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Ist die Behandlung richtig?
#1

Hallo an Alle!

Mir ist vor ca. 1-2 Monaten ein kreisrunder Ausschlag an der Hüfte aufgefallen welchem ich nicht weiter Beachtung geschenkt habe. Bin vor 1 Jahr (mit 28) an Blasenkrebs erkrankt und dachte "das" reicht erst mal an Krankheiten. Erst vor kurzem ist mir aufgefallen, dass der Ausschlag sich zu einem großen Ring entwickelt und nun eine Durchmesser von 40cm hat. War letzte Woche beim Hausarzt welcher gleich meinte, dass es eine Wanderröte ist und hat mit sofort Doxycyclin 200mg für 10x Tage verschrieben. Auch ein Bluttest wurde gemacht welcher folgendes Ergebnis hatte:

IgM: Negativ
IgG: 40.1 U/ml

Der Arzt meint, dass es keine akute Infektion ist da IgM negativ ist und der Körper bereits Antikörper gebildet hat.

Nehme nun das Doxy seit 5 Tage und der Ausschlag wird bereits weniger. Ansonsten hab ich eigentlich keine Beschwerden.

Meine Frage ist nur, ob die Dosierung reicht (habe mit Kleidung 90kg) und ob die 10 Tage genug sind?! Ich werde schauen dass ich noch min. für 10 weitere Tage AB bekomme...

Würd mich über ein Feedback freuen.

Grüße Andi
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Thanks given by:
#2

Hallo Andi,
er diagnostiziert Wanderrröte und meint die Infektion wäre nicht akut? Da passt was nicht zuammen. Du hast bereits Antikörper?Hier könnte man an eine erneute Infektion denken.
In den Leitlinien ( http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf )für die Behandlung von Borrelieninfektionen gibt es Behandlungshinweise. Du könntest mit deinem Arzt noch einmal darüber sprechen, vor allem dann wenn evtl. Beschwerden auftreten.

Grüße vom Carlinsche

Hüte Dich,
alles zu begehren, was Du siehst;
alles zu glauben, was Du hörst;
alles zu sagen, was Du weißt;
alles zu tun, was Du kannst.
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Thanks given by: anfang , urmel57 , Filenada , Valtuille
#3

Hallo!

Er meint das bei einer akuten Infektion der IgM Wert positiv wäre da das Immunsystem braucht bis Antikörper (IgG) da sind?! So hat ers halt erzählt. Wie gesagt, hab nur die Wanderröte.

lg
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Thanks given by: carlinsche
#4

Hallo teq,

soweit ich weis ist eine Wanderröte beweisend für eine Infektion (akut), ob nun Neuinfektion( IgM und IgG erst nach Wochen positiv) oder Reaktivierung
( IgG nachweisbar) ist da glaube ich völlig egal. Außerdem folgen die Antikörper, meines Wissens nach, bei Borreliose nicht regelhaft denen anderer Infektionen( z.B.denen der Toxoplasmose IgM fallen ab oder sind nicht mehr nachweisbar, IgG sind lebenslang nachweisbar).
Zur Dosierung von Doxy gibts die Empfehlung pro Kg/Körpergewicht 5 mg.Das wären bei ca.90 kg 450mg Doxy und die am Besten über 21- besser 28 Tage.

Liebe Grüße
Icon_winken3
Tina

"Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart."
( Johann Wolfgang von Goethe )
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#5

hallo Andi...eine Wanderröte ist beweisend für eine infektion mit borrelien&co.
Es gibt keine 100%igen Tests auch nur annähernd.
Selbst 200mg-Doxycyclin für 20 Tage,was als Standart verkauft wird-sind zuoft Therapieversager.Schätze,das das Wissen deines momentanen Arztes das allgemeine nicht übersteigt.Informier dich weiterhin auch hier gut,fürh am besten eine Art tagebuch datiert und schau,das du alle Befunde,auch Laborwerte u.ä.-zumindest als Kopie erhälst. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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#6

Hi Teq,

Die Antikörper entwickeln sich erst nach ca. 4-6 Wochen und dein Arzt hat recht damit, dass in der Regel IgM Antikörper zuerst auftreten.
Die Tests sind aber alle relativ unzuverlässig (und in der Frühphase ist das noch nicht mal groß umstritten), in einem anderen Labor könnten die Ergebnisse ganz anders aussehen. Die Wanderröte selbst ist krankheitsbeweisend unabhängig von Antikörpern (die eben noch nicht da sein müssen) behandlungsbedürftig.
Die angegeben Werte deuten nur auf einen Elisa-Test hin, der nochmal sehr unzuverlässig ist. Wurde kein Western Blot gemacht?

