27.06.2021, 13:51
So, da ich aus anderem Anlaß gerade mal wieder reingeschaut habe (https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=14457) dachte ich mir, hier könnte man auch mal wieder einen aktuellen Stand hinterlassen.
Es hat sich unglaublich viel getan in der Zwischenzeit... Ich werde das versuchen ein wenig Stichwortartiger zu machen, sonst liest den Sermon nachher keiner mehr^^
Zuerst mal hat mir mein Arbeitgeber eine Teilhabe am Arbeitsleben über die Rentenkasse ermöglicht. In meinem alten (Mechaniker-)Job war ich einfach nicht leistungsfähig genug, sodaß ich Umschulen durfte. Da ich laut deren Eignungstest ein "Cleverle" bin, durfte ich in 2 Jahren Vollzeit meinen staatlich geprüften Techniker in Maschinentechnik machen. Den habe ich sogar mit Belobigung abgeschlossen, Schnitt 1,23. Klassenschnitt war 3,1 also lag das doch auch ein bisschen an mir
Mit dem Abschluß habe ich dann den Weg in den gehobenen Angestelltenbereich (woanders nennt sich das mittlere Führungsebene, glaube ich) in unserer Planung geschafft und bin jetzt Vollzeit beschäftigt. Der Job ist leider recht stressig, aber weniger wegen meinen Kapazitäten, sondern für alle meine Kollegen ebenso. Dafür ist das Schmerzensgeld ausgezeichnet und damit konnten wir immerhin letztes Jahr sogar unseren Traum vom freistehenden EFH verwirklichen. Und zwar als Neubau, sogar mit Eigenleistung! Ich habe mit meinem Kumpel 240m² Fliesen gelegt...
Hätte mir das jemand zu Zeiten der Borreliose gesagt, ich hätte maximal zu lachen versucht.
Den Job mache ich jetzt seit grob 5 Jahren und komme eigentlich ganz gut zurecht. Weniger Stress wäre schön, aber das bringt so ein großer AG halt mit sich.
Dafür hat sich meine Belastbarkeit noch einmal deutlich gebessert, sonst hätte ich auch die Fliesen nicht geschafft. OK, das hat insgesamt etwas über 1 Monat gedauert, da lacht sich jeder Fliesenleger schlapp, aber für mich war das ein wichtiges Signal!
Und auch sonst ist so ein Neubau natürlich immer wieder recht anstrengend... Hier was aufzuhängen, da was zu montieren, gerade bei der aktuellen Hitze ist das schon echt kräftezehrend. Aber wenn man dann sieht, wofür man das macht und was daraus entsteht, entlohnt einen das auch wieder.
Ich fahre nach wie vor öfter (E-)Fahrrad und genieße das auch sehr. Gerade die Einstellbarkeit der Unterstützung ist ideal, um meine Ansprüche meiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit anzupassen. Wenn man sich so ein Ding leisten kann, kann ich das nur sehr empfehlen! Wenn plötzlich nichts mehr geht, maximale Unterstüzung eingeschaltet und man ist ruckzuck zu Hause
Auch meine sonstigen Hobbies kann ich wieder sehr genießen, was unglaublich wichtig ist für die Psyche. Alles nichts extrem kräftezehrendes, eher Basteln für Maschinenbauer, aber durchaus fordernd und auch viel echt schweres Zeug dabei.
Was mir geblieben ist, sind eine im Vergleich zu früher immernoch eingeschränkte Leistungsfähigkeit, wobei das schon noch viel besser geworden ist, und zwar auch erst letztes Jahr nochmal um einen nennenswerten Betrag. Man darf da nicht zu früh aufgeben im Kopf...
Und leider habe ich nach wie vor enorme Schwierigkeiten mit der Ernährung, ich vertrage nur sehr wenige Nahrungsmittel einwandfrei und sonst fast nichts. Das will auch einfach nicht besser werden, leider.
Dafür sind die Knie nahezu problemfrei mittlerweile, die generellen "Weichteilschmerzen" quasi weg, das "heisse Ohr" habe ich auch nicht mehr gehabt seither.
Neurologisch wie kognitiv bin ich auch wieder voll da, und habe seit Jahren nicht mehr an die Borreliose gedacht.
Ich hoffe, dass dieser Bericht und vielleicht auch dieses Update dem/der einen oder anderen etwas Mut und Hoffnung vermitteln kann. Ich stand oft vor dieser riesigen Mauer und wusste einfach nicht, wie man es da jemals drüber schaffen soll. Und heute, wenige Jahre später, stehe ich auf der anderen Seite und weiß nicht einmal, wie es geschehen ist :)
Ich wünsche jedem Leser alles erdenkliche Gute und eine schnelle und vollständige Genesung!
Trotz über 6 Jahren unerkannter Borreliose bin ich heute wieder auf einem Stand, der das Leben sehr lebenswert macht. Daher: Nicht aufgeben, einfach weitermachen, auch nach langer Zeit der Stagnation kann es noch besser werden...
