In diesem thread will ich meine Erfahrungen mit Serotoninmangel durch Borreliose und meine erfolgreiche Therapie beschreiben.
Ergeben hat sich dieser Gedanke aus dem zur Zeit laufenden thread zu Lorazepam, ev. auch dort schauen.
Meine Diagnose "Borreliose" erfolgte erst viele viele Jahre nach der Infektion.
Dadurch hat sich bei mir ein massiver Serotoninmangel entwickelt, der mich depressiv machte und eine mir völlig unerklärliche Ängstlichkeit bis zur Panik erzeugte. Damit war ich ab einem Alter von etwa 40 Jahren nicht mehr alltagstauglich, da mich diese panischen Zustände völlig beherrschten.
Im Ergebnis habe ich Diazepame eingeworfen und gleichzeitig ständig stärksten Bohnenkaffee eingeschüttet, da ich als alleinstehende Mutti funktionieren mußte.
Daraus wiederum folgten Zustände zwischen Heulkrampf, Endzeitgefühl, Angst jeder Art vor etwas unbekanntem Schlimmem und Schlaflosigkeit. Alles beeinflußte sich gegenseitig und wurde für mich und andere Personen unüberschaubar und beängstigend.
Dann kam die Diagnose Borreliose und es folgten massive Antibiosen, nachzulesen in meiner KG.
Die psych. Symptomatik blieb. Die 0815-Borreliosewerte waren inzwischen nur noch grenzwertig oder negativ, ich kam rundum in die Psychoecke mit autog. Training usw., umsonst, abgestempelt hypochondrischer Spinner.
Endlich folgte ein Versuch mit einem Antidepressivum der neuen Generation, einem Serotoninwiederaufnahmehemmer SRRI (Escitalopram, Handelsname Cipralex, begonnen mit 5 mg, Dauerdosis seit mehreren Jahren 20 mg).
Serotonin:
http://www.serotoninmangel.net/
Serotoninmangel ist eine hormonelle Störung im Gehirn, die u.a. Borreliose als Ursache haben kann. In diesem link ab Seite 10 sehr übersichtlich nachzuvollziehen:
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...g_6-13.pdf
Die psychischen Symptome können so massiv und vielfältig sein, daß es auf mich in der eigenen Rückschau auf meine eigene Symptomatik etwas Unglaubliches hat, wie ein böser Traum.
Da ich eine erfolgreiche Behandlung mit SRRI hinter mir habe und, da die Borreliose weiter besteht als persistierende Borreliose mit akuten Schüben, weiter brauche, will mich hier mit meiner Depri-Geschichte outen.
Mein Medikament gleicht ständig - ich sag mal von Borrelien weggefressenes Serotonin - aus, sehr vereinfacht ausgedrückt.
Meine psychischen Symptome sind alle weggegangen. Die oft befürchtete Wesensveränderung durch Psychopharmaka entstand nicht und diese ist auch nicht typisch für diese Art Antidepressiva.
Nachdem mein Hormonhaushalt im Gehirn wieder ausgeglichen war, habe ich mich mit einem Fachgeschäft selbständig gemacht, habe das Einfamilienhaus meiner Eltern übernommen mit großem Garten, was ich alles allein unterhalte, kann wieder in Urlaub fahren und vor allem völlig frei von Depression und Ängsten leben, ganz normal.
Es war eine harte Lebenszeit am Rande des Abgrundes oder als voraussichtlicher Pflegefall. Auch der Leidensdruck gegenüber meiner Tochter, die mich als Psycho-Elend an der Backe hatte, hat mir sehr zugesetzt.
Charakteristisch für diesen Lebensabschnitt war, daß ich mich meiner Umgebung gegenüber wie fremd und fern, wie hinter einer Glaswand, vorkam.
Hier einige meiner damaligen Symptome:
Unruhe, Anspannung, Panik, irreale Ängste(z.B. daß die Luft plötzlich weg ist), Schlaflosigkeit oder in völliger Erschöpfung narkoseähnlicher Tiefschlaf, Schweißausbrüche und Schüttelfrost, Schnappen nach Luft, schlotternde Knie, Schwankschwindel, Tinnitus, Hyperakusis, kein Gefühl für Zeit- Hunger - Durst. Konnte nicht allein aus der Wohnung, konnte mich nicht klar ausdrücken - deshalb Kontakte vermieden, Sehstörungen, unvollständige Gedanken mit dem Gefühl mein Hirn ist ein Schwamm, taubes pelziges Gefühl im Kopf wie hohler Kürbis, habe ständig an den Kopf gegriffen ob er noch da ist, heiß-brennende Wahrnehmungsstörung, Herzenge und Druck im Brustkorb, Gefühl von Ausweglosigkeit rundum, Selbstzweifel und völliger Rückzug, Gedankenaussetzer, Schreibfehler und fehlende Worte, völlige Gleichgültigkeit gegenüber Hunger und anderen alltäglichen Situationen, dabei eine völlig mich lähmende Entschlußlosigkeit in den grundlegenden Dingen des Alltags, Verlust der Übersicht über einen normalen Tagesablauf, zwanghafte Vorstellung daß alles ganz schlimm wird, ständiges Grübeln was mir los ist wobei sich die Gedanken im Kreis drehen wie eine endlose Mühle.
