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Frischinfektion - Verzicht auf Antibiose?
#1

- Ich bin 54 Jahre alt, sportlich und kerngesund.
- An Erkältungskrankheiten kann ich mich seit vielen Jahren nicht mehr erinnern.
- Selbst bei starker Arbeitsbelastung bewege ich mich min. 1h/Tag an der frischen Luft, dabei viel im Wald.
- Über die letzten Jahre habe ich mir dabei mehrere hundert Zecken eingefangen, hatte aber nie ein EM oder andere Symptome.
- Deshalb habe ich mich manchmal gefragt, ob ich vielleicht immun gegen L-B bin (ist klar, daß das sehr unwahrscheinlich ist).
- Anderseits weiß ich, daß ich biochemisch etwas anders ticke als die meisten Menschen.
So brachte ich unserer Pilzberaterin neulich Gallenröhrlinge. Sie meinte: "Lecken Sie nur mal dran, das schmecken Sie sofort."
Ich kaute ca. 1 min auf dem Bitterpilz herum - und fand ihn mild-süßlich, keine Spur von bitter ...

- Nun ist es doch passiert, seit etwa 3 Wochen habe ich ein klassisches EM am Oberarm, mittlerweile etwa 10 cm im Durchmesser.
- Körperliche Aktivität läßt die Rötung stärker hervortreten und einen leichten Juckreiz entstehen. Ansonsten habe ich keine Symptome, fühle mich wohl.
- Eine Zecke war da wahrscheinlich nicht. Vermutlich war es eine Bremse, die bei uns in einem Rotwild-aktiven Gebiet zahlreich sind. Aber das ist wohl letztlich egal.

Meine Fragen:
1. Was spricht dafür oder dagegen, auf Antibiose zu verzichten?
Seit 10 Tagen mache ich S+C, was mir wenig ausmacht, da ich davon ohnehin immer viel aufgenommen habe.

2. Ich wäre bereit, meinen Verlauf wissenschaftlich begleiten zu lassen.
Nicht bereit bin ich jedoch, dies im Rahmen des alltäglichen medizinischen Irrsinns mit Anmelde- und Wartezimmer-Odysseen zu tun.

"Demokratie ist ein Verfahren, was sicherstellt, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen."
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#2

Hallo Kuno,

willkommen im Forum. Icon_winken3

Zitat:Was spricht dafür oder dagegen, auf Antibiose zu verzichten?

Es spricht dagegen, dass sich das Zeitfenster schließt, in der diese Infektionskrankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vollständig therapierbar ist.
Borreliose ist in allen Stadien behandelbar, nur wird dies in den späteren Phasen ungleich schwieriger und manchmal gelingt es gar nicht mehr.
Das muss man wissen.

Kein Mensch kann dir sagen, wie dein Krankheitsverlauf sein wird.
Kann sein, dass bei dir nach der Wanderröte nix weiter passiert und du jahrelang Ruhe hast, bevor dann irgendwann (auch Jahre später), evtl. nur ganz milde Symptome auftreten.
Es kann aber auch sein, dass du dich gerade auf direkten Weg in die komplette Invalidität bewegst.
Es ist ungewiss, Kuno...das ist die Realität.

Ich persönlich würde antibiotisch behandeln und zwar länger und höher dosiert , als die übliche Standardtherapien. Letztere haben bei mir nicht ausgereicht und in die Chronifizierung geführt.
Das muss aber nicht so sein.
Es ist halt sehr unterschiedlich, aber du wärst nicht der erste, starke und vitale Mensch, den diese Erkrankung in die Knie zwingt.

Salz und Vitamin C finde ich als Therapie einer Frühinfektion einfach nur irrsinnig, wenn du mir diese offenen Worte gestattest.

Zitat:Ich wäre bereit, meinen Verlauf wissenschaftlich begleiten zu lassen.

Diese Bereitschaft ehrt dich zwar, es interessiert sich nur niemand für Borreliosepatienten.

Zitat:Nicht bereit bin ich jedoch, dies im Rahmen des alltäglichen medizinischen Irrsinns mit Anmelde- und Wartezimmer-Odysseen zu tun.

Dann musst du viel Glück oder Geld haben, dann geht es vielleicht ohne. Icon_nixweiss


Viele Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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#3

(11.09.2013, 22:34)kuno59 schrieb:  Was spricht dafür oder dagegen, auf Antibiose zu verzichten?
[...]
Nicht bereit bin ich jedoch, dies im Rahmen des alltäglichen medizinischen Irrsinns mit Anmelde- und Wartezimmer-Odysseen zu tun

Ich würde mal sagen, daß die Zeit in Wartezimmern proportional zur Zeit der Nichtbehandlung mit Antibiotika steigt. Undecided

Ansonsten schließ ich mich voll und ganz Leonie an.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#4

Ich habe beim Arzt mal einen anderen Borr-Patienten kennengelernt, wir haben uns lange über unsere Krankheitsverläufe unterhalten.

Soldat, Mitte 20, Ober-Sportskanone, sein Leben lang fit wie ein Turnschuh. Icon_rennrad_2

Er wurde wegen eines Zeckenbisses von einem Tag auf den anderen berufsunfähig.

Er kann heute nichts mehr. Sport, Arbeit etc undenkbar.
Nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass es leider nichts mit der Konstitution zu tun hat.

Tja, mit den Wartezimmern ist es so eine Sache... Kommt auf Arzt, Versicherung und Glück an. Ein Glück wäre es zum Beispiel, wenn du gleich den richtigen Arzt findest. Einer der dich ernst nimmt und vernünftig therapiert. Pech wäre es, eine laaange, enttäuschende Odyssee durchlaufen zu müssen...

