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Lebenslange Therapie
#5

Hallo Heinzi,

die Frage find ich sehr wichtig, denn jeder muss für sich ja einen Weg finden, wie er mit der Situation umgeht, wenn die AB-Therapien nicht dauerhaft anschlagen.

Bei mir wurde die Borreliose 1993 in der Neurologie eines Krankenhauses diagnostiziert und ich wurde damals ziemlich zeitverzögert (weil auf Ceftriaxon noch ein Patent drauf war) behandelt.

Nach einigen fast symptomfreien Jahren hatte ich nach einer FSME-Imfpung einen Rückfall und hab mich auf eine 2-jährige AB-Therapie eingelassen (in der Hoffnung, das Ganze wegzubekommen). Allerdings sind meine Beschwerden nie vollständig verschwunden und kehren in Schüben mit unterschiedlicher Symptomatik immer wieder zurück.

Seit 2006 bin ich aber nur 3 mal behandelt worden. Ich habe das Glück, dass bei mir die chronische Borreliose von all meinen behandelnden Ärzten (übrigens keine Spezis, sondern niedergelassene Fachärzte im Raum Stuttgart) anerkannt wird und ich kann im Notfall sofort über meinen Hausarzt eine AB-Therapie starten, wenn es nicht mehr geht.

Das ist der Idealzustand, den ich mir wirklich für alle Borreliose-Patienten wünsche, denn es verhält sich so bei mir, dass sich ein Schub nach 3 bis 4 Wochen auch von alleine zurückbildet. Ist erst Anfang des Jahres mit einer Atrhritis im Knie so gewesen. Im Moment hab ich seit 10 Tagen ziemlich Probleme mit dem Schultergelenk, habe aber das Gefühl, dass es wieder am Abklingen ist und ich seh vorerst von einer AB-Therapie ab.

Wenn man wie ich mit Anfang 20 an Borreliose erkrankt, hat man ja auch noch einige Jahre vor sich, in denen man sich mit der chronischen Erkrankung arrangieren muss. Ich halte es in der Zwischenzeit so, dass AB für mich ein Notfallmedikament ist. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Im Notfall muss es halt auch helfen - und das tut es bei mir dann zum Glück auch. ....auch noch muss ich sagen, denn manche ABs kann ich wegen entstandener Unverträglichkeiten gar nicht mehr einnehmen.

Dazu kommt, dass ich dieses Jahr wegen einer anderen Sache dringend ein AB gebraucht hab und da war es dann gar nicht mehr so einfach, das richtigie zu finden und ich musste dann auch wegen mangelnder Wirksamkeit ein anderes AB dazunehmen. Da ist es mir dann ehrlich gesagt schon auch ein bissle mulmig geworden.

Niedrig dosierte Tetracycline im Sinne der Immunmodulation hab ich mal ein halbes Jahr eingenommen, weil mein Immunsystem dauerhaft erregt ist (im Sinne eines intrazellulären Erregers) und nimmer richtig zurükfährt. Für die Immummodulation wird aber nur eine sehr geringe Dosierung gewählt, die gegen Borrelien eher nicht als wirksam angesehen werden kann. Sollte man auch nicht über ein Jahr machen.

Durch diese Dauererregung des Immunsystems läuft man dann auch Gefahr, in eine Autoimmunsache reinzurutschen. So ganz sicher bin ich bei mir in der Zwischenzeit auch nicht mehr, was da so manche Beschwerden aufrecht erhält. Es wird aber immer noch von einer persistierenden Infektion bei mir ausgegegangen. Ein Direktnachweis wurde noch nicht ausprobiert Allerdings wurde bei der letzten Therapie nach 18 Stunden AB eine klassische Herxheimer-Reaktion im Krankenhaus dokumentiert.

Letztendlich verhält es sich aber bei jedem anders. Und mir sind auch Erkrankte bekannt, die einmal im Jahr 2 Wochen Doxy prophylaktisch nehmen und damit über die Runden kommen.

Rückblickend muss ich für mich wirlich sagen, dass ich jetzt beim Start meiner Behandlung der chronischen Borreliose noch länger hätte warten sollen. Meine Beschwerden waren nicht so stark und ich war auch gut belastbar. Ich hab eigentlich aus einer Panik raus zum Therapieren angefangen...und mit dem AB in ein Wespennest gestochen. Seit ich mit Ab angefangen habe verliefen die Schübe viel intensiver.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Lebenslange Therapie - von Heinzi - 16.07.2016, 22:05
RE: Lebenslange Therapie - von Waldgeist - 17.07.2016, 06:28
RE: Lebenslange Therapie - von waldfreund - 17.07.2016, 16:16
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