Beispiele:
Ich hatte so Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, daß ich nicht freihändig laufen konnte und habe deshalb mein Fahrrad neben mir her geschoben zum Festhalten,
stand wie ein Depp vorm Geldautomaten und wußte nicht was los ist, auch in vielen anderen Situationen, brachte den Gedanken nicht auf den Punkt,
ständig habe ich kleine Nachrichten geschrieben falls mich jemand findet - völlig sinnlose Angst ohnmächtig zu werden usw.
wenn ich auf dem Weg zur oder von der Arbeit war im Winter und es war dunkel, wußte ich plötzlich nicht, wohin ich laufen muß, also ist früh oder Abend, also bin ich stehengeblieben, habe gewartet bis ich einen Kollegen sah in welche Richtung der lief und dann wußte ich, in welche Richtung ich zu laufen hatte.
Ich weiß, daß sich das jetzt nicht gut liest, es ist absurd was mir der Hormonmangel im Hirn vorgemacht hat, lest es bitte unter dem Gedanken, daß diese Hormonstörung erfolgreich behandelt werden kann.
Die entsprechenden Medikamente wirken aber nicht sofort, der Serotoninspiegel muß sich nach und nach aufbauen, diese Phase voller Ungeduld muß man aushalten und das geht, wenn man schon so viel ausgehalten hat. Ich weiß aber, daß die Ungeduld und der Erwartungsdruck an das Medikament sehr hoch und belastend sind.
Mit meinem Schrieb will ich differenzieren zwischen depressiver Verstimmung aus einer schweren Situation heraus (hier gibt es Bewältigungsstrategien, autog. Tr., Verhaltenstherapien oder einen lieben Partner für die Bewältigung dieser Phase usw.) und einer stoffwechselbedingten Depression, die hormonell ausgeglichen werden kann.
Depression durch Serotoninmangel hat nicht zu tun mit depressiver Verstimmung und ist auch keine Psychose.
Mit diesem Beitrag gehen ganz viele liebe Grüße an mamarie .
Damit grüßt euch die Oolong.
Ergeben hat sich dieser Gedanke aus dem zur Zeit laufenden thread zu Lorazepam, ev. auch dort schauen.
Meine Diagnose "Borreliose" erfolgte erst viele viele Jahre nach der Infektion.
Dadurch hat sich bei mir ein massiver Serotoninmangel entwickelt, der mich depressiv machte und eine mir völlig unerklärliche Ängstlichkeit bis zur Panik erzeugte. Damit war ich ab einem Alter von etwa 40 Jahren nicht mehr alltagstauglich, da mich diese panischen Zustände völlig beherrschten.
Im Ergebnis habe ich Diazepame eingeworfen und gleichzeitig ständig stärksten Bohnenkaffee eingeschüttet, da ich als alleinstehende Mutti funktionieren mußte.
Daraus wiederum folgten Zustände zwischen Heulkrampf, Endzeitgefühl, Angst jeder Art vor etwas unbekanntem Schlimmem und Schlaflosigkeit. Alles beeinflußte sich gegenseitig und wurde für mich und andere Personen unüberschaubar und beängstigend.
Dann kam die Diagnose Borreliose und es folgten massive Antibiosen, nachzulesen in meiner KG.
Die psych. Symptomatik blieb. Die 0815-Borreliosewerte waren inzwischen nur noch grenzwertig oder negativ, ich kam rundum in die Psychoecke mit autog. Training usw., umsonst, abgestempelt hypochondrischer Spinner.
Endlich folgte ein Versuch mit einem Antidepressivum der neuen Generation, einem Serotoninwiederaufnahmehemmer SRRI (Escitalopram, Handelsname Cipralex, begonnen mit 5 mg, Dauerdosis seit mehreren Jahren 20 mg).
Serotonin:
http://www.serotoninmangel.net/
Serotoninmangel ist eine hormonelle Störung im Gehirn, die u.a. Borreliose als Ursache haben kann. In diesem link ab Seite 10 sehr übersichtlich nachzuvollziehen:
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...g_6-13.pdf
Die psychischen Symptome können so massiv und vielfältig sein, daß es auf mich in der eigenen Rückschau auf meine eigene Symptomatik etwas Unglaubliches hat, wie ein böser Traum.
Da ich eine erfolgreiche Behandlung mit SRRI hinter mir habe und, da die Borreliose weiter besteht als persistierende Borreliose mit akuten Schüben, weiter brauche, will mich hier mit meiner Depri-Geschichte outen.
