Hallo ihr Lieben,
ich bin noch neu hier inkl. Lyme-Arthritis , habe bereits viele Beiträge gelesen und... nun ja, jetzt einen ganzen Fragencluster an euch zur Borreliose:
1) Erreger Borrelia burgdorferi: Weiß jemand von euch, wovon die Bakterien sich genau ernähren? Bisher fand ich Hinweise auf Glucose und Magnesium im Forum, über Wikipedia dann noch Aminosäuren, Proteine etc. Doch ich wüsste gerne, was ihre Lebensgrundlage, Ernährung, Stoffwechsel usw. im Detail ausmacht.
2) Basierend auf Punkt 1: Könnte man die Borrelien sozusagen aushungern, indem man ihnen jegliche Nährstoffe entzieht? Also entweder kompletter Verzicht auf entsprechende Vitamin-, Eiweiß- und Mineralstoffquellen... oder längeres Nullfasten.
3) Basierend auf Punkt 3: Wie hoch ist ihre Lebenserwartung? Und leben Zysten / Persisterformen, Spirochäten, zellwandfreie Formen etc. unterschiedlich lange?
Dazu habe ich überall im Netz vergeblich gesucht. Ich las nur manchmal, dass ein Lebens- bzw. Generationenzyklus etwa 1 Monat beträgt. Falls man die Keime durch genügend langes Fasten ausrotten könnte, wäre es interessant zu wissen.
4) Oder bezieht sich dies "nur" auf die Teilungsphase, sprich, etwa alle 30 Tage teilen sie sich unter günstigen Voraussetzungen? Und bei schlechten Bedingungen verschanzen sie sich halt solange im Bindegewebe, bis die Wachstumsfaktoren wieder gut sind?
5) Oder würde Langzeitfasten nichts bringen, weil sie sich dann einfach an der Substanz des Wirtes (Proteine aus den Muskeln etc.) bedienen?
6) Kann es sein, dass ich in der Schwangerschaft schon infiziert wurde?
7) Ist es möglich, dass Kortison (Solu-Decortin) und Testosteron die Borrelien endgültig aus ihrem jahrzehntelangen Schlaf gerissen haben bzw. erwecken können?
Abschließend - und auch zu den Fragen 7 und 8 passend - ein Kurzbericht zu meiner Anamnese:
An einen Zeckenstich erinnere ich mich nicht (bin jetzt 25 Jahre alt) und fand im Forum auch Hinweise auf mögliche Borrelienübertragung durch die Plazenta (bezogen auf . Zudem bestehen bei mir physische und psychische Deformationen seit Geburt.
Z. B. liegen zeitlebens eine Hörbehinderung beidseits, entzündungsanfälliges Zahnfleisch und F64.0 vor. Angeblich Entwicklungsstörungen ohne Ursache. Nach der Geburt gab es dann eine Art Neurodermitis sowie ein gutartiges Karzinom im Mund (erstere verschwand von alleine, letzteres wurde wegoperiert). Sehr viele und heftige bakterielle Infektionen in den ersten Lebensjahren, danach fast nie krank (gutes Immunsystem???). Nur Herpes bekam ich noch oft bis zur Pubertät, was aber durch Viren ausgelöst wird, so viel ich weiß... Oder es sieht nur aus wie Herpes und kommt von Co-Infektionen bzw. der Borreliose selbst (?).
Ab dem 12. Lebensjahr kamen Muskelkrämpfe (kein Mg-Mangel diagnostizierbar) und paarmal im Jahr taube Oberschenkel hinzu. Beides tritt noch heute auf, nur viel öfter. Im Jahr 2006 massive Depressionen (Stadium II???). In den Folgejahren immer im Frühjahr irgendeine unerklärliche Sache: "Fersensporn" 2010, "Gliederreißen" nur in den Beinen (Bannwarth-Syndrom???) 2011, "Arthritis" 2012, "Schüttelfrost" 2013, "Depressionen" 2014. Für keines der Symptome gab es einen wirklichen Grund bzw. eine plausible Erklärung wie Unfall, Viruserkrankung etc. Muss nicht zwangsläufig borreliosebedingt sein, doch denkbar wäre es!
