(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.09.2015, 22:12 von Luddi.)
AB zerstört nicht das Immunsystem. Es vernichtet einige guten Bakterien im Darm, die Du aber mit Probiotika wieder aufbaust. Borrelien hingegen regulieren das Immunsystem herunter und richten ordentlichen Schaden an.In der AWMF Leitlinie steht bei Amoxi 3x500-1000mg, also mit 3000 mg hast Du das höchste, was die Schulmedizin empfiehlt. Die DBG Leitlinie habe ich jetzt nicht hier, um nachzuschauen, da kenne ich nur die Doxy Dosis auswendig (2 x 200 mg). (Deshalb kann ich mir vorstellen, dass laut DBG die Amoxi Dosis auch höher ist als 3000 mg). Aber wenn Du 30 Tage Amoxi und dann nochmal 28 Tage Doxy nimmst, dann hast Du laut Schulmedizin eine komplette Übertherapie ... da dürfe dann nichts mehr anbrennen. Die normale Therapiedauer laut AWMF ist bei Amoxi 14 Tage. Ich würde vielleicht nach diesen 14 Tagen Amoxi 28 Tage Doxy anschließen (anstatt 30 Tage Amoxi und dann Doxy, weil Amoxi ja wohl wirklich nicht so gut anschlägt bei dir)... das ist das, was ich vermutlich machen würde (Du weisst aber, dies ist der Ratschlag eines Hypochonders und nicht der Ratschlag eines Arztes, mit dem Du hoffentlich auch sprichst)..
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wenn du 5 Leute fragst, wirst du hinterher 6 Meinungen haben.
Wie auch immer, du wirst alles lesen können was du lesen willst und darin liegt eigentlich auch die Gefahr, wenn man sich eine Meinung bilden möchte - und auch eine gewisse Gefahr, dass man Panik bekommt, die bekanntermaßen nicht der beste Berater ist.
Jedenfalls aus der Hautstelle jetzt eine Kulturanzucht zu versuchen, würde mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Leere laufen. Erstens ist diese sehr schwierig und ist einzelnen Speziallaboratorien vorbehalten, es kommen zudem häufig negative Ergebnisse dabei heraus, zweitens macht diese gerad nach und während einer Antibiotikagabe überhaupt keinen Sinn - es ist bisher wohl noch nie direkt gelungen aus eindeutigen EMs nach antibiotischer Behandlung Borrelien anzuzüchten. Dagegen könnte man sehr wohl die DNA aus einer Hautprobe bestimmen auch wenn Borrelien nicht mehr lebensfähig darin wären.
Antibiotikagabe über längere Zeiträume bieten selbstverständlich auch Risiken, die man dem Nutzen gegenüber abwägen sollte. Neben einer veränderten Darmflora ist z.B. auch mit Vitaminmängeln zu rechnen, was tatsächlich die Immunfunktion wiederum verändern kann. Ganz so einfach ist es also nicht abzuwägen, welches Risiko jetzt höher ist. Ob sich die Darmflora deines Babys dadurch auch verändert weiß ich nicht.
Vor allem, was machst, du, wenn du jetzt weiterhin Antibiotika nimmst und die Stelle ist nach 8 oder 10 Wochen immer noch so deutlich? Es würde Zeit verstreichen, weiteren möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen, du hättest deinen Körper (und dein Baby) zusätzlich belastet. Von daher würde ich persönlich, wenn ich mich entscheiden würde weiterhin Antibiotika zu nehmen, abstillen, um mein Kind nicht weiter zu belasten. Antibiotika sind ein Segen, sie können aber auch ein Fluch sein.
Ich bin froh, wenn du dir da noch eine Zweitmeinung von jemand Erfahrenem einholst und hoffe, ihr kommt da auf ein Ergebnis, was sinnvoll ist. Dann würde ich auch tatsächlich aufhören weiterzugoogeln und die schönen Tage mit meinen Kindern geniessen.
(28.09.2015, 08:44)urmel57 schrieb: Jedenfalls aus der Hautstelle jetzt eine Kulturanzucht zu versuchen, würde mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Leere laufen. Erstens ist diese sehr schwierig und ist einzelnen Speziallaboratorien vorbehalten,
Hallo Urmel,
ich hatte gedacht, der Vorschlag kam von dir? Ich frage das nur, um zu wissen, ob ich etwas falsch verstanden habe (oder war das eine PCR, die Du vorgeschlagen hattest. Ich tu mich da mit den unterschiedlichen Methoden etwas schwer... Die Frage ist also eine reine Informationsfrage)
lg luddi
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Nein, Luddi, der Vorschlag kam nicht von mir Ich glaube, du hast da was verwechselt. PCR ist wesentlich einfacher als Kultur und ein großer Unterschied. Im Vergleich, die bekanntermaßen etwas hinken etwa so groß wie ein Vaterschaftstest (PCR) und ein komplettes Baby (Anzucht)
Kultur /PCR
war ja an anderer Stelle auch gerade Thema.