Mein Medikament gleicht ständig - ich sag mal von Borrelien weggefressenes Serotonin - aus, sehr vereinfacht ausgedrückt.
Meine psychischen Symptome sind alle weggegangen. Die oft befürchtete Wesensveränderung durch Psychopharmaka entstand nicht und diese ist auch nicht typisch für diese Art Antidepressiva.
Nachdem mein Hormonhaushalt im Gehirn wieder ausgeglichen war, habe ich mich mit einem Fachgeschäft selbständig gemacht, habe das Einfamilienhaus meiner Eltern übernommen mit großem Garten, was ich alles allein unterhalte, kann wieder in Urlaub fahren und vor allem völlig frei von Depression und Ängsten leben, ganz normal.
Es war eine harte Lebenszeit am Rande des Abgrundes oder als voraussichtlicher Pflegefall. Auch der Leidensdruck gegenüber meiner Tochter, die mich als Psycho-Elend an der Backe hatte, hat mir sehr zugesetzt.
Charakteristisch für diesen Lebensabschnitt war, daß ich mich meiner Umgebung gegenüber wie fremd und fern, wie hinter einer Glaswand, vorkam.
Hier einige meiner damaligen Symptome:
Unruhe, Anspannung, Panik, irreale Ängste(z.B. daß die Luft plötzlich weg ist), Schlaflosigkeit oder in völliger Erschöpfung narkoseähnlicher Tiefschlaf, Schweißausbrüche und Schüttelfrost, Schnappen nach Luft, schlotternde Knie, Schwankschwindel, Tinnitus, Hyperakusis, kein Gefühl für Zeit- Hunger - Durst. Konnte nicht allein aus der Wohnung, konnte mich nicht klar ausdrücken - deshalb Kontakte vermieden, Sehstörungen, unvollständige Gedanken mit dem Gefühl mein Hirn ist ein Schwamm, taubes pelziges Gefühl im Kopf wie hohler Kürbis, habe ständig an den Kopf gegriffen ob er noch da ist, heiß-brennende Wahrnehmungsstörung, Herzenge und Druck im Brustkorb, Gefühl von Ausweglosigkeit rundum, Selbstzweifel und völliger Rückzug, Gedankenaussetzer, Schreibfehler und fehlende Worte, völlige Gleichgültigkeit gegenüber Hunger und anderen alltäglichen Situationen, dabei eine völlig mich lähmende Entschlußlosigkeit in den grundlegenden Dingen des Alltags, Verlust der Übersicht über einen normalen Tagesablauf, zwanghafte Vorstellung daß alles ganz schlimm wird, ständiges Grübeln was mir los ist wobei sich die Gedanken im Kreis drehen wie eine endlose Mühle.
Beispiele:
Ich hatte so Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, daß ich nicht freihändig laufen konnte und habe deshalb mein Fahrrad neben mir her geschoben zum Festhalten,
stand wie ein Depp vorm Geldautomaten und wußte nicht was los ist, auch in vielen anderen Situationen, brachte den Gedanken nicht auf den Punkt,
ständig habe ich kleine Nachrichten geschrieben falls mich jemand findet - völlig sinnlose Angst ohnmächtig zu werden usw.
wenn ich auf dem Weg zur oder von der Arbeit war im Winter und es war dunkel, wußte ich plötzlich nicht, wohin ich laufen muß, also ist früh oder Abend, also bin ich stehengeblieben, habe gewartet bis ich einen Kollegen sah in welche Richtung der lief und dann wußte ich, in welche Richtung ich zu laufen hatte.
Ich weiß, daß sich das jetzt nicht gut liest, es ist absurd was mir der Hormonmangel im Hirn vorgemacht hat, lest es bitte unter dem Gedanken, daß diese Hormonstörung erfolgreich behandelt werden kann.
Die entsprechenden Medikamente wirken aber nicht sofort, der Serotoninspiegel muß sich nach und nach aufbauen, diese Phase voller Ungeduld muß man aushalten und das geht, wenn man schon so viel ausgehalten hat. Ich weiß aber, daß die Ungeduld und der Erwartungsdruck an das Medikament sehr hoch und belastend sind.
Mit meinem Schrieb will ich differenzieren zwischen depressiver Verstimmung aus einer schweren Situation heraus (hier gibt es Bewältigungsstrategien, autog. Tr., Verhaltenstherapien oder einen lieben Partner für die Bewältigung dieser Phase usw.) und einer stoffwechselbedingten Depression, die hormonell ausgeglichen werden kann.
Depression durch Serotoninmangel hat nicht zu tun mit depressiver Verstimmung und ist auch keine Psychose.
Mit diesem Beitrag gehen ganz viele liebe Grüße an mamarie .
Damit grüßt euch die Oolong.
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.
Wolfgang Amadeus Mozart