Was die Therapie angeht ist das zu kurz und auch eher zu wenig.
Hier die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Anbei noch hier ein Link zu einem Interview mit Prof. Graninger/Infektiologe Uni Wien, der auf diese Leitlinien verweist und 300-400mg Doxy über 3 Wochen angibt. In den Leitlinien ist hingegen von mindestens 4 Wochen die Rede - 10 Tage wären aber in jedem Fall zu kurz.

Hier ein recht interessantes Zitat: "Auch das erste Stadium, das Erythem, müssen Sie ausreichend lange behandeln, nicht nur bis die Effloreszenz verschwunden ist. Man konnte durch eine Biopsie aus der betroffenen Haut nach völligem Abheilen der typischen Rötung lebende Erreger nachweisen. Also auch hier: hoch genug, lang genug. "

http://infektiologie-hygiene.universimed...h%E2%80%9C

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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#7

Hi!

Danke für das Feedback! Die Frage ist nur was ich da als Patient machen kann. Ich geh morgen mal zu einem anderen Arzt und frag nach seiner Meinung - schließlich brauch ich ja ein Rezept :-p

Bisher ist es so das ich die ABs relativ gut vertrage und die EM weniger geworden bzw. kaum noch da ist.
Für mich ist es derzeit total schwierig diese "Krankheit" zu bewerten. Ich meine, der Krebs vor 1 Jahr war ein ganz anderes Kaliber...

LG Andi
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Thanks given by:
#8

Hallo Andi und herzlich Icon_charly_willkommen im Forum!

Ich schließ mich den anderen an und empfehle Dir, Deinem Arzt gegenüber hartnäckig zu bleiben! Die Wanderröte ist beweisend für eine Infektion mit Borrelien - egal, was irgendwelche Tests sagen. Auch ich rate Dir, wirklich ausreichend hoch dosiert und ausreichend lange zu therapieren. Die Wanderröte geht übrigens auch ohne Behandlung irgendwann weg - ihr Verschwinden ist also kein Beweis für "Heilung".

Lightbulb Ansonsten noch ein Tip:
Mach Fotos von der Wanderröte, solange sie noch da ist!
- nach einer heißen Dusche ist sie besser sichtbar
- fotografieren bei Tageslicht; keine direkte Sonneneinstrahlung und kein Blitzlicht (verfälscht beides die Farben)
- mehrere Fotos aus verschiedenen Perspektiven
- bei analogen Fotos aktuelle Tageszeitung mit auf's Bild als "Beweis" für Zeitpunkt; bei Digitalkamera auf richtige Datumeinstellung achten
- Fotos sollten nicht nur auf dem Display der Kamera scharf sein, sondern auch in Monitorgröße
- auf einem Foto solltest Du (als "Inhaber" der Wanderröte) zu erkennen sein

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#9

Ich möchte hier noch anmerken, dass sich geltende Lehrmeinung nicht mit den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft (DBG) deckt. Mit 200 mg wirst du nach geltender Lehrmeinung behandelt. Auch die Fachinformation vom Doxy empfiehlt im Frühstadium 200 mg pro Tag. Von daher handelt dein Arzt richtig. Die Entscheidung liegt schlussendlich beim Patienten, welchen Leitlinien er/sie vertrauen möchte. Wenn du nach den Leitlinien der DBG behandelt werden möchtest, dann musst du das nachdrücklich einfordern. Leider haben wir keine schlauen Daten, welche Leitlinien nun besser sind. Ich denke, dass Risiko einer Chronifizierung ist geringer, wenn die Borrelien gehörig eins auf die Mütze bekommen, sprich lang und hoch dosiert wird.

Ich persönlich vertraue den Leitlinien der DBG und von ILADS, weil bei mir die Diagnostik und Therapie nach geltender Lehrmeinung kläglich versagt hat.

Hier eine allgemeine Information zur Therapie:
Zitat:Ist die Therapie ausreichend?

Die Therapie der Borreliose ist unter den Experten umstritten. Die ultimativ richtige Therapie für den einzelnen Patienten kann man nicht festlegen. Das ist ein Fakt, womit Betroffene leider leben müssen. Im Frühstadium ist die Therapie einfacher und es braucht keinen Spezialisten sofern nach der Therapie alle Symptome weg sind. In späteren oder chronischen Stadien kann die Therapie schwieriger werden, wo ein Spezi nötig ist. Am Schluss ist die Therapie, egal ob Früh- oder Spätstadium, eine Rumpröbelei, da zuverlässige Langzeitstudien und Tests für die Therapiekontrolle fehlen. Grundsätzlich war eine Therapie erfolgreich, wenn keine Symptome mehr vorhanden sind und diese auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wiederkommen.

