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Borreliose Nachfolgen oder Rheuma
#1

Guten Abend. Bin neu hier und hat mich gewundert wie viele Leute konfrontieren sich mit nachfolgend von der Borreliose.
Bin 2 Fach Mama und seit 1 Jahr leide ich an Gelenkschmerzen ohne eine Uhrsache zu finden.
Deswegen bin auf der Suche...vielleicht komme ich weiter.

Dadurch dass ich starke Schmerzen an den Füßen in der Nacht und morgens hatte, bin ich im Sept 23 zum Arzt, weil ich nicht mehr aushalten konnte. Blut Ergebnisse: Borreliose, Antibiotika 3 Wochen....ich Stille noch meine kleine...mehr gab's nicht....Füße sind minimal besser. Leider sind meine Schmerzen verbreitet an sprunggelenke, Knie manchmal, Hüfte, Handgelenke. So kann ich nicht lassen. MRT Ende Juni zeigte unspezifische Reizungen an Sprunggelenk und Knochenödeme.
Reumatologe kann nicht viel helfen, da sonst von Blut nicht viel rauskommt, außer HLA 27 positiv, also könnte eine autoimun Erkrankung im Spiel sein. Deswegen hat mir empfohlen die Therapie mit Sulfasalazin anzufangen. Möchte aber nicht, deswegen habe ich meine Arzt gebetet mich in einer Rheumaklinik zu überweisen.

Habe aber erst in Nov einen Termin bekommen. Jetzt mal die Frage: macht es noch Sinn mir Karde und Montilo He zu kaufen? Wenn ja, weiß jemand wo ich die online kaufen kann? Karde muss zum Stillen passen...Montilo finde nicht mit dem Name sonst nur zeolit, weiss aber nicht welcher wäre das gleiche oder ähnlich.

Oder was könnte ich noch bis Nov versuchen....die Schmerzen sind mit Ibu auch nicht besser, nehme auch nichts anderes ein.

Vielen dank fürs lesen und sorry für den langen Text und kleine Fehler.

Grüße Anamaria
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#2

Hallo und willkommen im Forum.

Zunächst einige Fragen:
War etwas ungewöhnlich zum Zeitpunkt des ersten Auftretens der Gelenkschmerzen (vorheriger Auslandsaufenthalt, Zeckenstich erinnerlich)?
Wann sind die Beschwerden am stärksten (morgens, abends oder immer gleich), hattest du auch Morgensteifigkeit?
Hast du die Blutwerte von der Borreliose? Was genau war positiv (IgG und/oder IgM), hast du auch die Banden (das sind die einzelnen Werte im Bestätigungstest)? Wurde nach dem September 2023 nochmals ein Bluttest gemacht?
Welches Antibiotikum hast du erhalten und wie hoch wurde es dosiert?
Der Rheumatologe hat dir Sulfasalazin empfohlen, wie lautet die Verdachtsdiagnose und anhand welcher Befunde hat er diesen Verdacht?
Waren Entzündungswerte auffällig?

Zur Borreliose:
3 Wochen Antibiotikum ist selbst für die konservative Lehrmeinung bei Gelenkbeteiligung zu kurz, außer du hast Infusionen erhalten. Normalerweise wird bei Gelenkbeteiligung eine Therapie über 4 Wochen empfohlen (siehe hier: https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empf...liose.html), einige Ärzte haben die Erfahrung gemacht, dass man die Behandlungen manchmal wiederholen oder verlängern muss (siehe hier: https://www.borreliose-gesellschaft.de/?...Leitlinien). Das machen aber nur wenige Ärzte, meist arbeiten diese privat. Vielleicht kann aber der Arzt, der die Diagnose Borreliose gestellt hat, nochmals einen Behandlungsversuch machen, da du ja zumindest teilweise eine Besserung erfahren hast. Wenn differentialdiagnostisch bisher nicht viel rausgekommen ist, wäre das zumindest eine Möglichkeit.
Die Diagnostik in der Rheumaklinik würde ich auch machen lassen. Neben Borreliose gibt es auch weitere Infektionen, die Gelenkbeschwerden auslösen können, danach schauen sie hoffentlich auch.

Zu deinen Behandlungsfragen: Ich würde da schauen, dass das was du einnimmst sich nicht mit dem Stillen beißt, dazu kann ich keine Aussagen machen. Generell ist Karde eher fragwürdig in der Wirkung bei Borreliose. Es gibt einige die von einer Besserung von Gelenkbeschwerden berichten, aber diese Berichte findet man zu ganz vielen Mitteln und ich bin da eher skeptisch, vor allem wenn unklar ist, welche Nebenwirkungen damit einher gehen können.
Was Mineralerde oder Vulkangestein angeht, so bin ich da noch skeptischer. Angeblich sollen die Sachen Schadstoffe binden, das bringt bei einer Borreliose zunächst mal wenig. Diese Stoffe binden auch nur da wo sie hinkommen, also im Magen-Darm-Trakt, und können da ggf. auch notwendige Nährstoffe mitbinden. Da wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig.
Wenn Schadstoffe ausgeleitet werden sollen ist das Wichtigste dafür zu sorgen, dass man keine zu sich nimmt und das an Bewegung, was möglich ist. Der Rest ist meiner Meinung nach viel Marketing zum Geldverdienen und Mittelchen verkaufen.

