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Symptome einer Borreliose Erkrankung ??
#1

Hallo zusammen,

da ich mittlerweile ratlos bin, möchte ich Euch um Hilfe bitten.

Vor ca. 3 Jahren bin ich an Borreliose erkrankt (Wanderröte nach Zeckenstich) und wurde 3 Wochen mit Doxy behandelt. Es konnten damals auch Antikörper im Blut festgestellt werden.

Mein Problem ist jetzt seit knapp einem Jahr, dass ich am gesamten Körper Muskelzuckungen habe, welche jetzt aber seit 2 Wochen ununterbrochen im Oberschenkel vorhanden sind. Des Weiteren habe ich ein Kloßgefühl im Hals und ich bin extrem müde. Neurologische Untersuchungen wie NLG, EMG und MRT habe ich hinter mir und natürlich ohne Diagnose.

Nackenschmerzen und Kreuzschmerzen sind ebenfalls vorhanden, mal besser und mal schlimmer.

Seit Mai letzten Jahres wurde bei mir auch eine Autoimmunkrankheit festgestellt, namens Hashimoto Thyreoditis (Schilddrüse), welche behandelt wird.

Meine Frage an Euch ist, ob das Muskelzucken seit 2 Wochen an einer Stelle evtl. von der Borreliose stammen könnte? Bluttest auf Antikörper war natürlich negativ.

Ich bin über alle Hinweise und Kommentare dankbar.
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Thanks given by:
#2

Hallo Martinos,

als ersten Schritt würde ich an deiner Stelle mal einen LTT-Test bzgl. Borrelien im Labor machen lassen. AUCH wenn der negativ ist, würde ich einen Experten aufsuchen.

Der LTT wird leider nicht von den Krankenkassen bezahlt, kostet ca. 120 €.

Von wo bist du? (Falls aus Österreich, kann ich dir sinnvolle kontakte per "persönliche Nachricht" schicken.

Meine Meinung ist, dass es einige Erkrankungen gibt, welche zwar verbreitet sind, aber noch nicht in der Masse der Arztpraxen angekommen sind.
Dazu zähle ich unter anderen Lyme-Borreliose, Kryptopyrolurie und nitrosativen Stress und auch teilweiße Hashimoto.


Ich empfehle dir, einfach den LTT zu machen und dann weiterzuschauen.

Mehr könnte ich eventuell erzählen wenn ich wüsste: Wie behandelst du Hashimoto und hat diese Behandlung deinen Zustand verändert?

GLG
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Thanks given by: martinos2310
#3

hallo martinos,

selber habe ich auch schon seit jahren hashi und zum teil muskelprobleme wie wochenlange verhärtungen z.b. im oberschenkel. mir ist aufgefallen, dass unter stress die hashisymptome sehr zunehmen und es schnell zu einer entgleisung aller werte kommt. das zeigt sich auch in extremem zunehmen unabhängig vom essen und sport, 10 kg in zwei wochen sind da keine ausnahme.....wenn es so ist, geh ich gleich zum arzt und lass mich für kurze zeit hochdosieren, z.b. von meiner standarddosierung 112 auf 180. dann geht es wieder runter.
weitere überlegung: hast du geprüft, ob dir vielleicht magnesium fehlt?
wieviel doxy wurde dir damals gegeben? mit 200 mg warst du eventuell unterversorgt.
an deiner stelle würde ich auch einen spezi aufsuchen und die 120 - 150 euro für den ltt investieren.

lg jada
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Thanks given by: martinos2310
#4

