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massive Erschöpfung, Borreliose?
#1

Hallo,

ich habe seit ca. sechs Monaten eine wahnsinnige Erschöpfung. Ich schlafe sehr viel (elf Stunden statt früher sieben) und bin trotzdem den ganzen Tag extrem gerädert, schon der Gang in die Küche ist extrem anstrengend, habe ständig das Gefühl, vor Erschöpfung tot umzufallen :( Bin auf ständige Hilfe angewiesen, es ist grausam :(

Ich hatte im Jahre 1999 eine Borrelieninfektion mit Wanderröte, die allerdings nicht behandelt wurde. Erst als ich ein Jahr später Beschwerden bekam, erhielt ich in den folgenden Jahren viele Antibiotika. Ich war bei verschiedenen Spezialisten. Am Anfang war der Westernblot noch positiv, doch schon recht bald war er negativ.
Lediglich der LTT war meist positiv und die CD57NK-Zellen stark erniedrigt.

Ich hatte meist brennende Nervenschmerzen in den Knien, Schulter, am Rücken, Kribbeln, Taubheitsgefühle und war oft erschöpft, aber lange nicht so wie jetzt. Ich war wenig belastbar, konnte aber die „Schübe“ damit ganz gut steuern, in dem ich mir nicht zu viel zumutete.

Ich machte Ende letzten Jahres ein Überwärmungsbad. Ich hatte von einer Bekannten gehört, dass sie damit ihre „Rest-Borreliosesymptome“ kombiniert mit Karde in den Griff bekommen habe.
Ich wollte das mit dem Bad einfach mal ausprobieren und blieb für ca. 1,5h in der Wanne und temperierte das Wasser stets so, dass ich im Mund gemessen Fieber von ca. 39°C hatte.
Danach ging es mir für ca. eine Woche ziemlich schlecht, hatte wieder meine typischen Borreliosesymptome.

Deshalb machte ich Anfang Januar Bluttests auf Borreliose.

CLIA:
B. burgd. – IgG AK: <5 Referenz <10
B.burrd. – IgM AK: 25 Referenz <18

Immunoblot:
IgG negativ
IgM negativ, p41 positiv (unspezifisch)

LTT Borrelien:
Borr. Sensu stricto 8,4
Borr afzelii 12,5
Borr. Garinii 14,2
Borr OspC 7,9

Referenz: die Werte sollten kleiner als 2 sein, Werte zwischen 2-3 gelten als grenzwertig

„Der Befund spricht für eine aktive Auseinandersetzung des zellulären Immunsystems mit Borrelien und deutet somit auf eine derzeit aktive Borrelieninfektion hin.

Es ging mir dann im Januar aber kontinuierlich besser.

Anfang Februar hatte ich einen Sturz mit Gehirnerschütterung, seit dem geht es mir extrem schlecht.
Erst hieß es, es käme von der Gehirnerschütterung, später wurde irgendwann dann CFS genannt.

Ich hatte/habe meist starke Gliederschmerzen in den Beinen und eine bleierne Erschöpfung, ein ständiges Grippe/Krankheitsgefühl.

Meine Frage an euch ist: gibt es hier Borreliosebetroffene, deren Hauptsymptom auch diese bleierne Erschöpfung ist?
Ist es bekannt, dass Borreliose zu einer so massiven Erschöpfung führen kann?
Ich hatte früher über zehn Jahre immer wieder diese brennenden Schmerzen/Taubheitsgefühle und konnte genau sagen: aha, wieder Borreliose. Mit viel Ruhe konnte ich es wieder in den Griff bekommen.
Nun ist die Erschöpfung viel schlimmer als in den ganzen "Borreliosejahren", und ich habe die ganze Zeit keine brennenden Schmerzen oder andere „borreliosetypischen“ Symptome.

Der LTT ist ja sehr umstritten. Habe mich immer gefragt, warum man im Westernblot nicht auch irgendwann wieder Antikörper gegen Borrelien findet, wenn man länger Beschwerden hat. Ich habe aber damals auch die Diskussionen zur seronegativen Borreliose gehört.

