Zitat:Ok, dann werde ich vielleicht nochmal einen Test in Angriff nehmen.. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit falscher negativer Ergebnisse bei ELISA plus Westernblot? - Mal abgesehen davon, macht es schon den Eindruck auf mich, als hätte ich einen Erreger in mir, der in weiten Teilen doch auch typische Borelliensymptome verursacht.
Ganz so einfach ist es leider mit den Test bezüglich ELISA und Blot nicht.
In der Frühphase zeigen Tests oft negativ an, da noch keine Antikörper gebildet werden. Wie es in der Spätphase ausschaut, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Bei Hautveränderungen der späten Manifestation, des ACA werden fast immer Antikörper gebildet. Bei Neuroborreliose nicht immer. Zu anderen Manifestationen weiß man eigenltich gar nichts, bis noch weniger. Wie oft das vorkommt, dass keine Antikörper mehr gebildet werden, darüber kann nur spekuliert werden. Wenn in der Frühphase bereits antibiotisch behandelt wurde, kann die Antikörperbildung großteils ausbleiben.
Ich will jetzt die Tests auch nicht schönreden, aber es liegt nicht immer an den Tests, wenn die Ergebnisse nicht stimmen.
Der Ruf der Tests ist schlecht und bei einem negativem Ergebnis weiß man dann leider nicht ob es daran lag, dass noch keine oder nicht mehr Antikörper gebildet wurden oder ob der Testkit den nicht Anforderungen genügte. Unter Standardbedingungen sind die Tests selbst so schlecht nicht, zumindest nicht schlechter als die Test gegen andere Infektionskrankheiten auch. Auch Immunsuppression, wie sie ja nach langer Erkrankung auftreten kann, genetisch bedingt sein kann oder durch Medikamente erzeugt werden kann, können die Aussagekraft von Tests stark relativieren, denn wenn nichts da ist, kann man auch nichts messen.
Der LTT ist leider derzeit nicht evaluiert auch wenn die Ergebnisse aus den Veröffentlichungen zum Teil gut dargestellt werden, gibt es hier Kreuzreaktionen und andere Ungenauigkeiten, die sich aber auf anderer Ebene abspielen.
Ein negativer ELISA/Blot Test kann daher niemals die Diagnose ausschließen, ein positiver Elisa/Blot zumindest den stattgehabten Kontakt mit Borrelien nachweisen. Ein aktives von einem nichtaktiven Geschehen lässt sich faktisch damit oft nicht eindeutig unterscheiden.
Da es eigenlich auch nur wenige wirklich typische Erkrankungsmanifestationen gibt und sich die weniger typischen dann mit anderen Infektionen/ Erkrankungen überschneiden, wird es leider oft sehr mühsam, die tatsächliche Ursache herauszufinden und das ist die eigentliche Crux daran. Dann helfen irgenwann nur noch Behandlungsversuche, wenn alles andere so weit es möglich war ausgeschlossen ist.
Liebe Grüße Urmel
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