Ansonsten würde ich mich in Richtung antientzündliche Ernährung orientieren (jedoch keine extremen Diäten), das wäre zumindest nicht schädlich und hilfreich, egal ob nun Borreliose oder ggf. eine Autoimmunerkrankung dahinter steckt.
Erhältst du für die Gelenkschmerzen Physio- oder Ergotherapie? Das würde ich auch an deiner Stelle ansprechen und versuchen.

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Thanks given by: Filenada , borrärger , Regi , Sabine , urmel57
#3

Guten Abend Valtuille und vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ich habe im Sept 22 eine extrem Frühgeburt mit 4 Mo Klinikaufenhalt und weitere 5 sehr anstrengende Monate gehabt. In juni/Juli hatten wir Urlaub gemacht und auch eine Wo auf Sardinien. Da hatte ich komische Mückenstiche: Sehr große Stellen, sehr hart und waren ca 2 Wo zu sehen. Im der Zeit hat es mit leichten Füßenschmerzen angefangen und august/Sept ist es extrem geworden, so dass ich Nachts nicht auf die Füße stehen konnte.  So bin ich dann zum Arzt gegangen. Er fand es komisch und hat gleich nach Borrelien geschaut. Die IgM waren bei 26 und die IgG bei 10. Also die igM erhöht. Ich hab jetzt nicht im Kopf wie die Antibiotika hieß, war aber etwas was mit dem Stillen geht und 3 Wo. Der Arzt meinte das es reicht und dass man Zeitnach nicht nochmal der Blut kontrollieren braucht, weil die Borrelien positiv bleiben für ne weile.
Die schlimme Schmerzen waren weg, die nachtliche Schmerzen und Morgensteifigkeit ist aber geblieben. Dazu wie gesagt sind die Hüften zurzeit auch schlecht und auch kleine Gelenke, bzw die  Hände sind morgens schwer zu bewegen. Tagsüber ist etwa erträglicher, da ich auch immer auf die Beine bin.

Ich bekomme Manuelle Therapie, bis jetzt 3 Termine, hilft ein wenig....Zuhause versuche ich viel zu machen, aber ist mit Schmerzen verbunden...die Bewegungen und das Laufen tun weh und es ist demotivierend....ich mache in Garten viel, trage die kleine, manchmal auch die große, viel Treppe....und glaube das es mir alles zu viel ist. Zum Glück noch ein Jahr Elternzeit.

Ich war heute nochmal zum Hausarzt...weil es bis Nov noch lange ist und mir Cortison für 3 Tage geholt habe. Und Überweisung für die Ernährungsberatung.

Er hat auch gemeint dass ich karde und montilo erstmal vergessen soll.

Blut wurde beim Reumatologe weiter untersucht aber nichts besonderes. Habe selber nur geschaut dass die IgM Antikörper jedes Mal höher waren....März bei 360 und Juni bei 441....hab gerade gelesen, dass die bei Entzündungen, oder Rheuma, oder diversen Krankheiten erhöht sein können...aber keine Ahnung ob es wichtig ist.
Entzündungswerte waren 1 mal positiv, hatte aber ein paar Tage davon Brustentzündung und war mehrere Wochen öfters krank.
Hab nur gesehen dass der Reumatologe einmal nach Borrelien IgG geschaut hat, aber nicht nach igM...und rheumafaktor war im Juni 24 bei 16(<10)

Sulfasalazin wurde empfohlen bei Verdacht auf Oligoarttritis....eine feste Diagnose gibt wie gesagt nicht.

LG Anamaria
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Thanks given by: Sabine , Valtuille , urmel57
#4

Amoxicilin hieß die Antibiotika.
LG
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#5

Wenn die 3 Wochen Amoxicillin geholfen haben, ist das zumindest ein Hinweis für etwas bakterielles. Im Frühstadium bei Borreliose kann das ausreichen (in vielen Fällen), muss es aber nicht.

Wenn nur IgM Antikörper gegen Borrelien da sind, ist das für Rheumatologen oder andere Ärzte meist ein Ausschluss von länger andauernden Borreliose, auch wenn einmal behandelt wurde und diese dann nicht mehr auftreten. Ganz so einfach ist es meiner Meinung nach nicht. Aber dein Hausarzt hat zumindest dahingehend Recht, dass man mit den Antikörpern nicht zwischen einer aktiven und ausgeheilten Infektion unterscheiden kann. 

