Hallo Tom,
ich versuche mich auch mal daran, deine Fragen zu beantworten:
mich interessiert speziell:
Es gibt typische und spezifische Beschwerden bei Borreliose. Wobei das Dilemma ist, dass es so gut wie keine spezifischen Beschwerden gibt. Das heißt, es gibt sehr viele typische Beschwerden, die dann aber nicht spezifisch sind - das heißt auch andere Ursache haben könnten.
Das sehe ich bei deinen genannten Beschwerden leider auch. Spezifisch können bestimmte Hauterscheinungen sein - da wäre es interessant, wie diese ausschaut. Neben dem Erythema migrans, was du nie beobachten konntest (aber auch oft so unscheinbar blass ist, dass es nicht aufgefallen ist) gibt es in Spätmanifestationen auch das sogenannte ACA, das eine Hautveränderung, die z.B. an den Schienbeinen, Handrücken zu erkennen sind. Viele Ärzte kennen diese aber nicht.
Es wäre beim Arzt zu erfragen, ob er dir mal eine Kopie des Laborblattes aushändigt. Das sollte er tun können, denn es ist dein Recht. Da ließe sich erkennen, was er denn gemacht hat.
Ansonsten würde ich die Tests ELISA und BLOT in einem guten Labor machen wollen.
Wenn IgG Antikörper auf Borrelien vorliegen und der entsprechende Bestätigungsblot dazu gemacht wird, sind die Werte durchaus typisch und zum Teil auch spezifisch. Das gilt auch in etwas eingeschränkterem Maße für die IgM. Falls keine Antikörper vorliegen, dann allerdings lässt sich der Test nicht für einen sicheren Ausschluss für Borreliose verwerten, denn in der Frühphase werden oft noch keine Antikörper gebildet und wie sich die Erkrankung in der Spätphase entwickelt, darüber gibt es kein gesichertes Erkenntnismaterial.
IgG Antikörper allerdings werden nie eine Auskunft darüber geben ob du eine behandlungsbedürftige Borreliose hast - sie legitimieren allerdings nochmals die Antibiose, bei entsprechenden Beschwerden. Bei negativen Antikörpern sollte man unbedingt auch Ausschlussdiagnostik betreiben.
Roxythromycin wird nicht mehr für die Borreliosetherapie empfohlen, da keine ausreichende Wirkung gegen Borrelien nachgewiesen ist.
Quensyl wird auch von Rheumatologen zur Behandlung von rheuamtoider Arthritis verwendet und hat da durchaus eine Wirksamkeit vorzuweisen.
Falls es nun bei dir unter der Therapie Verbesserungen gibt, kann das zum einen daran liegen, dass auch noch andere Erreger eine Rolle spielen oder dass die Hauptwirkung bei Quensyl liegt.
Ob nun Doxycyclin besser ist, sei dahingestellt, es gibt aber die meiste Erfahrung damit und wird in der Spätphase, z.B. bei Acrodermatitis deutlich länger angewendet als in der Frühphase und bei mangelndem Ansprechen werden die Behandlungen dann auch teils mit z.B. i.v. Antibiotika wie Ceftriaxon oder Cefotaxim wiederholt (Das empfehlen z.B. die Jugendmediziner bei Lyme-Arthritis).
Viele von uns lassen sich nach den Behandlungsempfehlungen der Deutschen Borreliosegesellschaft behandeln ( Auch hier wird Roxythromycin nicht empfohlen)
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf,
ansonsten gibt es wenige bis keine gesicherten Behandlungsempfehlungen zu Borreliose im Spätstadium, was es so unheimlich schwierig macht, die für sich geeignete Behandlung zu finden, denn fast jeder Spezi hat seine eingenen Pläne und Vorstellung und geht dann dementsprechend vor.
Ärzte können sich dann auch an amerikanische Empfehlungen der ILADS halten - auf Deutsch sind diese z.B. in den Leitlinien zu Hautmanifestationen der Lyme-Borreliose zu finden.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...016-05.pdf
Anhang 3 S. 50-51 enthält die Empfehlungen der Deutschen Borreliosegesellschaft für Hautmanifestationen und ILADS (USA) für Früh- und Spätmanifestationen.
sowie eine Übersetzung aus dem Amerikanischen der ILADS
Daneben gibt es eben auch die vielen Erfahrungen der Ärzte, die Borreliose schon lange behandeln, auf die man im Zweifelsfall, falls der Hausarzt nicht mitmacht, zurückgreifen kann.
Liebe Grüße Urmel
ich versuche mich auch mal daran, deine Fragen zu beantworten:
mich interessiert speziell:
Zitat:- haltet ihr meine beschwerden typsich für die borreliose?
