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Borreliose oder MS

(26.09.2013, 16:33)Donald schrieb:  
(26.09.2013, 04:14)Claudia schrieb:  Ich kenne nur das erste Testverfahren (Test positiv). Die im Labor meine sie hätten wahrscheinlich einen sensitiveren Test verwendet.
Claudia, also werden es wohl zwei verschiedene Testverfahren mit unterschiedlicher Spezifität/Sensitivität gewesen sein. Das ist die plausiblste Ursache für die so stark abweichenden Ergebnisse.
Es kann der eine Test falsch-positiv, oder der andere falsch-negativ sein.
Antikörper können nicht in so kurzer Zeit vollkommen verschwinden.

Genaugenommen können sie im Liquor überhaupt nie ganz verschwinden, solange im Serum welche vorhanden sind. Denn die Blut-Hirnschranke läst immer etwas hindurch.
Gruß
Donald

also Donald, so einen Unsinn habe ich noch nie gelesen. Wenn dem so wäre, dann würden bei jedem der Antikörper im Blut hat dann auch Antikörper im Liquor gefunden werden - solch eine unbeweisbare und realitätsfremde Behauptung, es wird immer komischer mit Dir. Also bei mir drängt sich immer mehr, wie schon einmal nachgefragt, der Eindruck auf das Du Arzt bist oder warst und der Meinung bist, alle hier bekehren zu müssen die die Erkrankung life erlebt haben und am eigenen Körper die Erfahrungen machen mussten.
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Thanks given by: Petronella

Das wäre auch eine Erklärung:

Wesentliches Kriterium für eine akute Neuroborreliose ist ein
entzündlich veränderter Liquor. Darüber hinaus dient die Bestimmung
einer intrathekalen Antikörpersynthese als differentialdiagnostischer
Indikator einer Neuroborreliose. Dies erfolgt über die Ermittlung
eines Borrelia-spezifischen Antikörperindex (AI) in Serum-Liquor-
Paaren. In Abhängigkeit von der Dauer der neurologischen Symptomatik
können intrathekale Antikörper in 80 bis 100 % der Fälle detektiert
werden. Pathologische AI können noch Jahre nach erfolgreicher Therapie
nachweisbar sein. Außerdem ist bei MS-Patienten eine intrathekale
Borrelia-Antikörpersynthese als polyspezifische Mitreaktion beschrieben.
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Thanks given by:

(26.09.2013, 16:41)Claudia schrieb:  Eine Blut-Liquorschranken-Störung habe ich nicht.
Hallo Claudia,
auch eine ungestörte ist durchlässig.
Wie auch immer, einen halbwegs eindeutigen Liquorbefund hast Du leider tatsächlich nicht.
Aber allein die positiven Bluwerte begründen einen berechtigten Zweifel an der MS-Diagnose.
Falls man Dir MS-Basistherapie mit Interferon vorschlägt, würde ich drauf eingehen. Soweit ich weiß, wäre das im Falle einer Neuroborreliose nicht nachteilig, vielleicht sogar vorteilhaft. Im Gegensatz zu Cortison.
Antibiose kannst Du ja parallel dazu machen.
Gruß
Donald
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Thanks given by:

Hallo Donald
Werde nächste Woche mit der Antibiotika-Therapie beginnen. Denn die Symptome unter Cortison werden nicht besser. Mal schauen was das Antibiotika bringt. Wir Frauen sollen doch immer auf unser Bauchgefühl hören und bei mir war das Bauchgefühl von Anfang an keine MS sondern eine Borreliose.
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Thanks given by: urmel57

Hallo Donald,
hallo Rosa,

kann es sein, daß Du, Donald, statt Blut-Hirn-Schranke die Blut-Liquor-Schranke meinst? Dann verstehe ich es auch so, daß trotz intakter Blut-Liquor-Schranke Antikörper aus dem Blut in den Liquor diffundieren können, ohne daß hierbei die Diagnose Neuroborreliose gestellt werden kann.

Siehe hierzu http://www.labor-clotten.de/Liquordiagno...183.0.html

Aber möglicherweise liege ich hier auch völlig falsch, wie siehst Du das Rosa?

Viele Grüße, IrisBeate

Absence of proof is not proof of absence (William Cowper).
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Thanks given by: Rosa45 , leonie tomate

Hallo IrisBeate,

Du hast schon Recht und auch Donald hat in einem gewissen Zeitfenster Recht, wenn es sich um eine akute Neuroborreliose handelt.
Es gibt aber auch subakute Entzündungsgeschehen, z.B. das Bannwarthsydrom - bei dem keine Antikörper im Liquor zu finden sind (entzündliche Prozesse schon und auch unspezifische Marklagerläsionen - spezifische wären ja z.B. für MS entscheidend) und trotzdem eine Meningitis vorliegt.

