12.02.2014, 13:00
"Einer der prononciertesten Vertreter der Phänomenologie im letzten Jahrhundert war der Heidelberger Professor Edmund Husserl. Er gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Phänomenologie. Er wird meist in einem Atemzug mit dem Philosophen, Anthropologen und Soziologen Max Scheler genannt. Beide würden nicht mehr allgemeinwissenschaftlich rezipiert, wenn sie nicht zwei Studenten gehabt hätten, die sie weit über ihr Ableben noch in Erinnerung halten. Edmund Husserl promovierte die Jüdin, spätere Christin und Heilige Edith Stein. Sie konnte nicht bei Husserl habilitieren, weil deutsche Universitätsordnungen damals die Habilitation einer Frau noch nicht vorsahen. Die Lehre des Sichtbaren beeinflusst die Werke Edith Steins, besonders ihr viel tradiertes Werk Kreuzeswissenschaft in der Tradition des spanischen Mystikers Johannes vom Kreuz und der Reformerin des Karmelitenordens Theresa von Avila. Über Max Scheler promovierte und habilitierte der Krakauer Student Karol Wojtyla. In der Jagiellonen-Universität in Krakau im Inaugurationssaal hängt ein Bild von ihm über dem altehrwürdigen Gestühl des Collegium Maius: Papst Johannes Paul II. Auch er war ein Vertreter der Phänomenologie wie Schwester Benedicta a Santa Cruce, die wegen ihrer ethnischen und religiösen Herkunft in den Gaskammern von Ausschwitz ihr Leben, wie sie selber bei ihrem Abtransport sagte “für ihr Volk” verlor." Phänomenologie