Und heute? Seit September 2014 begann das Martyrium erst richtig. Los ging es mit "Fersensporn" links, 1 Woche beschwerdefrei, dann bis jetzt Knieprobleme links. Hatte Gelenkerguss, Bakerzyste, Venenschmerzen, Lymphödemen, Hämatome etc., was sich während der ersten Antibiose von 4.-25. November massiv verschlimmerte. War mit Doxycyclin 200mg für 21 Tage. Nach Therapieende ging es mir recht gut, 2 Wochen später konnte ich mühsam ohne Krücken humpeln, inklusive anhaltender chronischer Erschöpfung nachmittags, Glutenintoleranz (seit August 2014) und Schmerzen. Dieser Zustand ist noch aktuell. Na gut, nicht ganz
Denn nachdem es sich nicht weiter verbesserte und ich herausfand, dass 200mg Doxycyclin im Stadium III sinnlos sind, ging ich zum Spezi. Der Infektiologe (an die Mods: Name nennen erlaubt oder nicht?) bestätigte über Immunoblot die 2 vorherigen positiven ELISA-Tests. Bei dem Hausarzt meiner Mutter - ich danke ihm sehr, denn er kannte mich gar nicht und setzte sich sehr für die sofortige Behandlung ein - durfte ich die zweite Antibiose mit Cefotaxim beginnen. Dadurch sind die Lymphödeme jetzt wieder hinzugekommen. Seit dem 23. Dezember abends gebe ich mir selbst die Infusionen i. v. 2x 3g täglich für 15 Tage. Beginn war am 22. Dezember morgens in seiner Praxis, wo ich einmalig 250mg Solu-Decortin i. v. (Unterdrückung von Herx??? Rauslocken der Viecher???) bekam. Bei insgesamt 3 Infusionen - Montag morgens + abends, Dienstag morgens -lernte ich, mir das Cefotaxim selbst über einen peripheren Dauervenenkatheter zu applizieren.
Bitte verzeiht mir, zu den Antibiotika hätte ich auch noch 3 weitere Fragen:
8) Reichen 15 Tage überhaupt?
Bin sehr unsicher, kommt mir so kurz vor... Nach den Studien des o. g. Infektiologen werden durch einen Cefotaxim-Zyklus ca. 85% der Patienten gesund, beim zweiten Zyklus immerhin noch 8% und von den verbleibenden 7%, die einen dritten Zyklus benötigen, haben 3-4% Erfolg. Da in meinem Studium auch Wissenschaft & Forschung vertreten sind, traue ich dem Braten nicht so ganz... Quasi nach dem Motto: "Traue nur der Statistik [100-prozentig], die du selbst gefälscht hast!"
9) Was würdet ihr von einer dritten Antibiose mit Cephalosporin-Wechsel halten?
Inzwischen hat mich ein anderer Arzt wieder kontaktiert, der mir zuerst nicht auf meine E-Mail antwortete, und mir nun eine Ceftriaxon-Therapie i. v. angeboten, 1x 2g täglich, 4 Wochen lang. Mir kommen, wie gesagt, 15 Tage mit Cefotaxim sehr kurz vor, und ich möchte nichts unversucht lassen. Deshalb meine Überlegung, wenige Tage nach Absetzen von Cefotaxim (letztes Mal abends am 5. Jänner 2015) mit Ceftriaxon (nachmittags am 7., 8. oder 9. Jänner) weiterzumachen. Passt auch zu Frage 3 bzgl. der Lebensdauer von Borrelien.
10) Und macht es eurer Meinung nach Sinn, ganz zum Schluss noch mit den restlichen 9 Doxycyclin-Tabletten (in der Pckg. waren 30 St.) sowie Metronidazol i. v. draufzuhauen?
Mag jetzt alles knallhart klingen. Doch ich bin fest entschlossen, gesund zu werden und zwar so schnell wie möglich - was aber nur mit gründlichem Vorwissen, guter Behandlung und viel Glück gelingen kann, oder?
Letzte Anmerkung zur aktuellen Medikation: Cefotaxim, Nebido, Omeprazol, Tramadol und Tilidin.
Ich danke jedem, der es mit Lesen bis hierher geschafft hat! Bin jetzt auch groggy vom Schreiben... Falls mir jemand auf eine oder mehrere Frage(n) antworten mag oder einfach diskutieren, sich austauschen will - ich würde mich sehr freuen!