Viele liebe Grüße,
Marc
Es hat sich unglaublich viel getan in der Zwischenzeit... Ich werde das versuchen ein wenig Stichwortartiger zu machen, sonst liest den Sermon nachher keiner mehr^^
Zuerst mal hat mir mein Arbeitgeber eine Teilhabe am Arbeitsleben über die Rentenkasse ermöglicht. In meinem alten (Mechaniker-)Job war ich einfach nicht leistungsfähig genug, sodaß ich Umschulen durfte. Da ich laut deren Eignungstest ein "Cleverle" bin, durfte ich in 2 Jahren Vollzeit meinen staatlich geprüften Techniker in Maschinentechnik machen. Den habe ich sogar mit Belobigung abgeschlossen, Schnitt 1,23. Klassenschnitt war 3,1 also lag das doch auch ein bisschen an mir
Mit dem Abschluß habe ich dann den Weg in den gehobenen Angestelltenbereich (woanders nennt sich das mittlere Führungsebene, glaube ich) in unserer Planung geschafft und bin jetzt Vollzeit beschäftigt. Der Job ist leider recht stressig, aber weniger wegen meinen Kapazitäten, sondern für alle meine Kollegen ebenso. Dafür ist das Schmerzensgeld ausgezeichnet und damit konnten wir immerhin letztes Jahr sogar unseren Traum vom freistehenden EFH verwirklichen. Und zwar als Neubau, sogar mit Eigenleistung! Ich habe mit meinem Kumpel 240m² Fliesen gelegt...
Hätte mir das jemand zu Zeiten der Borreliose gesagt, ich hätte maximal zu lachen versucht.
Den Job mache ich jetzt seit grob 5 Jahren und komme eigentlich ganz gut zurecht. Weniger Stress wäre schön, aber das bringt so ein großer AG halt mit sich.
Dafür hat sich meine Belastbarkeit noch einmal deutlich gebessert, sonst hätte ich auch die Fliesen nicht geschafft. OK, das hat insgesamt etwas über 1 Monat gedauert, da lacht sich jeder Fliesenleger schlapp, aber für mich war das ein wichtiges Signal!
Und auch sonst ist so ein Neubau natürlich immer wieder recht anstrengend... Hier was aufzuhängen, da was zu montieren, gerade bei der aktuellen Hitze ist das schon echt kräftezehrend. Aber wenn man dann sieht, wofür man das macht und was daraus entsteht, entlohnt einen das auch wieder.
Ich fahre nach wie vor öfter (E-)Fahrrad und genieße das auch sehr. Gerade die Einstellbarkeit der Unterstützung ist ideal, um meine Ansprüche meiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit anzupassen. Wenn man sich so ein Ding leisten kann, kann ich das nur sehr empfehlen! Wenn plötzlich nichts mehr geht, maximale Unterstüzung eingeschaltet und man ist ruckzuck zu Hause
Auch meine sonstigen Hobbies kann ich wieder sehr genießen, was unglaublich wichtig ist für die Psyche. Alles nichts extrem kräftezehrendes, eher Basteln für Maschinenbauer, aber durchaus fordernd und auch viel echt schweres Zeug dabei.
Was mir geblieben ist, sind eine im Vergleich zu früher immernoch eingeschränkte Leistungsfähigkeit, wobei das schon noch viel besser geworden ist, und zwar auch erst letztes Jahr nochmal um einen nennenswerten Betrag. Man darf da nicht zu früh aufgeben im Kopf...
Und leider habe ich nach wie vor enorme Schwierigkeiten mit der Ernährung, ich vertrage nur sehr wenige Nahrungsmittel einwandfrei und sonst fast nichts. Das will auch einfach nicht besser werden, leider.
Dafür sind die Knie nahezu problemfrei mittlerweile, die generellen "Weichteilschmerzen" quasi weg, das "heisse Ohr" habe ich auch nicht mehr gehabt seither.
Neurologisch wie kognitiv bin ich auch wieder voll da, und habe seit Jahren nicht mehr an die Borreliose gedacht.
Ich hoffe, dass dieser Bericht und vielleicht auch dieses Update dem/der einen oder anderen etwas Mut und Hoffnung vermitteln kann. Ich stand oft vor dieser riesigen Mauer und wusste einfach nicht, wie man es da jemals drüber schaffen soll. Und heute, wenige Jahre später, stehe ich auf der anderen Seite und weiß nicht einmal, wie es geschehen ist :)
Ich wünsche jedem Leser alles erdenkliche Gute und eine schnelle und vollständige Genesung!
Trotz über 6 Jahren unerkannter Borreliose bin ich heute wieder auf einem Stand, der das Leben sehr lebenswert macht. Daher: Nicht aufgeben, einfach weitermachen, auch nach langer Zeit der Stagnation kann es noch besser werden...
Viele liebe Grüße,
Marc