gegenüber der Forschungslage an den Tag legen, wie wir es von den Meinungsführern fordern.
LG, Regi