Bin nun sehr ratlos. Ich habe eine andere Erkrankung, wegen der ich möglichst kein Antibiotikum nehmen soll.
Meine Ärztin meinte, sie könne mir Tinidazol und Samento verschreiben.
Andererseits liest man immer wieder, dass Antibiotika im chronischen Stadium nicht so viel helfen (und da ich wegen der anderen Erkrankung möglichst keins nehmen soll, bin ich nochmal vorsichtiger, früher habe ich einfach immer wieder wochenlang ABs genommen, das geht jetzt nicht mehr).
Überlege, ob es Sinn machen könnte, „nur“ Samento zu nehmen.

Ich habe hier sehr wenig zu massiver Erschöpfung gefunden, deshalb wäre ich dankbar, wenn sich Betroffene melden, die dies auch als Hauptsymptom haben, damit ich vielleicht ein bisschen besser abwägen kann, ob meine Symptome durch die Borreliose kommen oder eher nicht.

Viele Grüße
Coprosma
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Thanks given by:
#2

Hallo Coprosma,

herzlich Icon_charly_willkommen in diesem Forum!
Schön, dass du zu uns gefunden hast.

Zitat:Meine Frage an euch ist: gibt es hier Borreliosebetroffene, deren Hauptsymptom auch diese bleierne Erschöpfung ist?

Aber jaaah!!!
Bei mir war das so und auch bei vielen anderen die ich kenne.
Ich hatte zwar auch andere Symptome, aber diese schreckliche Erschöpfung war für mich das Allerschlimmste.
Das kann sich kein Mensch vorstellen, der das nicht selber erlebt hat, wie furchtbar das ist. Icon_frown

Zitat:Andererseits liest man immer wieder, dass Antibiotika im chronischen Stadium nicht so viel helfen (und da ich wegen der anderen Erkrankung möglichst keins nehmen soll, bin ich nochmal vorsichtiger, früher habe ich einfach immer wieder wochenlang ABs genommen, das geht jetzt nicht mehr).

Das wird sehr kontrovers diskutiert, Coprosma.
Die Erfahrungen sind auch tatsächlich individuell sehr unterschiedlich.

Ich persönlich finde es immer ganz gut, wenn man (sofern möglich) mit einer Antibiose startet und dann intensiv naturheilkundlich weitermacht.
Ob es Samento sein sollte...keine Ahnung. Icon_nixweiss
Bei mir hat es nicht viel gebracht. Andere (auch in diesem Forum), haben ganz gute Erfahrungen.


Liebe Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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Thanks given by: Petronella , anfang , FreeNine , Nala , Waldgeist
#3

... Zitat:Meine Frage an euch ist: gibt es hier Borreliosebetroffene, deren Hauptsymptom auch diese bleierne Erschöpfung ist?

.....
Das ist für mich als chroniker-die es ja eigentlich garnicht geben soll- zuoft das größte Malheur\Problem überhaupt.Diese ständige erschöpfung-schon bei kleinsten anläßen als überforderung sich ausdrückt...mit den schubschmerzen,den den getriggerten schmerzen und manches drumherum kann ich ein auskommen finden,mit der müdigkeit und alles was damit zusamenhängt...das ist für mich sehr belastend.- anfang -

Zitat:Das kann sich kein Mensch vorstellen, der das nicht selber erlebt hat, wie furchtbar das ist. Icon_frown

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: FreeNine , Waldgeist
#4

Hallo Coprosma,
herzlich willkommen im Forum! :-)

Deine Geschichte liest sich fast wie meine. Auch ich hatte jahrelang schubweise massive Brennschmerzen und immer wieder Erschöpfungzustände, die ich aber irgendwie im Griff hatte.
Die starke Erschöpfung brach bei mir dann vor gut 3 Jahren aus und seitdem hab ich diese Brennschmerzen nicht mehr.
Es ist, als wäre ich damals in ein anderes Stadium übergegangen.

Mir hat Tinidazol/Samtento/Banderol sehr geholfen.
Ich bin zwar noch weit enfernt vom "Normalzustand" und habe immer noch Rückfälle, wenn ich mich überanstrenge, aber diese furchtbare Bleichschwere, die elendige Schwäche und dieser alles lähmende Kopfnebel sind viel besser geworden. Und ich fühle mich auch nicht mehr so grippig.
Ich würde Dir nach meinen Erfahrungen zu einer Therapie mit Tinidazol kombiniert mit Samento/Banderol raten.
Samento/Banderol allein hat bei mir nur zu einer leichten Besserung geführt.
Richtig "gewuppt" hat es erst mit Tinidazol.
Ich hab das Tini 2x32 Tage mit 3 Wochen Pause dazwischen eingenommen. Aber bevor ich jetzt noch eine weitere Runde drehe, wird erst mal ein neuer LTT gemacht...