Ich selbst bin eins der Opfer der "2 Wochen Doxy Kur". Hat nicht gereicht. 4 Jahre später bin ich mitten in einem Schub, seit 3 Monaten arbeitsunfähig und quasi bettlägerig.

Viele Grüße

Pusteblume
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#5

(12.09.2013, 08:35)Pusteblume schrieb:  Ich selbst bin eins der Opfer der "2 Wochen Doxy Kur". Hat nicht gereicht. 4 Jahre später bin ich mitten in einem Schub, seit 3 Monaten arbeitsunfähig und quasi bettlägerig.

Viele Grüße

Pusteblume

Davon..und von noch viel mehr - könnt ich ein Lied singen(vorwärts-als rückwärts),was mir die NB seit 7jahren einbrachte...Nein!...stimmt nicht - selbst zum Lied singen hab ich kaum noch die Kraft,welche jetzt noch durch eine **Schilddrüsensache erschwert wird.- anfang -

**diese erkrankung(Diagn.-Morbus-Basedow) ist schleichend und täuschend kaum noch abzugrenzen zur B.-infektion...macht es noch schwieriger...

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , Marion , Waldgeist
#6

Danke für die Antworten.

Na dann werde ich wohl oder übel zum Arzt gehen müssen.

Das Infektionsdatum dürfte ja nun vielleicht 5 Wochen zurückliegen.
Ich messe 186 cm und wiege 73 Kg.
Was wäre die sinnvolle Dosis und Einnahmedauer?

"Demokratie ist ein Verfahren, was sicherstellt, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen."
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Thanks given by: urmel57 , Marion
#7

Schau mal hier, Kuno, hier sind die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Dort werden höher dosierte und längere Antibiosen vorgeschlagen.
Die Standardmedikation die die meisten Hausärzte verordnen ist 200mg/Doxycyclin/20 Tag.

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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Thanks given by: urmel57 , Mysmaska , Petronella , Waldgeist
#8

Hallo Kuno,

Ich habe die letzten 20 Jahre geschätzt jedes Jahr 10-15 Zeckenstiche gehabt, einfach weil ich wahrscheinlich zeckenfreundlich dufte und durch das regelmäßige Klettern im sächsischen/böhmischen Forst genug auflese. Habe bis vor 3 Jahren auch an die eigene Immunität geglaubt ....
Hatte bis dato auch eine "gutartige" Borreliose, die sich mit "Standardtherapie" ohne Probleme wegbehandeln ließ.
Und dann kam eine, die war halt anders ....
Wie sagte die Mama zu ihrem kleinen Forrest Gump so schön : "Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was man bekommt ".
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#9

(12.09.2013, 09:40)kuno59 schrieb:  Danke für die Antworten.

Na dann werde ich wohl oder übel zum Arzt gehen müssen.

Das Infektionsdatum dürfte ja nun vielleicht 5 Wochen zurückliegen.
Ich messe 186 cm und wiege 73 Kg.
Was wäre die sinnvolle Dosis und Einnahmedauer?

Hallo Kuno,

vielleicht interessiert dich dazu dieser Thread http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...light=Doxy dort wurde die Maßnahmen, die man treffen kann zur Behandlung mit Doxycyclin diskutiert. Doxycyclin wird oft als Präparat gegeben, daneben gibt es weitere Therapieoptionen, die Leonie dir verlinkt hat.

Ich möchte dir ans Herz legen, das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Gerade letztens habe ich es in meinem Umfeld wieder erlebt, dass ein Baum von Mann, der immer im Wald und viele Zecken hat, darüber gelächelt hat. Leider hat sich das geändert. Sad

Die Chancen auf eine Ausheilung im Frühstadium sind ungleich höher als bei einer verschleppten Borreliose. Mit den Selbstheilungskräften funktioniert das nicht so gut, ohne Behandlung kann man höchstens einen chronischen Verlauf mit mildem Ausgang erhoffen.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#10

(12.09.2013, 10:03)neumaex schrieb:  Hallo Kuno,


Hatte bis dato auch eine "gutartige" Borreliose, die sich mit "Standardtherapie" ohne Probleme wegbehandeln ließ.
Und dann kam eine, die war halt anders ....

Die bez." gutartige Borreliose ", kann ich eigentlich nicht so stehen lassen. Das habe ich in dieser Form während meines 7 jährigem Studiums der eigenen NB( Neuroborreliose) noch nie gehört/ gelesen,was ja auch nicht unbedingt aussagekräftig ist- selbst im Arztsprüchethread war das noch nicht zufinden und der bietet schon einiges. Interpretieren würde ich diese bez. Mal ganz salopp so...diese " gutartige B." Ist eine noch nicht ausgebrochene infektion,welche auch Jahre in einem schlummern kann und keinerlei Auswirkungen+ Symtome zeigt. Zu deren Ausbruch gibt es viele Möglichkeiten,ein zusammenspiel unglücklicher zustände( geschwächtes Imunsystem,OPs- andere schwere Erkrankungen- u.s.w.). Diese Standarttherapie hat vielleicht etwas bewirkt- oder es kam eine neuinfektion hinzu,welche auch gleich zum Ausbruch kam. Borreliose ist eine Infektion mit borrelien& Co-( ehrlichen,babesien,bartonellen,u.u.u.) um nur einige zu nennen und die sind gleichbleibend übel,wenn man damit infiziert ist.- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: urmel57


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