Hallo Martinos und willkommen im Forum

Deine Symptome könnten eine Folge der Borreliose sein. Geltende Lehrmeinung nennt deinen Zustand Post Lyme Syndrom (PLS). Leider ist bis heute nicht bekannt, was diesen Zustand ausmacht. Die einen vertreten die Ansicht, dass es sich bei einem PLS um irgendwas Autoimmunes handelt (geltende Lehrmeinung). Andere vertreten die Meinung, dass die Infektion trotz früher Behandlung persisitieren kann und früher oder später wieder Probleme macht (ILADS, DBG, unsere Spezis). Wiederum Andere vertreten die Meinung, dass es ein PLS nicht gibt und die Patienten etwas anderes oder einen an der Klatsche haben. Es gibt weder für ein Autoimmungeschehen noch für den sicheren Nachweis einer aktiven Borreliose geeignete Diagnostika. Auch der LTT bietet keine Sicherheit. Er kann höchstens ein Puzzleteilchen in der Gesamtbewertung von Wahrscheinlichkeiten sein. Deshalb wären alle möglichen therapeutischen Massnahmen lediglich Versuche, deinen klinischen Zustand zu verbessern. Dabei ist meiner Meinung wichtig, dass man andere mögliche Ursachen für deine Symptome so gut wie möglich ausschliesst, bevor man mit Antibiotika rumpröbelt.

Du schreibst, dass du neurologisch durchgecheckt wurdest ohne Befunde. Wurdest du auch internistisch duchgecheckt? Wie sieht das grosse Blutbild aus? Wurden Vitalstoffe getestet? Ich denke bei Muskelproblemen speziell an Magnesium, Vitamin B12 und Vitamin D. Wie ist deine Schilddrüse eingestellt? Du schreibst nur, dass du behandelt wirst, nicht ob auch die Hormonspiegel regelmässig überprüft werden.

Möglich wäre auch, dass dir die Zecke, nebst Borrelien, anderes Gesockse (Viren, Bakterien, Protozoen) übertragen hat (sogenannte Ko-Infektionen). Dieser Umstand wird regelmässig ausgeblendet, weil diese Infektionen so gut wie nicht erforscht sind, geschweige denn vernünftige Diagnostika vorhanden sind. Da man auf jeden Erreger gezielt testen müsste, ist es die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Kurz und gut: Es gibt kaum Möglichkeiten, eine noch aktive Borreliose sicher zu beweisen oder auszuschliessen. Es bleibt einem nur der Therapieversuch mit Antibiotika, wenn andere mögliche Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen wurden. Geltende Lehrmeinung lehnt solche Therapieversuche ab. Wenn du einen Therapieversuch machen möchtest, sind deine Chancen bei einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi am grössten. Der wird bei einem ersten Termin möglicherweise, nebst anderen Untersuchungen, einen LTT machen lassen. Deshalb kannst du dir den Stress und das Geld für den LTT sparen. Der LTT ist von geltender Lehrmeinung nicht anerkannt und führt deshalb bei "normalen" Ärzten zu keinen therapeutischen Konsequenzen.

Zitat:Bluttest auf Antikörper war natürlich negativ.
Welche Tests wurden gemacht? ELISA (erster Suchtest) oder auch ein Blot (Bestätigungstest)? Es ist auch möglich, dass die frühe Therapie damals die Antikörperproduktion gehemmt hat. Wenn nicht alle Borrelien erwischt wurden, hast du weiterhin Borrelien, aber keine nachweisbare Antikörper. Hinzu kommt, dass die Tests nicht standardisiert sind. Jedes Labor kocht mit seinem Testkit sein Süppchen mehr oder minder guter Qualität. Im Blot kann man anhand der positiven Banden unter Umständen (nicht immer) sehen, ob die Borreliose länger bestand. Aber auch wenn irgendwelche Antikörpertests positiv ausfallen, können sie nicht zwischen aktiver und früher durchgemachter Borreliose unterscheiden. Nach geltender Lehrmeinung muss man nebst positiver Antikörper auch bestimmte Symtome nach einem eng definierten Katalog vorweisen können, damit die Diagnose gestellt werden darf. Der Symptomkatalog unserer Spezis ist da wesentlich grösser. Leider ist bei der Borreliose kein Symptom der späteren Stadien beweisend. Umso belastender ist der Umstand, dass die Tests einfach nichts hergeben.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#5

Hallo und vielen Dank erstmal für die tollen Antworten.

