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Verfälschte Laborwerte durch Colostrum
#1

Hallo,
bei meiner Tochter wurde letzte Woche bei einer Routineuntersuchung Borrelioseantikörper im Blut gefunden. Sie hatte allerdings nie eine Wanderröte oder Symptome. Jetzt sehe ich eben zufällig auf der Packung Colostrum, die ich meinen Kindern täglich geben, daß dort auch IgG enthalten sind. Kann das die Laborwerte verfälscht haben ?!? Die Kinderärztin kann ich dazu wohl nicht befragen, sie schlug eine Lumbalpunktion vor, um eine Borreliose zu bestätigen. Nach meinen Recherchen in den Leitlinien ist das aber doch eher eine fragwürdige Behandlungsmethode zu diesem zeitpunkt und viel zu belastend für ein Kind. Da würde ich doch eine Antibiose vorziehen....
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#2

Hm, Sternenzauber,

interessant. Ich wußte gar nicht, was in Colestrum so alles erhalten ist.

Allerdings wurden bei deiner Kleinen "jede Menge" spezifische und hochspezifische Banden im Western Blot gefunden.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die durch irgendeinen Bestandteil der in der "Vormilch" von Säugetieren enthalten ist, gebildet werden können. Icon_unknownauthor_zwinker

Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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#3

ja denke ich auch, gerade diese vsle deuten doch auf eine infektion hin...
Ich muß auf meinen Termin beim Spezialisten in zwei Wochen warten, die Kinderärztin hat leider nicht mein Vertrauen. Nicht nur daß sie eine Lumbalpunktion zum jetzigen Zeitpunkt empfiehlt ?!? Vorher wollte sie einen Westernblot veranlassen. Aber den hat sie doch schon? Ich war mir nicht sicher, ob ich da jetzt was verwechsle, aber Du sagst jetzt auch den Westernblot haben wir doch schon längst....
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#4

Die Werte die du in diesem Beitrag aufführst, können nur aus einem WB sein.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...33#pid8933

Eine Lumbalpunktion würde ich auch nicht vornehmen lassen. Das kann ein recht belastender Eingriff sein (gerade für ein Kind) und die Wahrscheinlichkeit, dass er Sicherung in der Diagnosestellung beiträgt ist äußerst gering.
Die genaue Zahl ist mir gerade entfleucht, aber es waren deutlich unter 10% der aktiven Borrelieninfektionen die auf diesem Wege nachgewiesen werden konnten.
Da stimmt für mich in keiner Weise die "Kosten-Nutzen-Relation".

Wenn jetzt ein weiterer Test Sinn macht, aus meiner Sicht, dann der LTT.
Ich bin zwar auch nicht unbedingt "eine große Freundin" dieser Testmethode (halte ihn auch nicht für sicher), aber es wäre eine Möglichkeit weiteres Licht ins Dunkel zu bringen.

Ich finde es gut, dass du dich an eine Spezi gewandt hast.
Ihr braucht jetzt unbedingt eine anständige ärztliche Beratung. Deine Tochter hat jetzt diese Testergebnisse, aber keine Symptome (oder zumindest keine die man direkt einer Borreliose zuordnen könnte).

Eine Antibiose bei bestehender Borreliose ist auch nicht "ohne Tücke". Dabei denke ich jetzt gar nicht mal an die möglichen Nebenwirkungen, sondern vielmehr an die Erreichbarkeit der Erreger.
Es gibt deutliche Anhaltspunkte dafür, dass die nur wirklich gut angreifbar sind in der Teilungsphase und es ist davon auszugehen, dass diese in den meisten Fällen mit Symptomen einher geht.

Alles nicht so einfach, Sternenzauber. Undecided


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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#5

(08.01.2013, 11:04)sternenzauber schrieb:  Jetzt sehe ich eben zufällig auf der Packung Colostrum, die ich meinen Kindern täglich geben, daß dort auch IgG enthalten sind. Kann das die Laborwerte verfälscht haben

Hallo Sternenzauber, ich habe hier zu Colostrum

http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...37#pid9237

mal einen neuen Thread dazu aufgemacht.