Der frühe Vogel kann mich mal...
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Thanks given by: Waldgeist
#5

Hallo Coprosma,
auch von mir herzlich willkommen.

(25.07.2013, 11:04)Coprosma schrieb:  ich habe seit ca. sechs Monaten eine wahnsinnige Erschöpfung. Ich schlafe sehr viel (elf Stunden statt früher sieben) und bin trotzdem den ganzen Tag extrem gerädert, schon der Gang in die Küche ist extrem anstrengend, habe ständig das Gefühl, vor Erschöpfung tot umzufallen :( Bin auf ständige Hilfe angewiesen, es ist grausam :(

Ich kann deinen Text voll bestätigen. Mein Zeckenkontakt dürfte ca. auch vor 2000 stattgefunden haben. Eine Wanderröte gab es nicht?! (1997 hatte ich z.B. auch eine Sommergrippe in Italien - wurde nicht ärztlich behandelt...) 2008 wurde auf Grund massiver Kniebeschwerden (starke Schmerzen), und die damit verbundene Konsultation mehrerer Ärzte (keiner wollte sich so recht festlegen) - eine Borreliose (laut Labor) festgestellt, gemeldet (Meldepflicht) und erstmals behandelt (Doxy).
Darauf waren die Kniebeschwerden für ca. 2 Monate weg. Leichte Müdigkeit lag schon seit ca. 2000 vor. Habe sie immer mit den Schilddrüsenbefunden/beschwerden ím Zusammenhang gesehen. Also nach 2 Monaten kehrten die Gelenkbeschwerden, aber in leichter Form zurück.
Labor war noch positiv. Mehrere Antibiotikabehandlungen folgten, brachten aber nicht den gewünschten Erfolg, z.T. mal einen Teilerfolg.

Jedenfalls hatte ich zu tun meine 8 Stunden Arbeit (körperlich leicht, aber stressig mit sehr viel Verantwortung) und die je fast 2 Stunden Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch zu bewerkstelligen. (Autofahrt funktionierte nicht mehr, da es mir immer die Augen zuzog ...) War öfters krank und privat blieb alles liegen. (Reha, Widereingliederung alles probiert) - Irgendwann gab es keinen Erholungseffekt mehr - auch nicht nach Urlaub ect. Jedenfalls bin ich seit Ende 2010 nun AU geschrieben * * * ect.

Differenzialdiagnosen habe ich schon einige hinter mir z.B. Schlaflabor, div. Blutdruck kontrollen (Blutdruckmedikamente); Schilddrüse ect. Nirgends fand man eine Erklärung für die Müdigkeit! Und laut neurol./Psych. Gutachten der RV liegts auch nicht an der Psyche - einerseits gut, andererseits nicht gut Undecided

Jedenfalls kenne ich deine Erschöpfungssymtome. Mir zieht es schon morgends die Augenlider nach unten. Nach 1-2 Stunden leichter Küchenarbeit (Kochen, vorbereiten, schnippeln ect.) bin ich "tod" und muß entspannen. Schultern und Beine sind wie Blei. Genauso geht es mir beim Einkaufen ect. Schritt halten beim Gehen mit gesunden Leuten kann ich schon lange nicht mehr. Also ich vergleiche das immer mit einem Akku, manchmal ist er nach 0,5 Stunden leer - manchmal nach 2-3 Stunden. Es gibt gute und schlechte Tage und wenn ich den Motor ebend voll aufdrehe ist der Akku ebend um so schneller leer. Die Aufladezeit /Regenerierung dauert entsprechend länger. Multitasking ist gar nicht mehr möglich. Vergesslichkeit kommt dazu. Ich muss mir meine Arbeit immer schön einteilen um den Akku sinnvoll auszunutzen.

Allerdings sind? oder waren? auch Chlamydien mit im Spiel bei mir. Die können wohl auch für Müdigkeit/Erschöpfung ect. verantwortlich sein. Wurden bei dir schon Co-Infekte getestet?

Jedenfalls denke ich, das es für die Erschöpfung schon einen direkten Zusammenhang mit den Infektionen von B. und Co. geben tut, denn bei einer simplen Erkältung streikt der Körper schon immens! und man liegt auch mal lang für 2-3 Tage.