Viele Grüße,
Léon
ich bin noch neu hier inkl. Lyme-Arthritis , habe bereits viele Beiträge gelesen und... nun ja, jetzt einen ganzen Fragencluster an euch zur Borreliose:
1) Erreger Borrelia burgdorferi: Weiß jemand von euch, wovon die Bakterien sich genau ernähren? Bisher fand ich Hinweise auf Glucose und Magnesium im Forum, über Wikipedia dann noch Aminosäuren, Proteine etc. Doch ich wüsste gerne, was ihre Lebensgrundlage, Ernährung, Stoffwechsel usw. im Detail ausmacht.
2) Basierend auf Punkt 1: Könnte man die Borrelien sozusagen aushungern, indem man ihnen jegliche Nährstoffe entzieht? Also entweder kompletter Verzicht auf entsprechende Vitamin-, Eiweiß- und Mineralstoffquellen... oder längeres Nullfasten.
3) Basierend auf Punkt 3: Wie hoch ist ihre Lebenserwartung? Und leben Zysten / Persisterformen, Spirochäten, zellwandfreie Formen etc. unterschiedlich lange?
Dazu habe ich überall im Netz vergeblich gesucht. Ich las nur manchmal, dass ein Lebens- bzw. Generationenzyklus etwa 1 Monat beträgt. Falls man die Keime durch genügend langes Fasten ausrotten könnte, wäre es interessant zu wissen.
4) Oder bezieht sich dies "nur" auf die Teilungsphase, sprich, etwa alle 30 Tage teilen sie sich unter günstigen Voraussetzungen? Und bei schlechten Bedingungen verschanzen sie sich halt solange im Bindegewebe, bis die Wachstumsfaktoren wieder gut sind?
5) Oder würde Langzeitfasten nichts bringen, weil sie sich dann einfach an der Substanz des Wirtes (Proteine aus den Muskeln etc.) bedienen?
6) Kann es sein, dass ich in der Schwangerschaft schon infiziert wurde?
7) Ist es möglich, dass Kortison (Solu-Decortin) und Testosteron die Borrelien endgültig aus ihrem jahrzehntelangen Schlaf gerissen haben bzw. erwecken können?
Abschließend - und auch zu den Fragen 7 und 8 passend - ein Kurzbericht zu meiner Anamnese:
An einen Zeckenstich erinnere ich mich nicht (bin jetzt 25 Jahre alt) und fand im Forum auch Hinweise auf mögliche Borrelienübertragung durch die Plazenta (bezogen auf . Zudem bestehen bei mir physische und psychische Deformationen seit Geburt.
Z. B. liegen zeitlebens eine Hörbehinderung beidseits, entzündungsanfälliges Zahnfleisch und F64.0 vor. Angeblich Entwicklungsstörungen ohne Ursache. Nach der Geburt gab es dann eine Art Neurodermitis sowie ein gutartiges Karzinom im Mund (erstere verschwand von alleine, letzteres wurde wegoperiert). Sehr viele und heftige bakterielle Infektionen in den ersten Lebensjahren, danach fast nie krank (gutes Immunsystem???). Nur Herpes bekam ich noch oft bis zur Pubertät, was aber durch Viren ausgelöst wird, so viel ich weiß... Oder es sieht nur aus wie Herpes und kommt von Co-Infektionen bzw. der Borreliose selbst (?).
Ab dem 12. Lebensjahr kamen Muskelkrämpfe (kein Mg-Mangel diagnostizierbar) und paarmal im Jahr taube Oberschenkel hinzu. Beides tritt noch heute auf, nur viel öfter. Im Jahr 2006 massive Depressionen (Stadium II???). In den Folgejahren immer im Frühjahr irgendeine unerklärliche Sache: "Fersensporn" 2010, "Gliederreißen" nur in den Beinen (Bannwarth-Syndrom???) 2011, "Arthritis" 2012, "Schüttelfrost" 2013, "Depressionen" 2014. Für keines der Symptome gab es einen wirklichen Grund bzw. eine plausible Erklärung wie Unfall, Viruserkrankung etc. Muss nicht zwangsläufig borreliosebedingt sein, doch denkbar wäre es!
