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Hallo, habe nun seit drei Jahren Borreliose aber erst vor vier Monaten wurde sie diagnostiziert. Beschwerden waren Müdigkeit und Kribbeln. Habe daraufhin unter Dr. B. aus Rheinbach eine Antibiose begonnen zunächst mit Azi,dann mit Minocylin. Nach 10 Tagen ging es mir so schlecht wie nie zuvor, insbesondere kamen Gelenkschmerzen und heftige Herzrhytmusstörungen hinzu. Habe die Therapie daraufhin abgebrochen und nach drei Monaten geht es nun etwas besser. Erwäge nochmal eine iv AB-Therapie nach Dr. Hassler zu machen. Wenn ich im Forum hier so querlese, wird dadurch aber fast keiner geheilt und den meisten geht es sogar schlechter. Würdet ihr mir trotzdem dazu raten?
Liebe Grüße
Ulli
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Hallo Ulli,
Antibiotika haben meiner Kenntnis nach schon sehr vielen Leuten geholfen, allerdings vielleicht nicht zur vollständigen Heilung. Eine zumindest anfängliche Verschlechterung der Symptome ist wohl die Regel, "Herxheimer-Reaktion" , heißt sogar eher, dass die Antibiotika wirken und der Körper sich verstärkt mit den Borrelien auseinander setzen muss. Das kann schon ziemlich scheußlich sein, aber man sollte nicht zu früh aufgeben.
Abmildern lässt sich das, indem man z.B. Minocyclin vorsichtig einschleicht und erst allmählich zur vollen Dosis steigert.
Natürlich sind AB kein Spaß und man muss darauf achten, dass die Darmflora nicht drauf geht, da helfen Probiotika.
Zu den i.V. Therapie kann ich nichts sagen, damit habe ich keine Erfahrung.
Hier im Forum gibts jede Menge Tips und Erfahrungsberichte. Es gibt auch eine Suchfunktion.
Bedenke auch, dass die Leute hier im Forum natürlich zum Teil die schwierigeren Fälle sind und viele Leute, denen es wieder gut geht, dann keinen Bedarf haben, hier zu schreiben.
Alles Gute und den Mut nicht verlieren,
Sabine
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Hallo Sabine,
danke für Deine Antwort. Da es mir nicht so sehr schlecht geht, wären AB nur zur Linderung keine Option für mich. Ich glaube auch nicht, dass Gelenkschmerzen und Herzrhytmusstörungen eine Herx sind. Hassler schreibt ja was von 90% Heiling bei der IV Therapie. Das glaube ich kaum. Hat da irgendjemand eine Einschätzung?
Liebe Grüße
Ulli
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Hallo Ulli,
Jede Therapie hat ein Nutzen-Risikofaktor.
Was nun deine Herzrhythmusstörungen und Gelenkschmerzen ausgelöst hat, darüber lässt sich spekulieren. Wie wurde die Borreliose bei dir denn nachgewiesen?
Das Problem dürfte auch sein, ob Borrelien die einzige Infektion ist, die bei Dir ausgebrochen ist und/oder ob es andere Grunderkrankungen gibt. Heilungschancen prozentual festzulegen, ist lediglich bei isoliertem Krankheitsbild statistisch abbildbar. Da geben sich bei der Borreliose-Behandlung mitCeftriaxon und Doxycyclin angeblich keine signifikanten statistischen Unterschiede. Die Therapieversagerquote liegt irgendwo zwischen 5 und 25%. Die Gründe der bleibenden Beschwerden sind nicht klar einzugrenzen.
Bei geringem Beschwerdebild ist die Frage, ob man weiter antibiotisch behandeln möchte. 10 Tage Antibiotika wären m.E. bei einer ausgewachsenen Borreliose sehr sportlich kurz.
Sind denn deine Beschwerden jetzt nach drei Monaten besser als vor der Behandlung?
Man darf wissen, Minocyclin ist nicht so ohne und kann durchaus Autoimmunerkrankungen triggern, da wäre ich bei weiteren Behandlungen sehr vorsichtig damit, denn das hätte ich als Nebenwirkung in Verdacht. Herzrhythmusstörungen können durchaus auch Nebenwirkungen von Antibiotika sein.
Letztlich sind auch i.v. Behandlungen üblicherweise mit Ceftriaxon mit der Möglichkeit von Nebenwirkungen behaftet. Insbesondere Gallenentzündungen sind nicht selten, lassen sich aber durch präventive Maßnahmen verringern.
Sehr schwer aus der hiesigen Perspektive zu oder abzuraten. Heilung erfolgt letztlich immer im Körper selbst mit Hilfe des Immunsystems. Antibiotika können höchstens das System entlasten, damit es dann besser greifen kann. 100%ige Elimination von Erregern ist realistischer Weise nicht möglich.
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