- vor allem die beschwerden in den füßen?
Es gibt typische und spezifische Beschwerden bei Borreliose. Wobei das Dilemma ist, dass es so gut wie keine spezifischen Beschwerden gibt. Das heißt, es gibt sehr viele typische Beschwerden, die dann aber nicht spezifisch sind - das heißt auch andere Ursache haben könnten.
Das sehe ich bei deinen genannten Beschwerden leider auch. Spezifisch können bestimmte Hauterscheinungen sein - da wäre es interessant, wie diese ausschaut. Neben dem Erythema migrans, was du nie beobachten konntest (aber auch oft so unscheinbar blass ist, dass es nicht aufgefallen ist) gibt es in Spätmanifestationen auch das sogenannte ACA, das eine Hautveränderung, die z.B. an den Schienbeinen, Handrücken zu erkennen sind. Viele Ärzte kennen diese aber nicht.
Zitat:- diese igg-antikörper sind doch ebenso typisch oder?
- empfehlt ihr mir doch einen bluttest zu machen?
Es wäre beim Arzt zu erfragen, ob er dir mal eine Kopie des Laborblattes aushändigt. Das sollte er tun können, denn es ist dein Recht. Da ließe sich erkennen, was er denn gemacht hat.
Ansonsten würde ich die Tests ELISA und BLOT in einem guten Labor machen wollen.
Wenn IgG Antikörper auf Borrelien vorliegen und der entsprechende Bestätigungsblot dazu gemacht wird, sind die Werte durchaus typisch und zum Teil auch spezifisch. Das gilt auch in etwas eingeschränkterem Maße für die IgM. Falls keine Antikörper vorliegen, dann allerdings lässt sich der Test nicht für einen sicheren Ausschluss für Borreliose verwerten, denn in der Frühphase werden oft noch keine Antikörper gebildet und wie sich die Erkrankung in der Spätphase entwickelt, darüber gibt es kein gesichertes Erkenntnismaterial.
IgG Antikörper allerdings werden nie eine Auskunft darüber geben ob du eine behandlungsbedürftige Borreliose hast - sie legitimieren allerdings nochmals die Antibiose, bei entsprechenden Beschwerden. Bei negativen Antikörpern sollte man unbedingt auch Ausschlussdiagnostik betreiben.
Zitat:- über die medikemante hab ich gelesen, dass die therapie
veraltet ist und doxycyclin besser wär? was meint ihr?
Roxythromycin wird nicht mehr für die Borreliosetherapie empfohlen, da keine ausreichende Wirkung gegen Borrelien nachgewiesen ist.
Quensyl wird auch von Rheumatologen zur Behandlung von rheuamtoider Arthritis verwendet und hat da durchaus eine Wirksamkeit vorzuweisen.
Falls es nun bei dir unter der Therapie Verbesserungen gibt, kann das zum einen daran liegen, dass auch noch andere Erreger eine Rolle spielen oder dass die Hauptwirkung bei Quensyl liegt.
Ob nun Doxycyclin besser ist, sei dahingestellt, es gibt aber die meiste Erfahrung damit und wird in der Spätphase, z.B. bei Acrodermatitis deutlich länger angewendet als in der Frühphase und bei mangelndem Ansprechen werden die Behandlungen dann auch teils mit z.B. i.v. Antibiotika wie Ceftriaxon oder Cefotaxim wiederholt (Das empfehlen z.B. die Jugendmediziner bei Lyme-Arthritis).
Viele von uns lassen sich nach den Behandlungsempfehlungen der Deutschen Borreliosegesellschaft behandeln ( Auch hier wird Roxythromycin nicht empfohlen)
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf,
ansonsten gibt es wenige bis keine gesicherten Behandlungsempfehlungen zu Borreliose im Spätstadium, was es so unheimlich schwierig macht, die für sich geeignete Behandlung zu finden, denn fast jeder Spezi hat seine eingenen Pläne und Vorstellung und geht dann dementsprechend vor.
Ärzte können sich dann auch an amerikanische Empfehlungen der ILADS halten - auf Deutsch sind diese z.B. in den Leitlinien zu Hautmanifestationen der Lyme-Borreliose zu finden.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...016-05.pdf
Anhang 3 S. 50-51 enthält die Empfehlungen der Deutschen Borreliosegesellschaft für Hautmanifestationen und ILADS (USA) für Früh- und Spätmanifestationen.
sowie eine Übersetzung aus dem Amerikanischen der ILADS
Daneben gibt es eben auch die vielen Erfahrungen der Ärzte, die Borreliose schon lange behandeln, auf die man im Zweifelsfall, falls der Hausarzt nicht mitmacht, zurückgreifen kann.
Liebe Grüße Urmel
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Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)