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Was soll ich tun?
#1
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Hallo ihr lieben, 
Ich bin 22 Jahre alt und komme aus Stuttgart. 
Vor ca. 3 Jahren hatte ich einen Zeckenstich, der sich dann entzündete. Bin dann sogar ins Krankenhaus in die Notfallpraxis, da ich hierbei von einem kompetenten Arzt behandelt werden wollte. Es war nur angeschwollen, sah also nicht wie eine typische Borreliose aus. Im Krankenhaus hat der Arzt mir dann gesagt, dass es keine Borreliose sei, sondern nur eine Entzündung und hat mir dann eine Woche Antibiotika und eine Antibiotika Creme für den Stich verschrieben. Die Schwellung ging dann auch weg, jedoch war ganz schwach ein roter Kreis zu erkennen, dort wo eben auch die Schwellung war. Ich mache Kraftsport und hatte dann irgendwann das Gefühl, dass mein Muskelkater irg nicht komplett weggeht, hatte also immer einen ganz ganz leichten Muskelkater, den ich zB gemerkt habe, wenn ich den Muskel angespannt habe. Bin dann zu meinem Hausarzt, er hat jedoch gesagt, dass ich wsh zu viel trainiere oder so. Habe dann auch mal eine längere Pause gemacht, wurde aber nicht besser. Bin irgendwann wieder zu meinem Arzt und hab ihn zu einem Borreliose Test überredet und es kam raus dass IgM negativ ist und IgG postiv und er wollte dann nichts machen, da es ja keine aktive Borreliose beweist. Ich bestand dann aber drauf und er hat mir (glaube ich) zwei Wochen docy verschrieben. Jedoch hat sich nichts geändert. Während der einwöchigen AB und der zweiwöchigen AB habe ich evtl. Pflanzenmilch getrunken, da es ja nur hieß ich soll keine Milch trinken, jedoch ist dort auch oft Calcium zugesetzt, weswegen es sein kann, dass diese gar nicht gewirkt haben? Zwischenzeitlich habe ich das Borreliose Thema immer wieder verdrängt, da ich einfach nicht weiter weiß. War auch noch bei anderen Ärzten, die mich aber nie wirklich ernst genommen haben. 
Habe nun weiterhin sehr leichte Muskel"schmerzen" und seit kurzem auch leichte Gelenkschmerzen im Knie, juckende, trändende Augen, manchmal ganz kurz anhaltende leichte Kopfschmerzen, eine Art Zucken dort wo die Nase anfängt und auch vllt alle paar Tage mal so ein kurzes Zucken im Gesicht an den Mundwinkeln. 
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich nochmal zum Arzt und versuchen eine zB 4 wöchige therapie mit amoxicilin auszuhandeln oder mir eine überweisung fürs krankenhaus holen und dort einen Termin ausmachen und es halt mit der Standarttherapie von spät borreliose probieren oder direkt zum Spezialisten gehen? Ich bin eben Student und habe nicht viel Geld. Oder es mal mit Alternativen Behandlungsmethoden probieren?(Habe ja keine Symptome die sehr schwerwiegend sind). 
Wenn mir jemand helfen würde, wäre ich so dankbar!! Ich denk wirklich den ganzen Tag daran und zieh mich damit so runter, war sonst immer so ein gute laune mensch...
Liebe Grüße!!!!
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Thanks given by:
#2

Ich empfehle mich von den (zu 98% schlecht informierten) Kassenärzten abzuwenden und zu einem der dahingehend besser informierten Ärzten/Ärztinnen zu gehen. Zu einem, der sich mit chronischen Infektionen auskennt. Das musst du privat bezahlen, die Laboruntersuchungen sind das teuerste, man kommt aber nicht drumherum.

Leih dir das Geld oder mache einen Test nach dem anderen. Artikuliere klar beim Arzt, dass es finanziell schwierig ist, und die dringlichsten Tests priorisiert werden müssen.
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Thanks given by: micci
#3

Jo unter 4 Wochen antibiose geht da echt garnix. Also jetzt im ernst.