Wenn man aber z.B. eine Borreliose-Infektion im Körper hat. bzw. der Körper sich ständig mit zusätzlichen Reaktionen des Immunsystems beschäftigen muß, ist er warscheinlich irgendwann so überfordert, das es an anderer Stelle fehlt, d.h. der Schlaf z.B. einfach nicht mehr reicht zur Regennerierung. Irgendwo müssen ja Mangelerscheinungen auftreten. Das ist genauso wie mit dem Geld. hast du nicht mehr genügend auf dem Konto, muss man es so verteilen wie halt möglich und für manche Sachen ist halt nichts mehr übrig.

Die Energie, die unser Körper braucht wird in der Zelle produziert. Eine Zelle ist wie ein kleines Kraftwerk. Die hier produzierte Energie wird vom Immunsystem, vom Nervensystem und vom Muskelsystem benötigt. Wenn natürlich das Gleichgewicht aus den Fugen gerät, hat einer das "Nachsehen".....
(Und nicht jede Art der Antibiotika kann jede Form (Zysten, Biofilm) der Borrelien in jeder "Niesche" erwischen - was da so richtig passiert, ist schwer bzw. gar nicht nachzuvollziehen.) - Und genauso ist es mit der Antikörperbildung, irgendwann gibts da auch Probleme....

Übrigends hat bei mir ein Facharzt mittlerweile auch ein Blutgasanalyse durchgeführt. Da sieht man in meinem Fall, das die Sauerstoffsättigung herabgesetzt ist. D.h. es wird zu wenig Sauerstoff mit dem Blut im Körper transportiert. Ist auch ein Faktor für das "Müde" sein. Eine Ursache dafür wurde mir aber auch nicht genannt bzw. ich wurde nicht mal direkt darauf hingewiesen?!.

CK und CRP sind seit Jahren leicht erhöht. - ohne bekannte bzw. bisher gefundene bzw. "nachweisbare" Ursache.

Sumasumarum alles Faktoren.... Mein Spezi ist der Meinung, wir können immer weiter suchen, je mehr wir suchen, umso mehr finden wir.

Aber das ist alles meine Meinung - laut Aussagen einiger Mediziner bin ich "über"therapiert aber auch nicht "gesund" - da sind sie auch "irgendwie" ratlos?! Huh / Biggrin

@ Leonie und @Anfang, ich stimme euch voll zu!!
Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, das auch die bleierne Erschöpfung mal wieder etwas zurückgedrängt wird.

LG FreeNine

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

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Thanks given by: Pandabär , Waldgeist
#6

Hallo und willkommen auch von mir.

Was du schreibst, sind typische Borreliosebeschwerden und das Gefühl, im Stehen und Gehen einzuschlafen, gehört da dazu.

Ich erkläre es damit, daß das Immunsysten ständig auf Hochleistung gefordert ist. Wenn man sich bei Grippe hinlegt, ist es normal.
Bei Borreliose wäre das auch normal, aber wie die Dinge liegen, wird es anders gesehen und außerdem ist ja diese Dauer-Erschöpfung eine Last, die man gerne abwerfen würde.
Wenn du außerdem noch eine andere Krankheit hast, ist es umso erklärlicher.

Hoffentlich findest du einen Weg, gegen die Borreliose vorzugehen. Was Leonie schrieb, wäre gut, vielleicht kannst du es mit Propolis versuchen.

Eine Verlaufskontrolle bei Borreliose macht wenig Sinn. Dabei ist die Gefahr groß, daß negative Befunde die Chance, vom Arzt ernst genommen zu werden, vermasseln.

Viele gute Wünsche von Oolong.

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by: FreeNine , Pandabär , Waldgeist
#7

Zitat:Anfang Februar hatte ich einen Sturz mit Gehirnerschütterung, seit dem geht es mir extrem schlecht.
Erst hieß es, es käme von der Gehirnerschütterung, später wurde irgendwann dann CFS genannt.

Ich hatte/habe meist starke Gliederschmerzen in den Beinen und eine bleierne Erschöpfung, ein ständiges Grippe/Krankheitsgefühl.

Hallo,

Seelischer und körperlicher Stress belastet das Immunsystem.
Der Sturz mit Gehirnerschüttung könnte Dein Immunsystem überfordert haben,
dadurch haben die Borreliose-Erreger wieder leichtes Spiel gehabt.


Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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Thanks given by:
#8

hallo freenine,

ich bin ja noch in der diagnosefindung borre ja nein, behandlung, etc und ich lese aufmerksam mit.
bei manchen hier und besonders bei dir fällt mir deine aussage auf, das es deine augen schon morgens "zu zieht"

ich hab myasthenie und ein merkmal ist die ptose, das bedeutet, das die augenlider zu gehen, bei belastung und je später es am tag ist, oder wenn die myasthenie schlechter wird.

auch das du schreibst, das du arme und beine wie blei hast und nicht mehr mithalten kannst, ist bei mya auch.

vielleicht hast du ja noch myasthenie? is aber nur sone idee von mir. mya wird auch sehr schwer diagnostiziert und die symptome mit der schwäche, doppelbilder, schluck und sprechbeschwerden, überschneiden sich mit der borreliose.

deshalb kann ich auch schwer unterscheiden, von welcher krankheit meine beschwerden kommen.
das einzige, was bei mya nicht ist, sind grippeähnliche muskelschmerzen.
muskelschmerzen in form von überlasteter muskeln abe schon.

lg
sunny
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Thanks given by:
#9

Hallo Sunny,

eine Muskelerkrankung wurde bei mir bisher ausgeschlossen.
d.h. wie schon beschrieben, waren nach der ersten Behandlung mit Doxy alle Muskel- und Gelenkbeschwerden für ca. 2 Monate weg (nicht nur Knie ect.) Das einzige Problem war die Schulter und da wurde eine Entzündung im MRT festgestellt. Der CRP (Entzündungswert) sank in der Zeit von 17 auf 0,4. Und man ging davon aus, das es wohl mit der Borreliose zusammenhängt. Ich habe in den zwei Monaten sportlich wieder alles durchführen können (schwimmen, radfahren ect.)

Aber leider kamen die Beschwerden wieder schleichend zurück. Der Prof. der Infektionsmedizin meinte damals, um zu sehen, ob es noch von der B. kommt, müssen wir alles andere ausschließen....Daraufhin wurde eine DD in der Rheumatologie auf Verdacht Myositis durchgeführt.
Aber EMG/ENG, MRT und letztendlich Muskelbiopsie waren unauffällig. Man bot meinen HA an, mich mit Prednisolon "versuchsweise" zu behandeln. Auf Rückfrage hies es nur "halt machen" - ohne Begründung. Das lehnte ich dann wiederum ab . Jahre später hies es: gut, das sie kein P. genommen haben...Huh
Die letzte Vorstellung in einer Spezialsprechstunde für Muskelerkrankungen ergab auch nichts neues, d.h. den Befund auf Papier habe ich aber noch nicht dazu.

Ja, viele Symptome anderer Erkrankungen sind denen der B. ähnlich und überschneiden sich. Einige Symtome sind bestimmt auch als Folgen der B. zu sehen. Und da ja bei mir auch die AB-Infusionen anfang des Jahres einige Sachen sprich Blutdruck, Nervenschmerz in die Schranken gewiesen haben, gehe ich davon aus, das da B. und Co. immer etwas aktiv sind ... Die Ärzte legen sich da nicht so gern fest und das ist meiner Meinung nach ein Problem der Lei(d)linien.

LG FreeNine

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Thanks given by: leonie tomate , Ponti , Pandabär , Waldgeist
#10

Hallo,

ich danke euch sehr für eure Antworten und für eure nette Begrüßung. Und bin irgendwie dankbar, dass ich damit nicht alleine dastehe, bzw. vielleicht doch einen Zusammenhang zur Borreliose ziehen kann. Vor vielen Jahren war ich öfter im „Henningforum“.

@Leonie: ist die Erschöpfung denn bei Dir immer recht gleich gewesen? Du schriebst „war“, geht es Dir mittlerweile besser?
Über Samento habe ich gelesen, dass es sehr kontrovers diskutiert wird, Sievers-Sapi, da muss ich mich wohl ein bisschen einlesen. Und ich habe auch gelesen, dass manche sagen: nicht zusammen mit AB, andere sagen: doch, gerade zusammen mit AB.

@anfang: danke dir für Deine Rückmeldung. Bei Dir ist aber diese Erschöpfung immer in Kombination mit den Schmerzen?
Ich hatte früher starke Brennschmerzen und konnte die Erschöpfung daher dann auch der Borreliose zuordnen. Jetzt bin ich mir so unsicher, weil ich in erster Linie extrem erschöpft bin, mich stark grippig fühle, aber ohne diese starken Brennschmerzen.