Wenn ein Arzt im Frühstadium 200 mg Doxycyclin täglich für 10-21 Tage verschreibt, dann handelt er richtig nach geltender Lehrmeinung. Gestützt auf umfangreiche Praxiserfahrung verschreiben Spezis längere und höher dosierte Therapien. Was richtig oder falsch ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Es gibt Betroffene, bei denen eine Therapie nach geltender Lehrmeinung wirksam ist und es gibt Betroffene, bei denen das nicht der Fall ist. Wir haben keinerlei verlässliche Daten, wie oft das Eine oder Andere eintritt. Unakzeptabel ist der Umstand, dass Patienten mit weiter bestehenden Symptomen nicht mehr ursächlich weiterbehandelt werden und entweder an zig Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen weitergereicht oder ihrem Schicksal überlassen werden.

Die Therapie in späteren Stadien gestaltet sich schwieriger. Da die Diagnose oft nicht zweifelsfrei gestellt werden kann, therapieren Ärzte ohne Spezialwissen meistens analog wie im Frühstadium. Wenns hilft, ist gut. Man sollte aber hartnäckig bleiben und einen Spezi aufsuchen, wenn die Symptome nicht beseitigt sind, denn dann wird die Therapie komplizierter.

Die Entscheidung liegt schlussendlich beim Patienten, welcher Expertenmeinung er vertrauen möchte. Traue ich den Leitlinien nach geltender Lehrmeinung die durch Wissenschaftler entstanden sind, die hauptsächlich seit Jahren immer wieder dieselbe Literatur abschreiben? Oder traue ich den Leitlinien unserer Spezis, die durch jahrelange Erfahrung im Umgang mit Borreliosepatienten entstanden sind? Wer nach Leitlinien borrelioeserfahrener Spezis behandelt werden will, muss das beim Arzt nachdrücklich einfordern. Im Sinne aller Betroffener ist es besser, wenn man im Frühstadium seinen behandelnden Arzt von einer längeren und höher dosierten Therapie überzeugen kann, denn ein Spezi kann auch nichts anderes machen als Antibiotika verschreiben.Folgende Argumente können vielleicht überzeugen:
1. Die effektive Therapie der Borreliose ist umstritten und du möchtest lieber praxiserfahrenen Spezis vertrauen als literaturabschreibenden Professoren. Hier nochmals etwas zur medizinischen Kontroverse:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_lb.pdf
http://www.petra-heller.com/fileadmin/us...medRID.pdf
(Diese Artikel sind ein Muss für alle Betroffenen)
2. Die Konsequenzen für eine versaute Gesundheit trägst du ganz allein (und deine Angehörigen mit), nicht der Arzt.
3. Biete dem Arzt an, schriftlich auf Haftungsansprüche zu verzichten, wenn er Bedenken hat, die AB könnten dir schaden.
4. Biete dem Arzt an, die Medikamente selbst zu bezahlen, wenn er Angst vor Problemen mit der Versicherung hat.
5. Sollte der Arzt mit den zunehmenden Resistenzen argumentieren, sag ihm klar, dass dieses Problem auf den exessiven Gebrauch in der Landwirtschaft und eben ungenügend lange Einnahme zurückzuführen ist. Sag ihm, dass du nicht bereit bist, die Konsequenzen dafür zu tragen, weil du für die zunehmenden Resistenzen nicht verantwortlich bist.

In späteren Stadien wird oft ein Spezi nötig, denn kaum ein Arzt traut sich, derart lange und hoch dosierte Therapien durchzuführen, wie sie von unseren Spezis empfohlen werden. Laborergebnisse können nichts über das Stadium aussagen. Besser man richtet sich danach, wie lange schon Symptome bestehen.


Auflistung der verschiedenen Behandlungsleitlinien:
Geltende Lehrmeinung in Deutschland:
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infe...erapie.htm

Geltende Lehrmeinung in der Schweiz:
http://www.sginf.ch/ssi-home/guidelines/...aper-2.pdf

Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Leitlinien von ILADS (International Lyme And Associated Diseases Society):
http://www.b-c-a.de/fileadmin/img/XXX (s. Forenregel) /BurrascanoLeitlinie2008deutsch.pdf

Weitere Empfehlungen:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_LB.pdf

Es ist jedem Betroffenen zu empfehlen, sich mit den verschiedenen Behandlungsoptionen und dem Expertenstreit auseinander zu setzen, sprich zumindest zu lesen. Wenn etwas nicht verstanden wird, werden Fragen gerne im Forum beantwortet.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: leonie tomate , Oolong , Filenada


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