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Diagnose MS und Borreliose - ein Hilferuf!
#1

Liebes Forum,

ich habe mich gerade neu angemeldet, bin aber schon seit etlichen Wochen in eurem Forum unterwegs und lese ausgiebig diverse Beiträge.

Habe mich nun entschlossen selbst einen Beitrag zu schreiben und um Hilfe zu bitten. Versuche mich so kurz wie möglich zu halten, auch wenn das kaum möglich ist. Hoffe jemand nimmt sich ein Herz und hört sich meine Horror-Geschichte an.

Vorher kurz zu meiner Person: männlich, 31 Jahre, groß, schlank, sportlich (viel im Freien) und ernähre mich gesund.

Alles fing an Anfang April 2014 mit diffusem kribbeln in beiden Beinen. Zuerst dachte ich es liegt an den Bandscheiben und beachtete es nicht weiter. Innerhalb von zwei Wochen wurde die Taubheit immer schlimmer und ich musste ins LKH. Nach diversen Untersuchungen wurde ich aufgrund starker Entzündungswerte mit Kortison (war klar) UND Antibiotika behandelt. Die Symptome gingen relativ rasch zurück und nach gut einer Woche wurde ich mit Verdacht auf MS entlassen trotz negativem MRT und einem Liquorbefund welcher lt. Befund (!!) einer Neuroborreliose ähnelt und keiner MS (aber: Borreliosen waren negativ). Ich ignorierte die Diagnose und beruhigte mich mit einer "normalen" Nervenentzündung.
Ein Jahr später (5.5.2015- tolles Datum) ohne Symptome und wirklich gutem Zustand (sehr viel Sport, vor allem Krafttraining) musste ich wieder in die Röhre. Und diesmal waren einige wenige Läsionen zu erkennen. Meine Neurologin (LKH XXX) klatschte mir die fixe Diagnose MS kalt ins Gesicht, nutzte meine Ängste gleich aus und überzeugte mich einer Basistherapie trotz gutem Zustands und keines zweiten Schubes. Und ab dann ging es rasch bergab...
Im Juni 2015 fing die Basistherapie mit Interferon an. Täglich 1x spritzen. Der Horror. Nach nur 2 Wochen fühlte ich mich zunehmend kränker. Mir wurde heiß/kalt, fühlte mich schlaff und müde, meine Muskeln zuckten, hatte Kopfschmerzen und Sprachfindungsstörungen und konnte mich kaum konzentrieren. In der Nacht kam heftiges Schwitzen dazu und ich konnte kaum schlafen. Aber ich biss durch da man mir versicherte, dass es sich lediglich um die anfänglichen Nebenwirkungen des Medikaments handelte. Nach unfassbaren 5 Monaten konnte ich nicht mehr. Die Symptome waren in der gesamten Zeit mehr oder weniger ausgeprägt und ich hatte das Gefühl immer mehr innerlich zu "sterben". Ich wusste nicht mehr weiter. Ging danach XXX ins Spittal und lies mich auch hier noch mal checken und erzählte ihnen meine Symptome. Fazit: nach 2 Wochen Aufenthalt war auch für die Ärzte dort klar, dass es MS ist, sie mein Interferon absetzen und mich auf Aubagio umstellen werden. Unter Aubagio (eine Tab täglich) hatte ich zwar über weite Strecken nicht solch extremen NW aber dafür gingen mir die Haare aus und dann im Dez. 2015 bekam ich einen gewaltigen Schub. Seitdem habe ich ständige Nervenschmerzen in den Beinen und es sind neue Läsionen dazu gekommen. Auf meine Frage hin warum ich mich seit Einnahme solcher Immunsuppresiva unglaublich schlecht fühle und ich auch noch dazu einen Schub mit bleibenden Symptomen habe gab man mir nur die Standard-Antwort: es ist die Krankheit mit den 1000 Gesichtern!
Dann wurde es mir endgültig zu bunt. Ich setzte nach 2 Monaten auch das Aubagio hab und begab mich auf Recherche im Internet. Hier stieß ich immer wieder auf die Differenzialdiagnose MS/Borreliose. Und nachdem mir ein guter Freund von jemanden erzählt hatte, dass auch er mit MS aus dem Spittal ist, aber dann plötzlich Neuroborre hatte fing ich an zu grübeln. Ich suchte einen Spezialisten (schwierig!) und tatsächlich ergaben spezielle Bluttests, dass ich Borreliose habe bzw. schon mal mit Borre infiziert war. Von ihr wurde ich dann rasch mit Antibiotika behandelt was meine Symptome anfänglich verbesserte, aber nach heftigen 4 Monaten hintereinander ohne Pause außer einer kaputten Darmflora keine bleibende Besserung herbeiführte.
Nun war ich auch noch psychisch am Tiefpunkt. Die Ärztin war mit ihrem Latein am Ende und lies mich einfach so sitzen. Es wollte mir einfach nichts helfen und ich fühlte mich nur krank. Als wenn mich innerlich etwas auffressen würde. Vermutlich kennen viele hier dieses Gefühl?! Man spürt manchmal richtig wie sich die Viecher im Körper bewegen...
Im Herbst 2016 nahm ich mir zur Aufgabe nichts mehr zu nehmen und mit sehr gesunder Ernährung und gemäßigtem Sport, auch wenn kaum was möglich war, einen besseren Zustand herbeizuführen. Fehlanzeige. Auch dies brauche NICHTS. Außer den Sprachfindungsstörgen und dem Nachtschweiß blieben sämtliche Symptome täglich meine Begleiter.
Im Frühling 2017 musste ich meine leitende Position aufgeben und ging mehr in den Hintergrund. Seitdem kämpfe ich mich täglich durch und sieche vor mich hin.
Bin seit kurzem zwar bei einem weiteren Privatarzt welcher der Überzeugung ist, dass MS Borreliose ist, aber derweil kann ich noch nichts positives berichten da ich erst mit einer Entgifungskur begonnen habe die gefühlt gar keine Besserung bringt sondern eher zu Entgiftungssymptomen führt...