Mein Hashimoto wird mit L-Thyroxin behandelt. Im Mai 14 fing ich mit LT in Höhe von 25 an, welches nunmehr auf 100 gesteigert wurde (seit ca. 3 Wochen). Zusätzlich nehme ich wöchentlich Vitamin D von Dekristol, B12 und Folsäure spritze ich mir monatlich selbst (aufgrund einer Autoimmungastritis Typ A) und Magnesium nehme ich 3x täglich von Verla ein.

Ich lade Euch meine Blutwerte der letzten Zeit einfach mal hoch, vielleicht könnt ihr daraus etwas erkennen.

Freue mich über Eure Mithilfe.


Angehängte Dateien
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Thanks given by: Regi
#6

@Roter Drache: Komme aus Nordrhein Westfalen und habe am 14.08.2015 einen Termin bei einer Borreliose Fachärztin.
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Thanks given by: Regi
#7

Hallo Martinos,

dein Hashimoto scheint ja mächtig aktiv zu sein.

Bei der Ernährung ist es auf jedenfall empfehlenswert auf sämtliches zusätzliches Jod zu verzichten, denn das heizt die Entzündung so richtig an. Ich habe das leider jahrelang nicht gewusst..... Blush

Ansonsten kann ich den Blutwerten nicht viel entnehmen. Auffällig war auch der IgE-Wert, der erhöht war, was auch durch Allergien oder auch parasitäre Besiedlung entstehen kann. Ob das nun mit den TPO korreliert, weiß ich nicht. Aber als Autoimmungeschehen eines Hashimoto würde ich das nicht ausschließen.

Auch deine Beschwerden würden durchaus mit denen eines Hashimoto übereingehen. Trotzdem ist es wichtig die Borreliosefrage so gut wie möglich abzuklären, denn manches geht auch Hand in Hand.

Ansonsten hat Regi, den leider bedauerlichen Zustand einer Borrelieninfektion nach Behandlung ziemlich treffend dargestellt. Alle tappen mehr oder weniger im Dunkeln und ab und zu stellt einer ein Teelicht auf. Man darf das nur nicht mit einem Kronleuchter verwechseln.

Seronegative Borreliosen gibt es! Wie häufig, das weiß keiner und die Schulmedizin stellt sich dieser Frage nicht. Theoretische Betrachtungen des Erregers und dessen Entzug aus dem Immunsystem gibt es durchaus (auch in der Erfahrungswelt einiger Betroffener). Die Frage wird bleiben, wie wahrscheinlich das ist und da kann dir ein Spezi hoffentlich weiterhelfen und eine treffende Einschätzung dazu finden.


Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: johanna cochius , Regi , Filenada , Sabine
#8

Ich habe mir die Laborbefunde kurz angeschaut. Es wurde nur der erste Suchtest auf Borrelien gemacht. Schade ums Geld. Sagt überhaupt nichts aus. Nach geltender Lehrmeinung ist damit allerdings die Borreliose für immer vom Tisch.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

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Thanks given by: Sabine
#9

@ Reggi - ich grüße Dich
Zitat:zu #4
Borreliose: CDC-Mikado. Bewegung bei den US-Behörden?

Die CDC hat den Begriff Post Lyme Syndrom durch Lyme-Borreliose -Syndrom-nach-Behandlung (PTLDS) ersetzt.
Auf ihrer Website räumen sie ein, dass die Ursache des Syndroms nicht bekannt ist. Das lässt nun alle Türen offen - sowohl für die Autoimmun-Thesen-Anhänger der IDSA, als auch für jene, die eine persistierende Infektion für die anhaltende Symptomatik verantwortlich machen
Aus:
http://www.borreliose-verschwiegene-epid...C3%B6rden/
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Thanks given by: Regi
#10

Vielen Dank an alle.

Was sollte ich für einen Bluttest beim Arzt fordern? Könnt ihr mir genau sagen, was wichtig wäre?

Danke
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