Hallo Jochen,
ich versuche es auch noch mal...
Zitat:Nur werden hier ständig persönliche Sachverhalte auf andere übertragen
Was sollte denn deiner Meinung nach, anderes in einem Selbsthilfeforum passieren, als der Austausch über persönliche Erfahrungen?
Das ist doch noch nicht gleichbedeutend mit einen "Übertragung von Sachverhalten".
Zitat:Sachverhalte, die wissenschaftlich zweifelhaft und höchstens in Ausnahmefällen zutreffend sind.
Selbstverständlich sind diese "Sachverhalte" (Stichwort: Gibt es eine chronisch persistierende Borreliose) im höchsten Maße strittig. Genau genommen stehen sich zwei medizinische Lager gegenüber, die vollkommen konträre Ansichten vertreten.
Deine Folgerung, dass sie höchstens in Ausnahmefällen zutreffend ist, teile ich nicht.
Zutreffender erscheint mir: Die Folgerung ist nicht beweisbar. Das haben klinische Diagnosestellungen nun mal so an sich...
Zitat:Die grundsätzliche Annahme ist hier, dass eine Borreliose möglich und/oder wahrscheinlich ist.
Allerdings, da kann ich dir nur voll zustimmen. Zumindest sollte eine mögliche Infektion mit Borrelien & Co immer auch "ins Auge gefasst werden".
Das schließt allerdings nie eine gründliche Differenzialdiagnostik aus.
Zitat:Und was ist denn hier der Universalratschlag? Man soll zu einem Spezi gehen, der sich auf Borreliose eingeschossen hat; der also bereit ist, auch bei unspezifischer Symptomatik und zweifelhaften Blutwerten eine Therapie durchzuführen
Auch das hast du sehr richtig wiedergegeben, finde ich.
An dieser Stelle würde mich interessieren, was für einen alternativen Ratschlag du erteilen würdest?
Zitat:Ich könnte hier die gleiche Argumentation anführen, die von eurer Seite für die "Nicht-Spezies" angeführt wird: Geldmacherei und Verschwörungstheorien
Nö, Geldmacherei und Verschwörungstheorien unterstelle ich den Ärzten die nicht nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft nicht.
"Nur" Hilflosigkeit, Unwissenheit und manchmal auch Ignoranz und das sie ihre Patienten alleine lassen.
Zitat:Natürlich ist das für die sogenannten Borreliosezentren (privatliquidierend natürlich) lukrativ, Patienten mit Dauerinfusionen zu versorgen.
Davon gehe ich auch aus, dass das lukrativ sein dürfte. Und, darf es das nicht?
Das ist ja nun leider wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal im Gesundheitsbereich.
Es gibt übrigens "Spezis" die "auf Krankenschein" behandeln. Ich bin bei einer.
Zitat:Die Ärzte agieren doch eurer Meinung schon dann falsch, wenn eine Borreliose nicht als Krankheitsauslöser bezeichnet wird
Nö, sie agieren aus meiner Sicht fahrlässig, wenn sie auf Infektionskrankheiten nicht untersuchen, Wanderröten ignorieren, positive Testergebnisse ignorieren, fortbestehende Beschwerden nach den üblichen 2-3 Wochen Antibiotika achselzuckend "abtun" und/oder die Möglichkeit einer persistierenden Borreliose leugnen.
Ehrlich gesagt, Jochen, ich verstehe dein Anliegen nicht.
Wenn du darauf aufmerksam machen möchtest, dass in der der Betrachtung der Borreliose (und Co-Infektionen) vieles (eigentlich fast alles) strittig ist - das ist hier angekommen.
Auch, dass die notwendige Therapie und Diagnostik einem offenen Feldversuch gleicht, haben die meisten Betroffenen bereits schmerzlich erfahren dürfen.
WAS schlägst du vor? Deine Zweifel (die ich akzeptiere) lese ich heraus, einen konstruktiven Vorschlag wie betroffene Menschen mit ihrer Situation umgehen sollen leider nicht.
Gestatte mir eine persönliche Frage: Du selber bist nicht erkrankt, oder?
Die Maßstäbe verändert sich nämlich oft erheblich, wenn es einen selber erwischt hat...
Liebe Grüße
Leonie