Zum Abschluss dieses "Romans" noch meine derzeitig stärksten Symptome:

- tägliche Genick/Rückenschmerzen
- tägliche Kopfschmerzen
- heftige Müdigkeit
- öfter Schwindel
- Ohrensausen
- Brustschmerzen/Brustenge
- Herzstolpern
- Blähbauch
- Stimmungsschwankungen
- Nervenschmerzen Beine
- taube Fußsohlen
- Muskelzucken/Zittern
- verstärktes Kältegefühl
- Konzentrationsschwäche
- Gewichtsschwankungen

Und jetzt sag mir einer, dass diese ganzen Symptome ausschließlich MS typisch sind!? Bin weiterhin bei im Spital in Kontrolle, aber der Neuro ist weiterhin dieser Überzeugung. Auch kann man mit einem Neurologen über nichts anderes Reden denn sonst ist man ein Besserwisser!

Ich hoffe es hat sich jemand die Zeit genommen um meinen Leidensweg durchzulesen und kann mir weiterhelfen. Hätte gerne Vorschläge wie ich weiter vorgehen soll und auch gerne Feedbacks ob sich mein Verlauf/meine Symptome mit euch allen decken. Bin wirklich am Ende und spiele des öfteren mit wirklich bösen Gedanken. Und das obwohl ich einmal der positivste Mensch war...

Danke im Voraus - weiß eure Hilfe wirklich zu schätzen!



Hallo Toth13,
ich musste Deinen Beitrag mehrfach editieren, da - wie in den Forumregeln schon erwähnt - in diesem Forum die namentliche Nennung von behandelnden Kliniken, Ärzten usw. nicht erlaubt ist.
Lies bitte dazu auch unsere besonderen Hinweise zum Austausch über Ärzte & Co. durch!
Gruß Moderator
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Thanks given by: urmel57 , johanna cochius , Sabena , sunshine11
#2

Hallo Toth,

erstmal herzlich willkommen hier bei uns, auch wenn ich selbst keine MS-Diagnose habe. Du hast dich ja mittlerweile ja schon ganz gut belesen, das ist auch gut so.

Mit welchen Antibiotika genau bist du denn behandelt worden?

Wie sahen deine Testergebnisse aus? Hast du dir alle erhobenen Testbefund aushändigen lassen? MS und Neuroborreliose gehen zum Teil Hand in Hand.

Wenn du dich "entgiften" lässt, ist dann auch immer die Frage mit was du das machst. Das ist ein weites Feld.

Was immer auch du tust, aufgeben ist keine Option.

