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Chlamydia trachomatis
#1

Hi Alle,

vielleicht habe ich nicht gut genug gesucht, aber es gibt in diesem Forum keinen richtigen Sammelthread einzig zum Thema Chlamydia trachomatis, kann das sein?

Ich skizziere kurz meine Geschichte:

Seit der Kindheit leide ich an heftigen, immer wiederkehrenden Blasenentzündungen, die allerdings nie mit etwas anderem als – Verzeihung – für mich in meinem ganzen Leben auch in anderen Belangen immer vollkommen nutzlos gebliebenen Homöopathie behandelt wurden. Nach möglichen Erregern wurde bis in die Jugend hinein nicht einmal gesucht. 

Nach den ersten Sexualkontakten in der Jugend hat sich die Situation bloß verschlimmert, bei urologischen Untersuchungen wurden lediglich E.coli-Infektionen festgestellt und paar Tage Antibiotika verabreicht. Abstriche aus der Harnröhre wurden nie genommen, man hat lediglich Urin untersucht, und wie ich vermute, auch nie besonders ausführlich. Die Beschwerden wurden über die Jahre immer schlimmer. Es gab zwar mitunter auch völlig beschwerdefreie Phasen, wenn aber die Blasenentzündungen kamen, kamen sie immer heftiger zurück als je zuvor. Mit 21 war ich gerade auf Weltreise, als ich mehrmals richtige Nierenbeckenentzündungen bekam und immer länger im Bett lag, weil die Antibiotika auch nicht mehr zuverlässig anschlugen.

Mit etwa 26/27 war es dann soweit, dass die akut aufflammenden Entzündungen fast vollständig verschwanden. Stattdessen stellten sich chronische Schmerzen ein. Zum Einen brannte meine Harnröhre eigentlich durchgehend leicht – was zu einem ewig latent gestressten und unangenehmen Allgemeinzustand führte. Und sich nur dadurch bessern ließ, dass ich ständig viel klares Wasser trank und so half, die Blase etwas durchzuspülen. Wann immer ich vergaß zu trinken, wurden die Schmerzen wieder heftiger. Zum Anderen spürte ich plötzlich tieferliegende Blasenschmerzen, also nicht mehr nur in der Harnröhre, sondern organisch als schmerzte die Blase tief in meinem Unterbauch. 

Da mir keiner helfen konnte, hatte ich mich längst an diesen Zustand gewöhnt. Irgendwann wurde mir eine neue Urologin empfohlen, die zum ersten Mal überhaupt einen Harnröhrenabstrich machte und gleich Chlamydia trachomatis fand. Sie verschrieb mir zwei Wochen Antibiotika und machte danach zur Kontrolle nur noch einen Bluttest, der dann negativ war. Zum Glück kannte ich damals bereits einen Arzt, der sich mit Chlamydien auskannte (der in diesem Forum glaube ich auch bekannte, mittlerweile nicht mehr praktizierende Prof G. aus München) und der mich davon überzeugte, dass ich schon mindestens sechs Wochen diverse Antibiotika und Quensyl einnehmen müsse, um diesen Dingern beizukommen, sonst bringe das alles nichts. Das tat ich damals also (etwa 2014). Zumal mir völlig klar schien, dass dies damals keine akute, sondern eine schon viele Jahre bestehende Chlamydien-Infektion sein musste. 

So richtig verschwunden sind meine Schmerzen allerdings nie. Immer wieder leide ich an latentem Brennen in der Harnröhre und Blasenschmerzen. Akute Entzündungen kommen fast gar nicht mehr vor. Ich habe die Suche nach Abhilfe irgendwann aufgegeben und mich damit abgefunden, dass ich mit den Chlamydien leben muss.

Nun hat sich mein Allgemeinzustand aber in den letzten zwei bis drei Jahren aber derart verschlechtert, dass ich mich erneut auf die Suche machen musste. Wie ich an anderer Stelle in diesem Forum bereits schrieb, sind von dem hier ebenfalls bekannten Labor in Augsburg mittlerweile auch Borrelien und Bartonellen und ein aktives EBV bei mir diagnostiziert worden. Und erneut bzw. wohl eher: immer noch Chlamydia trachomatis. 

Im Moment bin ich in der 7. Woche meiner Antiobiotika-Behandlung mit Clindamycin, Minocyclin und Rifampicin und diversen NEMs und Kräutern. Ich hatte heftige, unverkennbare Herxe und einige sehr ermunternde völlig beschwerdefreie Tage. Bin also zuversichtlich. 

Bloß: Seit heute schleichen sich wieder Symptome ein. Nicht heftig genug, um mir als Herx zu erscheinen. Das ist deprimierend. Aber ich warte natürlich erstmal auf die neuen Blutergebnisse, vielleicht haben sich die Werte ja wenigstens gebessert. 

Vor allem sind neben Schwindel, Gelenkschmerzen und Sehstörungen leider die die altbekannten Blasenbeschwerden wieder da. Deshalb recherchiere ich gerade wieder viel zu Chlamydia trachomatis, und ich finde, es gibt darüber sehr viel weniger zu lesen als über Chlamydia pneu. (die bei mir bisher immer negativ waren) und die anderen Viecher. 