6 Wochen Makrolid AB + Tetracycline + artemisia und dann kann man weitersehen
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Thanks given by: borrärger
#4

(25.05.2023, 13:25)deltafaze schrieb:  das Gefühl, dass mein Muskelkater irg nicht komplett weggeht, hatte also immer einen ganz ganz leichten Muskelkater [...] Habe nun weiterhin sehr leichte Muskel"schmerzen"

Wurde Dein Vitamin D (zwei Werte) mal kontrolliert?

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: micci
#5

Hallo D.,
ich würde versuchen, einen Termin bei einem Spezialisten zu vereinbaren. Die Wartezeiten sind ohnehin oft länger, daher würde ich möglichst schnell einen Termin vereinbaren.
Evtl. würde ich gleichzeitig versuchen, einen Kassenarzt zu finden, der dir für mindestens 4 Wochen ein Antibiorikum verschreibt (aber in ausreichender Dosis, evtl. hier noch einmal fragen), zu Not auf ein Privatrezept, für das du dann selbst zahlen musst.  Aber das ist besser, als auf eigene Faust zu versuchen an Antibiotika zu kommen oder bei verschiedenen Ärzten  "zusammen zu sammeln". Denn dann hättest du wenigstens einen Ansprechpartner bei Rückfragen.
Gibt es evtl. eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe? Oder frage hier im Forum unter der entsprechenden Rubrik nach einem Arzt (per PN).
Viel Glück und alles Gute
Berta
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Thanks given by: Sabine , borrärger
#6

Die günstigste Variante ist, eine wiederholte Therapie einzufordern. Das erreichst du am ehesten, wenn DU die Entscheidung dafür triffst und die Entscheidung nicht dem Arzt überlässt. Bestehe darauf, dass nach Leitlinien (LL) der DGB und/oder ILADS dosiert wird. Wichtig ist, dass jederzeit klar ist, dass es deine Entscheidung ist und du sie in keinster Weise dem Arzt überlässt. Betone, dass es ein Therapieversuch ist und es dir nicht darum geht, dass er die Diagnose "Borreliose" stellt. Biete notfalls an, die Antibiotika (AB) privat zu bezahlen, wenn es sein Budget sprengen sollte. Die ach so tollen erwähnten Spezis, haben auch nichts anderes als AB. Der diagnostische Umfang ist bei den Spezis grösser und entsprechend teurer, jedoch auch nicht mit mehr Aussagekraft. Wer anderer Meinung ist, darf das unter Angabe belastbarer Daten hinsichtlich Spezifität, Sensitivität und Validierung der Tests gerne kommentieren.
https://www.borreliose-gesellschaft.de/u...linien.pdf
http://www.lymenet.de/Burrascano_16.pdf
https://www.borreliose-verschwiegene-epi...Cbersetzt/
Drucke dir die entsprechenden Abschnitte aus den LL aus und nimm sie mit zum Arzt.

Da die Diagnostika bei der Borrerliose nichts taugen, ist es wichtig, dass andere mögliche Ursachen ausgeschlossen werden, insbesondere wenn eine höhere Dosierung keine Verbesserung herbeiführt.
Längere und hoch dosierte AB-Therapien würde ich heute immer Magnesium und Vit. B12 begleiten. Magnesium und andere Mineralien immer mit mind. 2 Std. Abstand zu AB aus der Wirkstoffklasse der Tetracycline (Doxycyclin, Minocyclin) wegen möglicher Resorptionsminderung. Bei anderen AB ist das kein Thema. Pilzhemmende Ernährung ist auch wichtig. Falls nötig, auch Probiotika begleitend.

Amoxicillin finde ich jetzt gar keine schlechte Idee. Dosierung 50 mg pro kg Körperkgewicht pro Tag, verteilt auf mind. 3 Dosen möglichst alle 8 Std.

Die Therapie chronischer Verläufe ist eine einzige Rumpröbelei. Es gibt kein Patentrezept. Bezüglich Alternativmedizin habe ich bis jetzt noch nirgends wo was gelesen oder gehört, das einem breiten Patientenkollektiv geholfen hätte.

LG, Regi

PS.