Das fürs Erste

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Toth13 , johanna cochius , Waldgeist , Petronella
#3

Hallo Urmel57,

ich wurde mit Mino, Doxy und noch einem Zeug behandelt. Habe es leider nicht mehr genau im Kopf.
Anfänglich hatte ich die sogenannte Herxheimer Reaktion und es wurde ein wenig besser, aber das hielt nicht lange und wie gesagt war ich am Ende gefühlt noch mehr am Sand...

Ich habe mir alle Testergebnisse aushändigen lassen. Müsste zuhause nachsehen was alles positiv war. Zumindest war ein LTT und Elispot dabei.

Zur Entgiftung: ich nehme lt. Verordnung 2x täglich 2-3 Chlorellatabletten, Toxex und Zeolith.

Aufgeben tut man einen Brief ich weiß, aber wenn einem wirklich gar nichts hilft wird man mürbe und glaubt kaum mehr an Heilung. Seit nunmehr 2 1/2 Jahren leide ich täglich und habe nur selten eine gute Lebensqualität. Zur Zeit wieder gar keine und freue mich nur immer aufs Schlafengehen wenn ich in der Früh aufstehe. Das Arbeiten, das Privatleben... einfach alles wird zur Qual!

Borrelien töten nicht - sie nehmen einen das Leben!

LG
Toth
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#4

Hallo Toth,

Der Weg hier ins Forum war mit einer deiner besten-aus meiner Sicht. Wege zum Neuro hättest einsparen sollen,hinnerher weiß man ja vieles besser.
will es nicht Verallgemeinern,die Haltung gegenüber Neurologen-sind aber zuviele,welche negativ auffallen. Komm gut weiter...- anfang -

....und freue mich nur immer aufs Schlafengehen wenn ich in der Früh aufstehe..... wie gut dies viele hier kennen.....
Teilweise gehts mir heute noch so.....

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Toth13
#5

Und hat jemand von euch beiden einen Ansatz? Habt ihr Borre und wie gehts euch? Habt ihr die Krankheit im Griff und wenn ja wie? Würde mich wirklich um Inputs freuen...
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#6

Hallo Toth, herzlich Willkommen, auch wenn der Anlass sehr traurig ist.

- Hast du Mino 4 Monate genommen, oder waren die AB´s hintereinander weg?
- Wurden Ko-Infektionen in Betracht gezogen, (Borreliose kommt selten allein)?
- Wäre es möglich das du eine Therapie mit Ceftriaxon i.V. erhalten könntest als Versuch?
- Schilddrüse+B Vitamine insb. B12 wurden wohl mal getestet?

Es wäre super wenn du die Befunde von der Liquorpunktion und sonstige Blutwerte hier einstellen könntest, mit geschwärztem Namen natürlich.

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Waldgeist , Filenada , urmel57 , Petronella
#7

Kannst du mal deine Befunde besorgen und hier reinstellen, dass man mal sieht was genau untersucht wurde? Welches Labor hatte den LTT gemacht?
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Thanks given by: Filenada , Petronella
#8

Anbei findet ihr sämtliche Laborbefunde. Hoffe ihr könnt die Datei entpacken.

Hatte folgende ABs:

Metronidazol + Azithromycin + Minostad

Immer alles zusammen 4 Monate lang.

Hatte bereits Schilddrüse und Herzuntersuchungen - alle negativ.

VitB12 ist optimal...

LG
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#9

(15.11.2017, 19:00)Toth13 schrieb:  Anbei findet ihr sämtliche Laborbefunde. Hoffe ihr könnt die Datei entpacken.

Ja. Ich hoffe, ich kann meine nun nach links verschrobene Halsmuskulatur auch irgendwann wieder entpacken... Blush

Durch das Kopfverdrehen hab ich nur einen "schnellen" Blick drauf geworfen. Einen - wie weiter oben von Dir erwähnten - LTT hab ich nicht entdeckt. War der mit bei?

Zitat:VitB12 ist optimal...

Wie waren dabei die (drei) Werte?

Und wie sieht's aus bei Dir mit Vitamin D (zwei Werte)?

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Toth13 , johanna cochius , Petronella
#10

Wie wärs mit deinem Pictureviewer im Uhrzeigersinn drehen? ;-)

Sorry LTT wurde ansch. keiner gemacht. Ist ja schon ne Weile her...

VitB12 und VitD wurden beide sublementiert und aufgestockt. Nehme auch jetzt noch beides regelmäßig ein also müsste hier kein Defizit vorliegen.
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