05.10.2016, 11:39
Aus einem Info PDF von Braun habe ich noch folgendes:
Quelle: https://www.bbraun.de/content/dam/catalo...nation.pdf
Zitat:Glasampullen stellen ein besonders hohes Risiko für Partikelkontaminationen dar, weil beim Öffnen der Ampulle winzige Glassplitter in die Ampulle gelangen können (Abb. 1) [Douglas et al. 2001].
Wenn für das Aufziehen des Inhalts einer Glasampulle eine Kanüle (z. B. 18G) verwendet wird, können winzige Glaspartikel mit in die Spritze aufgezogen werden und dann in den Körper des Patienten gelangen. Dieses Risiko bleibt auch dann bestehen, wenn Arzneistoffe routinemäßig über den Injektionsport der Venenverweilkanüle verabreicht werden, denn dieser Port ist dafür gedacht, das Personal vor Stichverletzungen zu schützen und besitzt keine Filterfunktion [Lye 2003].
Eine Kontamination durch Kunststoff entsteht meist durch Partikel, die aus dem Rohmaterial des Behälters stammen oder im Injektionsport bei Verwendung scharfer Gegenstände abgeschabt werden [Walpot et al. 1989]. Beim Einstechen einer Kanüle durch den Stopfen einer Durchstechflasche oder eines Infusionsbehälters kann es zum Ausstanzen eines Stopfenfragments kommen. Dieses Fragment kann dann in die Medikation/Infusionslösung gelangen. Wenn das Fragment sehr klein oder verdeckt ist (z. B. durch das Etikett, einen gleichfarbigen Hintergrund oder durch die Färbung der Ampulle), bleibt die Kontamination möglicherweise unbemerkt. Das Fragment wird dann eventuell in eine Spritze gezogen und einem Patienten injiziert [Roth 2007].
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Preston et al. [2004] wiesen in 57 % der untersuchten Injektionslösungen Kontaminationen durch Glaspartikel einer Größe von >130 μm nach. Auch Lye [2003] fand in mehr als 500 untersuchten Glasampullen im Durchschnitt 0,22 Glaspartikel pro Ampulle. Die Injektion solcher Partikel in Patienten stellt ein bedeutendes Risiko dar.
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Bei Patienten können schon Partikel, die nur 1,5 μm groß sind, zur Verlegung von Gefäßen führen, während dies bei Gesunden erst für Partikel ab einer Größe von 6 μm beschrieben wurde [Lehr et al. 2002, Anonym 2004]. Generell wurden als Folgen Organschädigungen von Lunge, Niere, Leber und Milz beschrieben [Yorioka et al. 2006, Lye 2003, Puntis et al. 1992, Walpot et al. 1989, Turco et al. 1971), schwerkranke Patienten waren jedoch besonders stark betroffen [Jack et al. 2009, Oie et al. 2005, DeLuca et al. 1975, Schroeder et al. 1976, Turco et al. 1971].
Besonders empfindlich reagierten Patienten mit vorbestehenden Organschädigungen, da die Partikel die bereits beeinträchtigte Mikrozirkulation noch weiter verschlechterten [Anonym 2004, Lehr et al. 2002].
Quelle: https://www.bbraun.de/content/dam/catalo...nation.pdf
Dr. Rainer Rothfuß: Feindbilder pflastern den Weg zum Dritten Weltkrieg