@Sunnie: danke, dass Du Dich gemeldet hast! Es ist interessant für mich zu lesen, dass Du einen ähnlichen Verlauf wie ich hast. Kannst Du Dir denn erklären, warum sich das vor drei Jahren veränderte? Hattest Du da besonders viel Stress oder Belastungen?
Warst Du Dir aber immer sicher, dass das von der Borreliose kommt? Hast Du auch mehr geschlafen als vorher?
Meine Ärztin sagte, es könne Borreliose aber auch CFS oder psychisch sein. Mit dem CFS bin ich mir so unsicher, Berichte von Betroffenen lesen sich ähnlich… bleierne Erschöpfung, Anstrengung verschlimmert den Zustand…. Aber irgendwie ist es ja eine Beschreibung von Symptomen unter ein Syndrom gefasst.
Einen lähmenden Kopfnebel habe ich auch immer mal wieder. Fühle mich wie benommen, nicht richtig da, ist ziemlich unangenehm. Die Erschöpfung scheint bei Dir auch ziemlich massiv gewesen zu sein, ebenso dieses Grippegefühl. Es macht mir Mut, dass Dir die Kombination von Tinidazol und Samento/Banderol geholfen hat.

Hattest Du denn Nebenwirkungen unter der Therapie?
Ich habe damals leider irgendwann auf fast jedes Antibiotikum entweder allergisch oder mit Durchfall reagiert und habe seitdem nun seit vielen Jahren mit dem Darm ziemliche Probleme.
Hab mittlerweile ein bisschen Angst vor Medikamenten bekommen…
Wie hast Du denn das Samento/Banderol dosiert?

@FreeNine: ich habe mich manchmal gefragt, ob irgendwann der Körper so fertig ist, dass er sich von den „Belastungen“ (seien es die Borrelien, sei es Arbeit, Stress, körperliche Anstrengungen, die immer wiederkehrenden Schübe…) nicht mehr erholen kann und es dann zu dieser Dauererschöpfung kommt. Andererseits denke ich, ich schlafe nun seit Februar verdammt viel, irgendwann muss sich der Körper doch mal erholt haben. Andererseits stresst mich dieser Zustand massiv und das fast ständig. Eine Grippe haben viele mal, aber wenn das dann monatelang andauert, keine Erholung stattfindet. Ich wache schon morgens völlig gerädert auf…
Allerdings fühle ich mich mehr erschöpft und grippig als müde. Ich schlafe tagsüber eher selten, aber bin total erschöpft. Wenn ich mich hinlege, wird es auch nicht besser.
Interessant, dass es bei Dir auch die Beine sind… meine Beine schmerzen, wie bei einer Grippe, meine Arme z.B. nicht. Und mir geht es wie Dir, ein bisschen Küchenarbeit, manchmal weiß ich noch nicht mal, wie ich diese hinbekommen soll.

Danke für den Hinweis zu den Chlamydien. Nein, sie wurden nicht getestet. Wurden sie per Bluttest bei Dir getestet? Chlamydia pneumonia?
Damals, als das mit der Borreliose aktuell war, wurden zusätzlich Ehrlichien festgestellt, was sonst noch getestet wurde, weiß ich gar nicht mehr.

Du schreibst von Zellen, Energie, Kraftwerk. Ich hatte damals schon verschobene Werte im Zytokinstatus und bei den Mitochondienuntersuchungen. Ich muss sagen, dass mir damals VitB12-Injektionen ganz gut geholfen haben. Mein ATP-Wert ist ziemlich schlecht, vor allem nach Blockade, d.h. meine Zellen sind wohl nicht in der Lage, sich gut zu regenerieren, wenn sie Belastungen ausgesetzt waren. L-Carnitin ist bei mir auch erniedrigt, das habe ich mir jetzt mal bestellt.

