[Ajnos]

Ich kenne mich ja noch gar nicht richtig aus mit der Erkrankung. Nun würde mich interessieren, was meine Blutwerte aussagen, da meine Ärztin sie mir nicht wirklich erklärt hat.
Da ich große Schmerzen vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule habe und auch Taubheitsgefühle , Kopfschmerzen fast täglich, meinen rechten Arm kaum mehr anheben kann usw. mache ich mir große Sorgen. Kann ich irgendwann vielleicht gar nicht mehr laufen oder sogar sterben daran ??
Blutwerte :

IgG negativ <10
IgM 47 <18
IgM Immunblot positiv
OspC positiv
41 kDa positiv
TPHA negativ <1:80
Beurteilung : Verdacht auf Infektion mit Lyme- Borreliose. Infektionsstadium I, evtl. II möglich.

Kann mir jemand helfen, diesen Befund zu verstehen und mir sagen was ich nun tun soll ? Es macht mir Angst nicht zu wissen ob es schlimm ist oder nicht so.
Ich danke jedem für seine Unterstützung
LG Ajnos

[anfang]

Hallo Ajnos...moin-moin....
Mit diesen Gedanken solltest dich nicht weiter belasten... Kann ich irgendwann vielleicht gar nicht mehr laufen oder sogar sterben daran ??....

Das ist äußerst selten,bis unbekannt - aber spaßig ist eine infektion halt auch nicht.
An Aussagen,wie folgender-ist aber auch leider zuviel wahres dran:
Antwort auf die Frage,ob Borreliose tötet?...sie war: Nein-Borreliose tötet nicht,sie nimmt einem nur das Leben...
Das trifft aber auch nicht immer und auf jedem zu - ansonsten zählen B-infizierte zu den Normal sterblichen,wenn sie den Dachziegel nicht rechtzeitig bemerken.
Angst und Panik sind mithin die schlechtesten Ratgeber-Information,Tipps,Hinweise und mehr kannst hier erhalten.Nimm dir die Zeit,du hast sie... falls infiziert,die borrelien laufen dir leider nicht weg.Alles gute und gutes weiterkommen,die Werte werden dir andere user erklären können,das gibt mein Kopf nicht her. - anfang -

[urmel57]

Hallo Ajnos,

im anderen Thread hatte ich dir ja schon geantwortet

Die Blutwerte lassen keine Aussage zu, wie schwer deine Erkrankung ist, lediglich dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass du dich mit Borrelien infiziert hast. Der Infektionszeitpunkt lässt sich nicht eindeutig damit feststellen. Wichtig ist, deine Krankengeschichte. Du beschreibst ja, dass du häufig auf Pferdeweiden bist und damit auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt bist. Wenn dann eine Symptomatik auftritt im zeitlichen Zusammenhang mit Zeckenstichen muss man unbedingt an Borreliose denken.

IgM sind jedoch Antikörper, die in der Regel in einem frühen Infektionsstadium gebildet werden. Bei Borreliose können sie allerdings manchmal auch in späteren Stadium erhalten sein. Normal wäre es dann auch irgendwann IgG Antikörper zu finden, das passiert aber nicht immer. Werden frühzeitig Anitbiotika gegeben unterbleibt diese Bildung der IgG häufig. Ebenso erhöht können die IgM-Antikörper sein, bei bestimmten Rheumaformen, durch manche Vireninfektionen oder andere Bakterien.

Um das möglichst auszuschließen wird eine zweiter Test gemacht, das ist der Bestätigungsblot. Das muss man sich vorstellen wie ein Blatt Papier auf dem man dann Streifen sieht in verschiedener Höhe. Das sind dann die sogenannten Banden. Da gibt es Banden, die sehr spezifisch sind für Borreliose aber auch andere, die auch bei anderen Bakterien sichtbar sind.

Bei dir sind in diesem Blot die Banden OspC und 41 nachweisbar. OspC ist hochspezifisch für eine Infektion in der Fühphase, 41 ist auch in der Frühphase der Borreliose zu finden allerdings ist es nicht nur bei Borreliose zu finden.

Detailliert findest du hier nochmal eine ausführliche Beschreibung der Tests. http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=4928

Wenn du dazu noch Fragen hast, scheu dich nicht sie zu stellen. Die Symptomatik, die du beschreibst ist schon heftig - sterben tut man aber daran normalerweise nicht und es bestehen auch gute Chancen, dass du wieder ganz gesund wirst. Das braucht aber Geduld und vor allem ein Arzt, der dich da unterstützt. Dazu hatte ich dir schon geschrieben.

Liebe Grüße Urmel

[Niki]

Hallo Ajnos ,

herzlich Willkommen im Forum von onlyme-akion.org

Erstmal keine Panik ....

du hast laut Blutbefund eine Borreliose im Anfangsstadium bzw. im 2. Stadium. Das ist in der Regel sehr gut zu behandeln und das Wichtigste ist, dass man das gemerkt hat. Es hat bei dir bis jetzt noch keine Langzeitimmunantwort eingesetzt, da das igg noch negativ ist. Die Beschwerden, die du schilderst passen da dazu....zeigen aber schon den Übergang in das 2. Stadium an.

