(13.09.2023, 11:23)Mausi schrieb: was mich irritiert an diesem Fall ist die Tatsache, dass die nächtlichen Schmerzen nach längerem Aufstehen nachlassen. Wenn es sich um eine Entzündung handelt infolge Borreliose, ist es für mich völlig unlogisch, warum diese Schmerzen unter Belastung, also im Stehen und Gehen, weniger werden.
Ja, hört sich unlogisch an.
Muß es aber nicht: WENN die Verursacher Borrelien sind, dann KÖNNTEN diese Schmerzen in den Sehnen sitzen. Ich kenne dies zur Genüge - in allen Sehnen und Bändern, die man so hat. In meinen schlimmsten Zeiten bin ich auch dadurch wach geworden. Die Sehnen/Bänder (nicht alle gleichzeitig, sondern mal hier, mal dort, mal auch zwei oder drei, am nächsten Tag wieder woanders usw.) sind dann verkürzt, was sich schmerzhaft bemerkbar macht, wenn man sich z. B. im Bett umdreht. Morgens erstmal ganz vorsichtiges Aufstehen, oft ging's nur mit Hilfe von Krücken. So nach und nach wird's besser, oft ist der Schmerz auch drei Stunden später komplett weg. Ich kann's nicht erklären, was dann konkret passiert, ich vermute, daß es was mit der - durch die Bewegung - stärkeren Durchblutung des Gewebes drumrum zu tun, wodurch Wärme entsteht, ich weiß es aber nicht. Auf jeden Fall wird nach und nach jeder Schritt besser. Meine Hände waren morgens fast immer komplett steif. Die Sehnen so schlimm verkürzt, sodaß es "technisch" nicht ging, die Finger gerade zu strecken oder z. B. irgendwas zu greifen. Sie waren wie aus Beton, keinen Millimeter bewegbar. Also hab ich als erstes mit einem großen Korallenschwamm Finger"gymnastik" in warmem Wasser gemacht. Jetzt, Jahre später, ist es "nur" noch im Winter schlimm. Aber nicht ansatzweise so wie noch vor paar Jahren, als ich aus lauter Verzweiflung und Angst vor wieder auftauchender, tagelang anhaltender Sehnenverkürzung (wie 'ne Playmobilmännchenhand) nur noch mit Fingerbandagen geschlafen hab, die die Finger nachts gerade gehalten haben.
Was da genau passiert in den Sehnen und Bändern, kannste
hier ausführlich nachlesen.
Beachte aber bitte meinen anfangs verwendeten Konjunktiv! Nicht alles ist Borreliose, es gibt zig andere Ursachen für "heftige Schmerzen in einem Bein". Zuerst müßte die Betroffene erstmal feststellen, wo genau diese Schmerzen sitzen, sprich ob es die Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder oder Nerven betrifft. Das kann nur derjenige sagen, der es spürt. Und dann wo im Bein - Nähe Sprunggelenke, Wade, Schienbein, Knie vorn, Knie innen, Knie außen, Kniekehle, unterer Oberschenkel, oberer Oberschenkel... Und dann würde ich an ihrer Stelle zum Doc und ein Ausschlußverfahren starten. Kann z. B. auch ein Vitamin-B12-Mangel (Stichwort Nervenschmerzen; fing bei meiner Mutter auch nachts an mit den Schmerzen) sein oder 'ne beginnende Arthrose im Kniegelenk oder Venenprobleme oder oder oder. Mit Hilfe von gezielten Bluttests und bildgebenen Verfahren dürfte das rauszubekommen sein. Wenn absolut nichts Eindeutiges (sprich Ursächliches) zu finden ist, würde ich Richtung damalige Borreliose (und/oder andere Erreger, die solchen Unfug machen können) denken und mich um diese dann auch konsequent kümmern.