Meine persönliche Einschätzung ist, aus dem was ich da gefunden habe, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Werte, die du für die Borreliosediagnostik brauchst, dadurch verfälscht werden.

Eine Lumbalpunktion würde ich bei meinem Kind auch ungern machen wollen, da würde ich zuvor alle anderen neuen diagnostischen Möglichkeiten, die sich nicht rein auf die Antikörperbestimmung beziehen, die es gibt, zuvor ausschöpfen.

Liebe Grüße Urmel

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#6

Jetzt habe ich mal direkt beim Labor angerufen wegen dieser Blotsache. Dort sagte mir die zuständige Ärztin, daß es offensichtlich doch einen Unterschied gibt. Bei uns wurde nur der Immunblot gemacht, der Westernblot wäre nochmal spezifizierter und wurde nicht durchgeführt. Leider ist das Blut nicht mehr vorhanden. Ich werde das alles beim Spezialisten neu veranlassen. Also Lumbalpunktion ist nicht schön und würde ich nur im Notfall in Erwägung ziehen. Bisher kam diese Idee auch nur dem Kollegen im Krankenhaus, den die Kinderärztin um Rat fragte. Dort wird die Lumbalpunktion ja fast schon routinemäßig bei jeder Einlieferung Kind mit Kopfschmerzen vorgenommen :/ Ich fand sie damals fürchterlich für Kind und Mutter und es ist doch sicherlich auch nicht ungeführlich da "rumzubohren".
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#7

ungefährlich mein ich, und damals wurde die Punktion bei unserem ersten epileptischen Anfall vor 8 Jahren gemacht
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#8

Zitat:Dort sagte mir die zuständige Ärztin, daß es offensichtlich doch einen Unterschied gibt. Bei uns wurde nur der Immunblot gemacht, der Westernblot wäre nochmal spezifizierter und wurde nicht durchgeführt

Der Immunoblot und der Westernblot sind nach meiner Kenntis verschiedene Begriffe, für das gleiche Testverfahren. Icon_confusednew

Es kann aber gut sein, dass noch ein sogenannter recomBlot durch die Kinderärztin in Auftrag gegeben werden sollte?
Aber letztendlich ist es auch wurscht. In 14 Tagen hast du einen Termin beim Spezi.
Ich hoffe sehr, dass der euch weiterhelfen kann.

Zitat:Dort wird die Lumbalpunktion ja fast schon routinemäßig bei jeder Einlieferung Kind mit Kopfschmerzen vorgenommen

Diese Praxis bürgert sich anscheinend in vielen Kliniken ein. Für die Diagnose der Borreliose bedeutet das allerdings, dass bei negativen Ergebnis, eine Infektion mit Borrelien duch die Klinikneurologen definitiv ausgeschlossen wird.


L.G.
Leonie

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Platon
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#9

Leonie, ich helf Dir mal schnell aus...
Zitat:Die genaue Zahl ist mir gerade entfleucht, aber es waren deutlich unter 10% der aktiven Borrelieninfektionen die auf diesem Wege nachgewiesen werden konnten.

Robert-Koch-Institut:
"Für die Neuroborreliose-Fälle entsprach der labordiagnostische Nachweis nur bei 42 der 799 übermittelten Erkrankungen (5 Prozent) der Falldefinitionen (Pleozytose und Nachweis intrathekaler Antikörper. (..) Der in der zurzeit gültigen Form der Falldefinition geforderte labordiagnostische Nachweis der frühen Neuroborreliose wird nur bei einem sehr kleinen Anteil der übermittelten Neuroborreliose-Fälle erfüllt, eine Problematik, auf die schon in einem früheren Bericht hingewiesen wurde."
Quelle: http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/re3B...aTN0mk.pdf

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Thanks given by: leonie tomate
#10

Joh, meine Liebe. Danke! Icon_bussi2

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