[Hanna]

Hallo ,

bei mir wurde zur Abklärung, bzw. zum Ausschluss einer Neuroborreliose zweimal innerhalb von kurzer Zeit (1 Woche) eine Liquorpunktion gemacht.
Nach dem ersten mal hatte ich keinerlei Probleme mit Kopfschmerzen. Nach dem zweiten mal allerdings entwickelte sich der Kopfschmerz nach ca. einem Tag, zusammen mit Nacken- und Rückenschmerzen. Im Liegen ging es immer recht gut aber beim Aufstehen machte sich der Unterdruck im Kopf so stark bemerkbar, dass ich mehrere Tage die meiste Zeit liegend verbracht habe.
Nach Recherche bei wikipedia nennt sich das Ganze wohl postpunktioneller Kopfschmerz bzw. Liquorunterdrucksyndrom und dauert im Mittel 4-6 Tage.

Ich wollte euch fragen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie lange es bei euch angehalten hat.
Bei mir ist es nach 1 1/2 Wochen zwar besser aber noch nicht weg.
(Ergebnis der ersten Untersuchung ist: Borrelien Ak im Blut, jedoch nicht im Liquor )

Liebe Grüße von Hanna, die sich mit dem Ausspruch:
"Herr Doktor, wenn ich so liege, dann jehts ja, aber bei de jeringste Bewejung!" tröstet.

[Ehemaliges Mitglied]

Guten Tag Hanna,

Der Unterdruckkopfschmerz tritt typischerweise erst am nächsten Tag auf und dauert in der Regel mehrere Tage an.
Übliche Schmerzmittel wirken nicht oder nur unzureichend gegen den Liquorunterdruckkopfschmerz. Therapie der Wahl sind Koffein oder Theophyllin. Koffein kann in Tablettenform verschrieben werden. Etwa 2 1/2 Tabletten cl 200 mg werden eingesetzt. Alternativ können auch etwa 7 Tassen mittelstarken Kaffees getrunken werden. In sehr seltenen Fällen, wenn sich das Punktionsloch in der Rückenmarkshaut nicht spontan verschließt, kann der Arzt eine Eigenblutinjektion zum Abdichten dieses Liquorlecks vornehmen.

Aus:
http://www.neurologie.uni-goettingen.de/...ktion.html
Mehr zum Thema:
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=schm...aktion.org

[anfang]

Hu.hu.. hinterher weis man vieles besser - aber das die Ärzteschaft kein Rat\Tipp-anweisung vorweg gibt,erstaunt mich immer wieder.
Schon in mehreren Beiträgen habe ich meine Vorgehensweise angesprochen,welche mir der Doc gab. Eh schon zuspät,aber....minimum 2std. nur auf dem Rücken liegend verbringen und viel Wasser trinken nach Punktiob.Mir hats geholfen-bei allen 3 LP`s. - anfang -

[Niki]

Hallo Hanna,

ob ein Kopfschmerz eintritt hängt oftmals von mehreren Faktoren ab. Durch die Benutzung neuentwickelter Punktionsnadeln hat sich dieses Problem etwas verbessert. Noch vor einiger Zeit hatte fast jeder nach einer Punktion mit diesen Kopfschmerzen zu kämpfen.

Es ist nach wie vor ein großer Vorteil, wenn man nach der Punktion längere Zeit auf der Punktionsstelle liegen bleibt. Dadurch verschließt sich die Stelle am schnellsten und es sickert auch meist nichts nach.

Am besten ist es wirklich während dieser Zeit in der Horizontalen zu bleiben und viel zu trinken.


Bezüglich des Liquors ist der bei Neurologen erst positiv, wenn man einen positiven Serum-Liquor-Antikörperindex hat. Das heißt, dass im Liquor mehr Antikörper produziert werden als im Serum.

Ich würde mich da generell mal schlau machen, ob Antikörper im Liquor gefunden wurden. Das bekommt man nämlich in der Regel gar nicht mitgeteilt. Wenn dann zusätzlich noch neurologische Symptome da sind, würde eine Behandlung mit einem liquorgängigen AB großen Sinn machen.

LG Niki

[johanna cochius]

Hallo Hanna,

ich habe schon sehr unterschiedliches gehört von Patienten mit dem Befinden nach der LP.
Die meisten die ich kenne haben es sehr gut weggesteckt, oder nur mit wenig Kopfweh.
Ich erinnere mich nicht gerne an die 4 Tage nach meiner LP. Es war unerträglich, obwohl ich länger liegen geblieben bin als mir gesagt wurde.
Es kam dann ein Arzt vom Bereitschaftsdienst zu mir nach hause und hat mir mehrere starke Schmerzzäpfchen verpasst. Welche weiß ich leider nicht mehr, aber sie haben gewirkt.
Insgesamt hat es eine Woche gedauert bis ich bei meinen " normalen " Kopfschmerzen angelangt war.

Nimmst Du etwas gegen die Schmerzen? Koffein schon probiert ( falls Du es verträgst)...?

[Hanna]

Beide LP wurden ambulant durchgeführt. Beim ersten mal bin ich, so wie mir gesagt wurde, eine Stunde auf dem Rücken liegen geblieben. Mineralwasser und starker Kaffee in "Griffweite".
Beim zweiten mal bin ich während der Stunde schon kurz aufgestanden und Richtung WC marschiert. Das war lt. dieser Ärztin auch erlaubt und ich hatte ja schon soooo positive Erfahrungen gemacht.
Ich hatte aber gleich das Gefühl, dass sie irgendwie mehr "rumgestochert" hat als die erste Ärztin.

Die zweite LP ist jetzt 12 Tage her und ich laufe auch schon wieder herum. Aber ich merke beim Aufstehen und Aufbleiben immer noch diese Druckveränderung im Kopf und dass es im Liegen besser ist.

Ja, ich habe das Gefühl, dass mir Kaffee guttut.

Was mich irritiert ist, dass es zwischenzeitlich schon mal einen Abend und darauffolgenden Tag besser ( fast gut ) war, dann am nächsten Tag wieder schlechter, gestern Nachmittag und Abend war ich auch wieder "gut drauf" und heute Morgen komm ich mit dem Kopf wieder schlechter hoch.
Das kommt mir irgendwie unlogisch vor, weil ich denke, wenn die Stelle verschlossen ist und der Liquor neu gebildet wird, dann bleibt er doch drin?!

Bei der ersten Laboruntersuchung waren keine Borrelien-AK im Liquor, das zweite Ergebnis steht noch aus.

Liebe Grüße Hanna