Zitat:Ich empfehle mich von den (zu 98% schlecht informierten) Kassenärzten abzuwenden
Sie sind nicht schlecht informiert. Sie handeln nach medizinischen LL. Die LL sind das Problem, nicht die Ärzte. Es hilft nichts, wenn wir uns die Ärzte an der Front zum Feind machen. Aber das Kind ist bei dem jahrzehntelangen Bashing schon ins Wasser gefallen. Aber wäre trotzdem gut, wenn das aufhören würde.



Zitat:Jo unter 4 Wochen antibiose geht da echt garnix. Also jetzt im ernst.

6 Wochen Makrolid AB + Tetracycline + artemisia und dann kann man weitersehen
Klingt als wäre das das Nonplusultra der Therapien. Gibt es dazu auch belastbare Daten in Form von doppelverblindeter klinischer Studien?


Ich finde den Extremismus beratender Betroffener vor dem Hintergrund der miesen Forschungslage echt bedenklich. Wem soll das helfen?

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Claas , Filenada , Sabine , berta , borrärger
#7

Belastbare Daten für diese Kombinationsantibiose existieren immerhin gerade im rückblick auf co-infektionen wie die bartonellen zB. Ist im Fall der bartonellen in den USA sogar leitliniengetreu.

Da eine Borreliose sehr häufig von co-infektionen begleitet wird, ja - es ist meiner bescheidenen Meinung nach durchaus besser als die popelige 3 Wochen doxy Therapie.
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Thanks given by: Sabine
#8

(26.05.2023, 07:24)Blazer schrieb:  Belastbare Daten für diese Kombinationsantibiose existieren immerhin gerade im rückblick auf co-infektionen wie die bartonellen zB. Ist im Fall der bartonellen in den USA sogar leitliniengetreu.

Magst Du das bitte mal verlinken? 

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Regi
#9

https://bmcmicrobiol.biomedcentral.com/a...20-01777-9

https://clinicalinfo.hiv.gov/en/guidelin...nellosis-0

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8229624/

das internet ist eigentlich ziemlich voll damit. eine 6 wöchtige antibiose mit tetrazyklin antibiotika + rifampicin / gentamicin oder alternativ tetrazyklin + makrolid antibiotika ist drüben wirklich gänige praxis bei bartonellosis.

gibt sogar ein youtube-kanal auf dem eine bartonellose erkrankte (chronisch) regelmäßig von ihren behandlungen berichtet. first line treatment - also die erste welle der behandlung - war bei ihr auch soweit ich mich erinnere doxy + rifampicin, als sie das rifa nicht mehr vertrug wurde auf makrolid gewechselt.

natürlich alles unter engmaschiger ärztlicher kontrolle die ich hierbei auch ausdrücklich anrate,
aber zu sagen leitlinienkonforme therapien unter engmaschiger ärztlicher kontrolle seien gefährlich - das halte ich für gefährlich, denn ich denke wir alle wissen wohin eine nicht adäquate therapie führt weswegen wir auch hier in diesem forum sind und nicht wie alle kindern schön drausen spielen dürfen sondern chronisch im a... im bett liegen


just my 2 cents
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Thanks given by: Sabine , Frln_Brd , urmel57 , borrärger
#10

@blazer
Wie kommst du darauf, dass Bartonellen bei deltafaze das Problem ist? Habe ich etwas übersehen? Ausserdem hättest du das schon in deinem ersten Beitrag begründen können, damit es nicht zu unnötigen Diskussionen und Verwirrungen beim Betroffenen kommt, der die Fragen stellt.

Kannst du beurteilen, wie belastbar die verlinkten Quellen sind? Ich kann das nicht, dafür fehlt mir die entsprechende Ausbildung. Ich kann nur sehen, dass es sich bei zwei Quellen um in vitro Studien handelt und beim dritten Link geht es um LL zur Behandlung von Bartonellen bei HIV Patienten. Ich glaube kaum, dass das dem Patienten dienlich ist, eine Therapie auf Verdacht zu kriegen. Für mich persönlich wäre es aufgrund deiner Quellen auch schwierig bis unmöglich eine Entscheidung für oder gegen einen Therapieversuch zu treffen.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

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Thanks given by: micci , urmel57 , Filenada , borrärger


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