21.07.2016, 18:58
In dem verlinkten Thread hab ich ja einiges bereits geschrieben, ich versuch mal einige deiner Fragen etwas zu erklären.
Die Sensitivität ist sehr stark abhängig vom Zeitpunkt an dem man testet. Wie du sicher weißt, dauert es Wochen bis eventuell Monate, bis die Antikörper gebildet werden.
Wenn man nun den Durchschnitt aus allen Patienten (Früh, früh-disseminiert und Spät) bildet, kommt man eher auf Zahlen wie der Laborarzt sie nennt, wobei seine Beobachtungen halt auch etwas zu hinterfragen sind.
Das Problem ist ja aber, dass der Test nichts finden kann, was gar nicht vorhanden ist, deswegen sind das ganz streng genommen keine falsch negativen Tests (ist ja bei HIV auch so, dort wird erst ab 3 Monaten ausreichend hohe Sensitivität erreicht).
Im Spätstadium kommt man in den mir bekannten Studien auf eine relativ hohe Sensitivität, in dem anderen Thread steht ja bereits was zu den unterschiedlichen Testkits. Mir sind da keine aktuellere europäische Studien, die auf eine Sensitivät von 60% im Spätstadium kommen, bekannt.
Ebenfalls kritisch wird's, wenn bereits behandelt wurde. Studien haben festgestellt, dass bleibende Beschwerden nicht zwangsweise mit der Präsenz von Antikörpern nach (!) der Behandlung zusammenhängen. Das heißt, auch wenn die Antikörper runtergehen, können Beschwerden bleiben und wenn Antikörper bleiben, können Beschwerden trotzdem verschwunden sein.
Eine hochspezifische Bande belegt keine Borreliose. Ebensowenig wie ein positiver Blot. Die Diagnose durch Antikörpertests ist immer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit verbunden.
Es müssen die Kriterien der Interpretation erfüllt sein. In den USA gibt's beim IgG Blot 5 Banden, in Europa reichen meist 2 spezifische.
Es gibt keine Tests mit einer 100%igen Spezifität, der IgG Blot hat wohl was um die 98-99%. Wenn die Bandenanzahl nicht ausreicht, sinkt die Spezifität, was dann deutlich häufigere falsch positive Ergebnisse zur Folge hätte.
Selbst bei positivem IgG Blot und ELISA kann nicht einfach der Schluss gezogen werden, dass damit mit 99%iger Wahrscheinlichkeit eine Borreliose vorhanden ist oder mal war (hängt mit der Prävalenz zusammen).
Was die Kreuzreaktionen angeht: Einiges ist bekannt (z.B. Spirochäten, EBV, Auto-Immunerkrankungen...), anderes nicht (bei OSPC gibt's wohl eher Fragezeichen)... Es müssen nicht nur Infektionen sein.
Ansonsten ist bislang vieles nicht so wirklich klar und das Problem ist, dass man den Erreger eben nicht so einfach direkt nachweisen kann.
Daher hilft dir das auch nur bedingt weiter.
Deine Zweifel sind natürlich nachvollziehbar, eine 100%ige Antwort wird dir aber niemand geben können...
Andere Ursachen in Betracht zu ziehen, halte ich immer für sinnvoll, wenn die Therapie nicht greift. Wenn was anderes gefunden wurde, schließt das ja auch nicht zwangsweise aus, dass Borrelien irgendwie mal beteiligt waren oder noch sind.
Zu den Banden steht hier was dazu von Johnson (CDC) gilt für die USA und steht für die geltende Lehrmeinung, aber da werden einige deiner Fragen bezüglich spezifische Banden angesprochen:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...Gg&cad=rja
Hier noch eine Studie von Brian Fallon mit PTLDS-Patienten und Kontrollpatienten im Vergleich mit unterschiedlichen Laboren (zwei davon Spezial-Labore), wo ebenfalls das mit den Banden und der Spezifität angesprochen wurde:
http://cid.oxfordjournals.org/content/59/12/1705.long
Die Sensitivität ist sehr stark abhängig vom Zeitpunkt an dem man testet. Wie du sicher weißt, dauert es Wochen bis eventuell Monate, bis die Antikörper gebildet werden.