Zitat: Die Kultivierung von Borrelien aus Patientenmaterial ist ätiologisch beweisend. Es handelt sich jedoch um ein zeit- und arbeitsaufwendiges Verfahren, das nur in wenigen Speziallaboratorien durchgeführt wird. Häufig lassen sich die Erreger erst nach mehrwöchiger Bebrütung und mehrfacher Blindpassage nachweisen. Für die Anzucht geeignete Untersuchungsmaterialien sind Liquor und Biopsiematerial (vor allem Hautbiopsien). Die besten Ergebnisse erhält man, wenn das Untersuchungsmaterial sofort nach der Entnahme in das Medium verimpft wird.
Die Sensitivität der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) entspricht etwa der Kultur. Eine wichtige Spezialindikation für die PCR ist die Untersuchung von Gelenkpunktaten (besser noch Synoviabiopsien). Hier ist die PCR der Kultur deutlich überlegen.
Anke. Ich weiss fischera, den Unterschied hatten Du und Valtuillle mir an anderer Stelle erklärt. Meine Unsicherheit bezog sich jetzt nur darauf, was Urmel empfohlen hatte und was nicht...
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So ihr lieben, komme gerade von meiner Ärztin. Die Blutergebnisse nach vier Wochen immer noch negativ. Sie ist sich deshalb sicher, dass es keine Wanderröte ist und sagt es sei 100-prozentig ein Pilz. Weiteres Antibiotikum wollte sie mir deshalb auch nicht verschreiben. Und nun? Ich werde echt noch wahnsinnig. Ich werde einen Arzt auftreiben, der mir noch mal für zehn Tage Amoxicillin verschreibt. Und wenn sich nach diesen 30 Tagen Antibiotika immer noch nichts getan hat, kann ich weiter sehen. Bisher vertrage ich es super, und die kleine Maus hat auch keinerlei Probleme. Meine Rötung hat sich verbessert. Der Rand ist deutlich dünner und bricht an manchen stellen auf.
Es ist echt unglaublich, dass man sich seine Diagnose selbst suchen muss und sich dann quasi auch selbst therapieren muss. Ich versuche parallel noch einen Termin bei einem Spezialisten zu bekommen, zwecks optimaler Therapie. Oder macht das aus eurer Sicht keinen Sinn?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.09.2015, 12:55 von Niki.)
Hallo Sanny,
ich hab mir jetzt mal die 13 Seiten zu Gemüte geführt und denke, dass sich da alles ganz gewaltig im Kreis dreht. 5 Weitere Arztbesuche und 10 weitere Tage Antibiotikum werden da wohl auch nichts dran ändern.
Alles Kaffeesatzleserei.
Ich versuche jetzt mal alles kurz auf den Punkt zu bringen.
Eine unspezifische Rötung....kann alles sein. Deine reagiert nicht auf Amoxi.
Die ganzen serologischen Test, wie auch eine Kulturanzucht bringen nach einer Antibiotika-Therapie rein gar nichts.
Die einzige Möglichkeit, ein bisschen Licht ins Dunkle zu bekommen, ist der Versuch einer PCR, das ist quasi der DNA-Nachweis. Lies dir dazu die Empfehlungen von Urmel nochmal durch.
Die Sicherheit, die du gerne hättest, die gibt es nicht. Eine Therapie wird dann nur auf gut Glück erfolgen. Und da musst du abwägen, ob du die deinem Baby zumutest oder nicht. Es geht hier ja nicht um eine Woche AB, sondern dann schon um mindestens 4 bis 6 Wochen.
Falls du sicherheitshalber antibiotisch weitertherapieren möchtest, würde ich das Baby so schnell wie möglich an die Flasche gewöhnen (man muss ja nicht gleich abstillen). Vor allem wenn Doxy ins Spiel kommt. Doxy wird zwar von manchen Ärzten als unbedenklich eingestuft, geht aber in die Muttermilch über und ich persönlich sehe das Doxy deutlich kritischer als das Amoxi. Mit ein bisschen Geschick, Abpumpen und dem Gewöhnen an das Fläschle kann man im Notfall diese Zeit auch mit Muttermilch überbrücken. Zu den Peakzeiten, das heißt mit dem höchsten Spiegel im Blut, würde ich das Baby aber keinesfalls anlegen. Diese Milch gehört dann durch Abpumpen entsorgt. Aber auch dieses Vorgehen müsste man sich sehr wohl überlegen und abwägen, ob das Abstillen nicht doch besser wäre.
da tut sich jetzt was mit Deiner Rötung. Ich freu mich für dich. Du wirst sehen, es geht jetzt komplett weg. (dann war es aber kein Pilz, denn die lassen sich mit Amoxi eher anzüchten als abtöten).
lg luddi
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ich würde mich sehr für dich freuen, wenn sich das Problem jetzt auf diese Weise löst. Es ist gut möglich, dass die Rötung bald ganz verschwindet und du nie wieder ein Problem damit bekommst.
Ich finde es halt sehr schade, dass deine Hausärztin die Möglichkeit jetzt nicht nutzt, eine echte Diagnose, ob Pilz oder Borrelien, per Hautuntersuchung zu bekommen, denn das gäbe dir mehr Sicherheit auch für die Zukunft. Das lässt sich später auch nicht nachholen.