Ich meine eher das:

http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=1076

Als aseptische Meningitis bezeichnet man ein Syndrom mit akutem Beginn meningealer Symptome und Fieber sowie erhöhter Zellzahl im Nervenwassers ohne Wachstum von Bakterien in der routinemäßig durchgeführten Bakterienkultur des Nervenwassers

Bei manchen Infekten wie Tuberkulose, Borreliose, Syphilis, Pilze etc, kann die Meningitis auch bei sonst Gesunden chronisch sein

Viele Krankheitserreger (Viren, Pilze, Tuberkelbazillen, Bakterien) aber auch andere Ursachen (z.B. manche Medikamente wie Ibuprofen, Naproxen-Natrium, Immunglobuline,Muromonabum-CD3,.. eventuell Impfungen auch DTP und Polio, aber auch z.B. Krebserkrankungen mit Meningeosis karzinomatosa und andere Systemerkrankungen oder das Kawasaki Syndrom) können zu einer entzündlichen Reizung der Hirnhäute führen

Das geht dann nicht mit Antikörperbildung im Liquor einher. Wäre bei Borreliose im Stadium III dann so.............. Aber laut Donald stimmt das nicht, denn es sind ja bei Neuroborreliose immer Antikörper im Liquor zu finden Huh

Lese bitte nicht nur die letzten Beiträge...
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Thanks given by: urmel57 , leonie tomate , irisbeate , Petronella

(26.09.2013, 18:56)irisbeate schrieb:  kann es sein, daß Du, Donald, statt Blut-Hirn-Schranke die Blut-Liquor-Schranke meinst?
Hallo Claudia, hier gibts tatsächlich eine leichte Begriffsverwirrung, die mir noch garnicht bewußt war. Einerseits gibt es die "eigentliche" Blut-Hirnschranke neben der Blut-Liquorschranke und Liquor-Hirnschranke, andererseits wird erstere auch als Oberbegriff für alle 3 verwendet.
Ich verwende jetzt den Begriff "Blut-Liquorschranke".
Diese ist immer durchlässig. Nur wenn die Durchlässigkeit ein bestimmtes Maß, abhängig vom Alter, überschreitet, spricht man von Schrankenstörung.
Um die Durchlässigkeit zu ermitteln, mißt man Albumin in Blut und Liquor gleichzeitig. Da Albumin nur außerhalb des Liquors produziert wird, weiß man, daß alles Albumin im Liquor durch die Schranke eingedrungen sein muß.
Damit hat man ein Maß für die Schrankendurchlässigkeit und kann damit wiederum ermitteln, ob die Borrelienantikörper im Liquor "normal", also lediglich durch die Schranke eingewandert sind, oder ob sie, zumindest teilweise, im Zentralnervensystem produziert wurden. Letzteres wäre ein entscheidender Hinweis auf "klassische" Neuroborreliose.
Für die allermeisten Neurologen gilt es sogar zwingende Voraussetzung.

Ich versuchs mal in einem Satz zusammenzufassen: Der Antikörperindex ergibt sich aus dem Verhältnis von Blut- zu Liquowerten unter Berücksichtigung der Schrankendurchlässigkeit.
Gruß
Donald
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Thanks given by:

Hallo Donald
Genau von Deiner geschilderten These spricht man bei mir. Meine Antikörper wurden im ZNS produziert. Keine Durchlässigkeit der Schranke. Genau aus diesem Grund wird eine chronische Borreliose anhand des zweiten Laborberichtes ausgeschlossen. Somit könnte es sich beim ersten Test um eine polyspezifische Mitreaktion handeln.
Was die IGG im Blut angeht, sprechen die Ärzte von einer durchgemachten, ausgeheilten Borreliose.
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Thanks given by:

Hallo Zusammen

Hat jemand von euch Erfahrung mit 4-wöchiger Ceftriaxon-Therapie?
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Thanks given by:

Hallo Claudia,

wenn wirklich der Verdacht auf Neuro-Borreliose besteht, ist Ceftriaxon immer noch das Mittel der Wahl. Du erhälst damit sehr hohe Konzentrationen im Liquor.

Je nach Gewicht wirst du 2 bis 4 g am Tag bekommen. Am Anfang ist es möglich- falls du tatsächlich an Borreliose erkrankt bist - dass es zu einer Herxheimer-Reaktion kommt. Dies ist eine immunologische Reaktion und durchaus gewünscht, weil sie für ein Ansprechen der Therapie spricht. Kann aber auch relativ heftig ausfallen. Wichtig ist zu wissen, dass das passieren kann.

http://www.borreliose-berlin.de/druckver...heimer.pdf


Kleiner Hinweis, bei längerer Einnahme von Ceftriaxon sollte mal immer mal wieder ein Ultraschall von der Gallenblase machen, da man als Nebenwirkung Auskristallisierungen bekommen kann. Wenn man das aber früh merkt, verschwindet das von alleine wieder. Und natürlich das Blutbild kontrollieren.

Ansonsten bekommt man das Ceftrixon meist täglich als Infusion. Manche Ärzte lassen es als Kurzinfusion laufen, es ist aber deutlich Venen schonender eine 100 ml Infusion laufen zu lassen. Ebenso ist der Wirkstoffrest, der ja technisch oft im Schlauch zurückbleibt, geringer.

Hat die Therapie dein Borreliose-Arzt vorgeschlagen?

... ich habe es übrigens gut vertragen...

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: urmel57


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