Wie lief das denn bei dir ab? Kannst du dich an einen Zeckenstich erinnern, vielleicht auch an eine Wanderröte? Wann haben denn die Symptome eingesetzt.

Der Test auf TPHA wird bei Verdacht auf Borreliose automatisch gemacht, weil die Antikörper auch auf Syphilis kreuzreaktiv positiv reagieren können. Das wurde bei dir ausgeschlossen und der war ja negativ.

Du musst jetzt mit Antibiotika behandelt werden. Was hat denn dein Hausarzt vorgeschlagen? Wichtig ist, jetzt lange genug und hochdosiert zu behandeln.

Wenn möglich nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Eine niedrig dosierte Therapie reicht oft auch aus. Aber man kann das im Vorfeld schlecht sagen. Darum würde ich - wenn möglich - eine längere Therapie im Anfangsstadium vorziehen.

Sprich mal deinen Hausarzt an, was geplant ist. Iwas muss er ja zu dem Befund gesagt haben.

LG Niki

[Ajnos]

Hallo und danke sehr für eure Antworten...Ich weiß , ich bin da etwas panisch aber das kommt auch daher, dass ich seit vielen Jahren auch an einer PTBS leide und die mit Angstzuständen und Panik einher geht.
@ urmel....danke nochmal für deine ausführliche Antwort , das beruhigt mich ein " klein wenig "...
@ Niki.... Ja , ich hatte vor fast genau einem Jahr einen Zeckenbiß/Stich mit Wanderröte. Damals bekam ich für 2 Wochen Antibiotikum ( keine Ahnung mehr welches und wie hoch dosiert...). Die Aufklärung war : " Danach ist alles OK. Nehmen sie das 2 Wochen und dann ist alles gut..... )
@ anfang...danke auch dir für deine Antwort ... Ja ich neige dazu alles immer gleich als " Katastrophe " zu sehen....leider.....
Ich habe mich darauf verlassen und nun seit ca. März ( bin da in den Rems-Murr-Kreis gezogen ) fingen die Kopf und Glieder-, Gelenk und Nackenschmerzen und die ständige Müdigkeit usw. an. Meine neue Hausärztin hat dann vor 1 Woche nochmal getestet und mir für 2-3 Wochen Doxycyclin 100 mg 2 mal täglich verschrieben. Auch sie hat gemeint höchstens 3 Wochen---nicht länger. Nun bin ich noch mehr verunsichert. Die Schmerzen werden fast von Tag zu Tag schlimmer und ich kann kaum gerade stehen. Hängt das mit dem Antibiotikum zusammen ? Normalerweise müsste es dadurch doch besser werden oder ? Ich weiß Fragen über Fragen und vieles vielleicht doppelt aber meine Konzentration ist nicht die Beste. Sorry, wenn ich so viel frage und mich vielleicht wiederhole.
Danke euch sehr und hoffe auf guten Austausch, der mir meine Angst nehmen kann.
LG Ajnos

[Luddi]

Hallo,
es ist gut, dass Du behandelt wirst. Wichtig ist, dass Du die Medikamente bis zum Ende nimmst. Eine Verschlechterung unter der Antbiose ist normal und sogar ein gutes Zeichen. Man nennt das Herxheimer Reaktion. Im Rems Murr Kreis gibt es gute Spezialisten. Es ist sicherlich eine Möglichkeit, da einen mal zu kontaktieren. Ich sehe es nicht ganz so wie Deine Ärztin, dass man auf keinen Fall länger als drei Wochen behandeln sollte..... aber Du kannst ermal beruhigt sein, dass Du jetzt eine Behandlung hast.

Alles Gute für dich

luddi

[urmel57]

Hallo Ajnos,

gerade zu Beginn einer Therapie mit Antibiotika können sich Symptome verschlechtern. Diese Reaktion heißt Jarisch-Herxheimer-Reaktionmit hoher Wahrscheinlichkeit verschlechtern. Das erklärt sich durch den hauffenweise Zerfall von Erregern. Wenn das sehr stark ausfällt, könntest du es mit einen Mix aus 1 Eßlöffel Olivenöl mit dem Saft einer Zitrone UND 150 ml naturtrüben Apfelsaft versuchen, den man verteilt über den Tag einnehmen kann.

Nach einigen weiteren Tagen sollten dann allerdings Besserungen eintreten. Das kann sich allerdings auch erst sehr langsam einstellen und sich über Wochen hinziehen

Liebe Grüße Urmel

[Ajnos]

Hallo Luddi,
kennst du gute Spezialisten im Rems - Murr- Kreis ? Ich bin ja erst im März her gezogen und wäre dir für eine PN dankbar, wenn du welche kennst.
Danke dir und LG Ajnos

[Niki]

Du wohnst in meiner Ecke....bekommst ne PN.

Beim Doxy aufpassen mit der Sonne und 2 bis 3 Stunden Abstand zu Milchprodukten einhalten und auch kein Mineralwasser mit hohem Calcium- und Magnesium-Anteil dazu trinken. Das vermindert die Wirkung. http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5355

LG Niki