Und heute? Seit September 2014 begann das Martyrium erst richtig. Los ging es mit "Fersensporn" links, 1 Woche beschwerdefrei, dann bis jetzt Knieprobleme links. Hatte Gelenkerguss, Bakerzyste, Venenschmerzen, Lymphödemen, Hämatome etc., was sich während der ersten Antibiose von 4.-25. November massiv verschlimmerte. War mit Doxycyclin 200mg für 21 Tage. Nach Therapieende ging es mir recht gut, 2 Wochen später konnte ich mühsam ohne Krücken humpeln, inklusive anhaltender chronischer Erschöpfung nachmittags, Glutenintoleranz (seit August 2014) und Schmerzen. Dieser Zustand ist noch aktuell. Na gut, nicht ganz
Denn nachdem es sich nicht weiter verbesserte und ich herausfand, dass 200mg Doxycyclin im Stadium III sinnlos sind, ging ich zum Spezi. Der Infektiologe (an die Mods: Name nennen erlaubt oder nicht?) bestätigte über Immunoblot die 2 vorherigen positiven ELISA-Tests. Bei dem Hausarzt meiner Mutter - ich danke ihm sehr, denn er kannte mich gar nicht und setzte sich sehr für die sofortige Behandlung ein - durfte ich die zweite Antibiose mit Cefotaxim beginnen. Dadurch sind die Lymphödeme jetzt wieder hinzugekommen. Seit dem 23. Dezember abends gebe ich mir selbst die Infusionen i. v. 2x 3g täglich für 15 Tage. Beginn war am 22. Dezember morgens in seiner Praxis, wo ich einmalig 250mg Solu-Decortin i. v. (Unterdrückung von Herx??? Rauslocken der Viecher???) bekam. Bei insgesamt 3 Infusionen - Montag morgens + abends, Dienstag morgens -lernte ich, mir das Cefotaxim selbst über einen peripheren Dauervenenkatheter zu applizieren.
Bitte verzeiht mir, zu den Antibiotika hätte ich auch noch 3 weitere Fragen:
8) Reichen 15 Tage überhaupt?
Bin sehr unsicher, kommt mir so kurz vor... Nach den Studien des o. g. Infektiologen werden durch einen Cefotaxim-Zyklus ca. 85% der Patienten gesund, beim zweiten Zyklus immerhin noch 8% und von den verbleibenden 7%, die einen dritten Zyklus benötigen, haben 3-4% Erfolg. Da in meinem Studium auch Wissenschaft & Forschung vertreten sind, traue ich dem Braten nicht so ganz... Quasi nach dem Motto: "Traue nur der Statistik [100-prozentig], die du selbst gefälscht hast!"
9) Was würdet ihr von einer dritten Antibiose mit Cephalosporin-Wechsel halten?
Inzwischen hat mich ein anderer Arzt wieder kontaktiert, der mir zuerst nicht auf meine E-Mail antwortete, und mir nun eine Ceftriaxon-Therapie i. v. angeboten, 1x 2g täglich, 4 Wochen lang. Mir kommen, wie gesagt, 15 Tage mit Cefotaxim sehr kurz vor, und ich möchte nichts unversucht lassen. Deshalb meine Überlegung, wenige Tage nach Absetzen von Cefotaxim (letztes Mal abends am 5. Jänner 2015) mit Ceftriaxon (nachmittags am 7., 8. oder 9. Jänner) weiterzumachen. Passt auch zu Frage 3 bzgl. der Lebensdauer von Borrelien.
10) Und macht es eurer Meinung nach Sinn, ganz zum Schluss noch mit den restlichen 9 Doxycyclin-Tabletten (in der Pckg. waren 30 St.) sowie Metronidazol i. v. draufzuhauen?
Mag jetzt alles knallhart klingen. Doch ich bin fest entschlossen, gesund zu werden und zwar so schnell wie möglich - was aber nur mit gründlichem Vorwissen, guter Behandlung und viel Glück gelingen kann, oder?
Letzte Anmerkung zur aktuellen Medikation: Cefotaxim, Nebido, Omeprazol, Tramadol und Tilidin.
Ich danke jedem, der es mit Lesen bis hierher geschafft hat! Bin jetzt auch groggy vom Schreiben... Falls mir jemand auf eine oder mehrere Frage(n) antworten mag oder einfach diskutieren, sich austauschen will - ich würde mich sehr freuen!
Viele Grüße,
Léon