Wenn man nun den Durchschnitt aus allen Patienten (Früh, früh-disseminiert und Spät) bildet, kommt man eher auf Zahlen wie der Laborarzt sie nennt, wobei seine Beobachtungen halt auch etwas zu hinterfragen sind.
Das Problem ist ja aber, dass der Test nichts finden kann, was gar nicht vorhanden ist, deswegen sind das ganz streng genommen keine falsch negativen Tests (ist ja bei HIV auch so, dort wird erst ab 3 Monaten ausreichend hohe Sensitivität erreicht).
Im Spätstadium kommt man in den mir bekannten Studien auf eine relativ hohe Sensitivität, in dem anderen Thread steht ja bereits was zu den unterschiedlichen Testkits. Mir sind da keine aktuellere europäische Studien, die auf eine Sensitivät von 60% im Spätstadium kommen, bekannt.
Ebenfalls kritisch wird's, wenn bereits behandelt wurde. Studien haben festgestellt, dass bleibende Beschwerden nicht zwangsweise mit der Präsenz von Antikörpern nach (!) der Behandlung zusammenhängen. Das heißt, auch wenn die Antikörper runtergehen, können Beschwerden bleiben und wenn Antikörper bleiben, können Beschwerden trotzdem verschwunden sein.
Eine hochspezifische Bande belegt keine Borreliose. Ebensowenig wie ein positiver Blot. Die Diagnose durch Antikörpertests ist immer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit verbunden.
Es müssen die Kriterien der Interpretation erfüllt sein. In den USA gibt's beim IgG Blot 5 Banden, in Europa reichen meist 2 spezifische.
Es gibt keine Tests mit einer 100%igen Spezifität, der IgG Blot hat wohl was um die 98-99%. Wenn die Bandenanzahl nicht ausreicht, sinkt die Spezifität, was dann deutlich häufigere falsch positive Ergebnisse zur Folge hätte.
Selbst bei positivem IgG Blot und ELISA kann nicht einfach der Schluss gezogen werden, dass damit mit 99%iger Wahrscheinlichkeit eine Borreliose vorhanden ist oder mal war (hängt mit der Prävalenz zusammen).
Was die Kreuzreaktionen angeht: Einiges ist bekannt (z.B. Spirochäten, EBV, Auto-Immunerkrankungen...), anderes nicht (bei OSPC gibt's wohl eher Fragezeichen)... Es müssen nicht nur Infektionen sein.
Ansonsten ist bislang vieles nicht so wirklich klar und das Problem ist, dass man den Erreger eben nicht so einfach direkt nachweisen kann.
Daher hilft dir das auch nur bedingt weiter.
Deine Zweifel sind natürlich nachvollziehbar, eine 100%ige Antwort wird dir aber niemand geben können...
Andere Ursachen in Betracht zu ziehen, halte ich immer für sinnvoll, wenn die Therapie nicht greift. Wenn was anderes gefunden wurde, schließt das ja auch nicht zwangsweise aus, dass Borrelien irgendwie mal beteiligt waren oder noch sind.
Zu den Banden steht hier was dazu von Johnson (CDC) gilt für die USA und steht für die geltende Lehrmeinung, aber da werden einige deiner Fragen bezüglich spezifische Banden angesprochen:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...Gg&cad=rja
Hier noch eine Studie von Brian Fallon mit PTLDS-Patienten und Kontrollpatienten im Vergleich mit unterschiedlichen Laboren (zwei davon Spezial-Labore), wo ebenfalls das mit den Banden und der Spezifität angesprochen wurde:
http://cid.oxfordjournals.org/content/59/12/1705.long
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world