Mir erscheint es manchmal, als seien die Trachomatis meine Haupterreger, aber das ist natürlich eigentlich nur ein "Gefühl". Einfach, weil die Schmerzen mich schon am längsten begleiten von allen Beschwerden. 

Gibt es hier irgendwelche ganz spezifischen Chlamdyida trachomatis Tipps und Erfahrungen? Noch jemanden, der besonders darunter leidet? Irgendetwas, da spezifisch hier helfen kann?

Freue mich auf Erfahrungen und auch auf Hinweise, falls ich den passenden Thread irgendwie überlesen habe.

Liebe Grüße!
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Thanks given by: urmel57 , micci , Sabine
#2

Hallo Lena,

ich kenne das Problem. Ich hatte auch etliche Jahre so eine schwelende Chlamydieninfektion, ohne überhaupt davon zu wissen. Sie hat sich erst richtig intensiv gezeigt als ich dann die Borreliose bekam und mein Rheumatologe hatte es in einem zufälligen Laborbefund mit entdeckt. 

Da ich Antibiotika nicht so gut vertrage, habe ich nach ein paar Wochen Doxy dann mit Buhner begonnen. Besonders gut half mir dabei das Kraut "Bidens Pilosa" - aber aus frischem Kraut zubereitet wie von Buhner empfohlen. Darf man aber geduldig sein, bis sich etwas tut.

Es gibt ein eigenes Forum zu Chlamydia pneumonia und dort auch ein Unterforum zu Trachomatis, wo viele von ihren Erfahrungen dazu berichten und teilweise auch lange mit AB therapieren...

LG
Susanne
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Thanks given by: micci , lena_lemon , Sabine
#3

Hallo lena_lemon,


ich kenne mich mit dem Thema zwar gar nicht aus, aber mir kam in den Sinn, ob Du eventuell Probleme mit deinem Immunsystem haben könntest, da  die Infektion seit deiner Kindheit vorhanden ist und gegen Therapien weitgehend resistent scheint. Hab es mal schnell gegoogelt und einen interessanten Beitrag (unter Vielen) dazu gefunden: https://www.med.uni-wuerzburg.de/aktuell...-rezeptor/
Ist zwar kein aktueller Beitrag, aber die Richtung stimmt.

Wurdest Du immunologisch schon einmal dahingehend untersucht? Wäre vielleicht eine Option, falls nicht. 

LG, micci

Zusammen bewegen wir mehr!
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Thanks given by: lena_lemon
#4

Hi @Susanne_05, danke für deine Antwort, interessant! Bidens Pilosa werde ich mir gleich aufschreiben und mal ausprobieren. Da ich in einer Woche mit der großen Antibiotika-Therapie durch bin, muss dann sowieso etwas Neues folgen. Ich bin sehr gespannt! Danke dir.

Hallo @micci, super nett, danke, dass du gleich recherchiert hast! Das ist ja echt hochspannend. Tatsächlich könnte ich auch in diese Richtung mal weiterforschen, denn ein Problem mit meinem Immunsystem scheint auf jeden Fall zu bestehen, ich bin auch sonst super infektanfällig. Und ich habe mit einem ständigen Mangel aller bioaktiven B-Vitamine zu kämpfen, die sich nicht durch herkömmliche Präparate auffüllen lassen. Da hat die Borreliose-Spezialistin auch schon mal einen Test gemacht wegen eines evtl. mutierten Gens, das wohl die Aufnahme von B Vitaminen behindert. Und anscheinend ist es wohl so, dass da bei mir ein Gen mutiert ist (A1298c heterozygot), der Überbegriff ist da MTHFR. Ich nehme deshalb jetzt bioaktive B Vitamine ein und warte gespannt auf die neuen Blutwerte, ob sich was getan hat. Allerdings finde ich nicht viele Infos zum Thema, es heißt überall wo ich lese, dass meine Mutation gar keine Probleme bereiten sollte. Verwirrend.

Herzliche Grüße!
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Thanks given by:
#5

(26.05.2021, 12:30)lena_lemon schrieb:  Und anscheinend ist es wohl so, dass da bei mir ein Gen mutiert ist (A1298c heterozygot), der Überbegriff ist da MTHFR. Ich nehme deshalb jetzt bioaktive B Vitamine ein und warte gespannt auf die neuen Blutwerte, ob sich was getan hat. Allerdings finde ich nicht viele Infos zum Thema, es heißt überall wo ich lese, dass meine Mutation gar keine Probleme bereiten sollte. Verwirrend.

Herzliche Grüße!

Kann schon sein, dass dir diese Genmutation "nur" bedingt Probleme bereitet- kann ja auch sein, dass es nicht die einzige Mutation ist. Vielleicht kann da jemand aus dem Forum noch etwas schreiben, wie man vorgehen könnte, weil ich mich da einfach  so gar nicht auskenne.

Dass dein Immunsystem nicht gut funktioniert, hatte ich mir fast gedacht. Da liegt vielleicht der Schlüssel und es verwundert auch nicht, dass jetzt noch weitere Infektionen anhängen und dir Probleme bereiten. Du solltest in diese Richtung weiter suchen- also mit Arzt natürlich.

LG, micci

Zusammen bewegen wir mehr!
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Thanks given by: lena_lemon


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