Ja, was Du schreibst, nicht jedes Antibiotikum kann alles. Das ist mein Graus. Ich habe damals so viele Jahre unterschiedliches versucht, so viele verschiedene ABs genommen, oral, iv. und war froh, irgendwann aus dieser "Mühle" draußen zu sein, so einen gewissen Status zu haben, mit dem ich leben konnte, zwar nicht gut, weil ich eben wenig belastbar war, aber es ging und ich hatte es insofern im Griff, dass ich wusste, was zu einer Verschlechterung führt und wie ich es mit viel Ruhe aber auch wieder hinbekommen kann. Es half mir in den schlechten Phasen, zu wissen, es wird auch wieder besser. Nun bessert sich seit Monaten nichts und mir geht es um einiges schlechter als damals. Wenn ich denke, das geht nun wieder los: welches AB, in welcher Dosierung, wie lange, iv, oral, was kombiniert… welche Nebenwirkungen… schlägt es an oder nicht... Was bedeutet es, wenn es nicht anschlägt… ist es dann doch etwas anderes… diese ganzen Fragen… aber andererseits wäre es natürlich „toll“, wenn es von der Borreliose käme und ich einen Ansatzpunkt hätte. Denn was bleibt als Alternative: CFS oder Depression….
Ich werde nächste Woche nochmal aktuelle Blutwerte machen lassen…..

@Oolong: hast Du Erfahrung mit Propolis?
Ja, eine Grippe ist dann auch wieder vorbei….ich würde auch noch weitere Zeit liegen, mich ausruhen, wenn es denn helfen würde und damit irgendwann getan wäre… aber das denke ich nun schon monatelang und es tut sich nichts. Und im Liegen ist es leider auch nicht besser. Bin aber schon froh, dass ich mich hier austauschen kann und so viele Rückmeldungen bekommen habe.

@Rosenfan: Deinen Nick meine ich noch aus dem alten Forum in Erinnerung zu haben.
Du sprichst etwas an, was ich mich auch frage. Der Sturz war schlimm, aber vor allem die Zeit danach. Ich sollte zum CT, um eine Gehirnblutung auszuschließen, ich wollte eigentlich nur liegen, mir ging es schlechter und schlechter, musste mich dann vor der Radiologiepraxis übergeben.
Danach lag ich eine Woche komplett und schlief fast nur, stand ziemlich neben mir. Nach einer Woche spürte ich starke Schmerzen in der Wade. Rief dann noch sonntags den ärztlichen Notdienst, der mir Blut abnahm. Spät abends rief er mich an, er bestelle mir einen Krankenwagen, die D-Dimere seien stark erhöht, der Schmerz im Bein wäre wohl eine Thrombose.
Ich habe mal mitbekommen, wie jemand im Krankenhaus an einer Lungenembolie, die Folge einer Thrombose war, gestorben ist. Ich bekam Panik, war die Nacht in der Klinik. Irgendwann schickten sie mich nach Hause, ich solle am nächsten Tag zum Venen-Ultraschall kommen, dabei konnte ich mich kaum auf den Beinen halten. War zum Glück keine Thrombose, sondern nur ein Hämatom. Danach waren noch Wochen purer Stress, ich vertrug die Thrombosespritzen nicht (die ich nehmen sollte, damit sich das Hämatom auflöst und sich keine Thrombose bildet), mal hatte ich kaum auszuhaltende Kopfschmerzen, da hieß es, es könne doch noch eine Blutung im Gehirn sein, nochmal in die Röhre, wenige Wochen später war mir extrem schwindlig, ich hatte eigentlich nie Ruhe und mir haben diese Sachen viel Angst gemacht.
Vor dem Sturz hatte ich schon eine wahnsinnig stressige Zeit, habe wochenlang kaum geschlafen, denke sonst wäre mir der Sturz auch nicht passiert.
Deshalb fragte ich mich auch schon, ob mein Immunsystem einfach völlig überlastet war (schon vor dem Sturz, danach erst recht) und da die Borrelien wieder leichtes Spiel hatten.
Frage mich nur, warum es nicht besser wird. Habe meinem Körper versucht, Ruhe zu geben, was in diesem Zustand schwer ist, weil er mir oft Angst macht. Habe oft Zustände, in denen ich denke, ich müsste eigentlich in die Klinik oder einen Arzt rufen, weil ich mich totkrank fühle, aber die Standartblutwerte wurden ja mehrmals gemacht und sind in Ordnung. Dieser Zustand, die Angst und das Grübeln, was es wohl ist und wie es wohl wieder besser werden könnte, ist schon Stress.

Daher danke ich euch, denn es war schon etwas entstressend, von euch zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin.

Liebe Grüße
Coprosma
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Thanks given by: Waldgeist


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