Aber ich persönlich würde zumindest eine zweite Antibiotikarunde mit 4 Wochen versuchen, um zu schauen, ob die Beschwerden nochmals besser werden, vor allem wenn rheumatologisch auch nichts sicher ins Auge sticht.
Die Rheuma-Therapien sind auch nicht frei von Nebenwirkungen und wären bei einer vorliegenden Borreliose eher nicht so gut, zudem kann man da in der Regel erst nach 3 Monaten den Therapieerfolg einschätzen.


Ob die Mückenstiche oder der Sardinienaufenthalt damit zusammenhängt ist schwer zu sagen, Mücken übertragen in Italien ggf. Viren, aber keine Borrelien.

Es klingt zumindest nach etwas entzündlichem, die Morgensteifigkeit ist nicht ganz so charakteristisch für Borreliose (eher für eine rheumatische Erkrankung, vor allem wenn sie länger als eine halbe Stunde andauert), tritt aber wohl auch teilweise auf.

Du meinst die allgemeinen IgM-Antikörper, oder? Sind diese über dem Referenzbereich des Labors? Die sind nicht so spezfisch auf eine Krankheit hinweisend, können also sowohl bei autoimmunerkrankungen als auch bei Infektionen erhöht sein.

Cortison ist bei Borreliose oder Infektionen nicht so ideal, wenn du es innerlich nimmst, da es das Immunsystem schwächen kann. Ibuprofen ist bei Gelenkschmerzen nicht unbedingt immer ausreichend, es gibt weitere NSAR, die man probieren könnte (Diclofenac oder Etericoxib z. B.; aber wegen dem Stillen nachfragen).


Wenn du möchtest kann du deine Borrelien-Laborergebnisse oder andere Laborbefunde hier auch anonym (ohne Name etc.) einstellen und wir gucken uns das mal an.

Ich drücke dir die Daumen, dass du mit der Physiotherapie gut weiterkommst und es dir bald besser geht.

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Thanks given by: urmel57 , borrärger
#6

Hallo. Ich habe versucht die Dateien hochzuladen. Ich hoffe es hat geklappt.
Cortison hat sehr wenig geholfen...Physio hilft bedingt aber ist ok.
LG


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#7

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#8

Das habe ich von September bis Jetzt.

Vielen dank nochmal für die Antwort. Bei uns ist viel los und konnte nicht früher mich melden.

Grüße


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#9

Danke für die Befunde.

Zum Borrelientest:
Der positive Test mit IgM ("frühe Antikörper") und der Osp-C-Bande ist gut vereinbar mit dem Beschwerdebeginn. Interessant wäre es, ob sich jetzt auch IgG Antikörper zeigen ("Langzeitantikörper"), wurde da nochmals getestet? Man kann da nicht eindeutig ablesen, ob die Borreliose noch aktiv ist oder nicht, aber es wäre eventuell ein Hinweis.

Zu den Entzündungswerten:
Auffällig ist, dass CRP und BSG nur Anfang Juni erhöht waren, im Frühjahr und Ende Juni jedoch nicht. Hat das mit deinem Befinden korreliert oder gab es z. B. eine Erkältung, die das erklären könnt? War die Cortisontherapie Mitte Juni?

Die ANA-Antikörper sind jetzt grenzwertig, da könnte durchaus nochmal differenzieren, da es weitere Marker gibt, die da bestimmte Autoimmunerkrankungen ausschließen können.

Beim MRT lässt sich nicht direkt auf eine entzündliche Gelenkerkrankung schließen, aber auch nicht sicher aussschließen. Dieser Reizzustand der Sehne wird recht häufig im Kontext von Borreliose beschrieben, aber hierzu gibt es recht wenig Forschung. Ich habe aber z. B. ebenfalls überwiegend Sehnenbeschwerden, die sich im MRT als Reizungen und nicht entzündliche Veränderungen darstellen.

Wenn Cortison nicht eindeutig anspricht würde ich an deiner Stelle versuchen, nochmals eine Antibiotikatherapie zu erhalten, die 3 Wochen haben ggf. nicht ausgereicht. Parallel würde ich auch die Rheumatologische Diagnostik machen lassen. Bei den Auto-Immun-Therapien ist es so, dass diese das Immunsystem unterdrücken, was bei einer vorhandenen Infektion wie Borreliose nicht sinnvoll ist. Eine Antibiotikatherapie hat zwar Nebenwirkungen, wirkt sich aber jetzt nicht unbedingt negativ auf eine evtl. Autoimmunerkrankung aus.
Man sollte evtl. auch weitere Infektionen abklären.

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Thanks given by: urmel57 , borrärger , Sabine
#10

Vielen dank. Mein Arzt hat noch Urlaub...ich werde ihm ansprechen.
Grüße
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Thanks given by: urmel57


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