24.11.2016, 11:21
Das Institut für Medizinische Diagnostik Berlin-Potsdam schreibt im November 2016:
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http://www.inflammatio.de/newsletter/akt...monat.html
Zitat:Warum empfehlen Sie bei der Borrelien-Antikörperdiagnostik bei Selbstzahlern und Privat-Versicherten, auf den ELISA-Screeningtest zu verzichten und gleich den recomBead-Test zu machen, während bei GKV-Versicherten der Immunoblot nur bei
positivem ELISA-Screening durchgeführt wird?
Letzteres ist nicht unsere Empfehlung sondern die seit 1. April 2014 gesetzlich bindende Vorgabe der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Wenn die Kosten über die GKV abgerechnet werden sollen, müssen auch wir uns daran halten. Der Hintergrund ist,dass man seitens der KBV meint, dass der ELISA ein hoch-sensitiver Suchtest sei und der Blot diene nur als Bestätigungstest. Leider trifft das in Wirklichkeit nicht zu. Bei etwa 5% der Immunoblots findet man IgG- oder IgM-Antikörper trotz negativem ELISA-
Suchtest.Der Blot ist also sensitiver. Man muss akzeptieren, dass man ca. 5% der Patienten falsch negativ testet, wenn man der Vorgabe folgt.
Für Privat-Versicherte und Selbstzahler-Patienten (IGeL) gilt diese Vorgabe nicht. Daher ist es sinnvoll, von Vornherein den sensitiveren und spezifischeren Immunoblot zu machen.Die früher verwendeten line blots hatten den Nachteil, dass sie keine quantitativen Ergebnisse lieferten, sondern bei den einzelnen Banden nur „positiv“ oder „negativ“ angegeben wurde. Der recomBead-Test liefert hingegen quantitative Resultate. Titer-Vergleiche zwischen zwei Zeitpunkten sind also möglich. Der recomBead-Test erfüllt zwar alle Kriterien eines Immunoblot (Spezifität, Sensitivität, Eignung als Bestätigungstest, Kosten) ist aber methodisch ein Multiplex-ELISA, weshalb damit die Titer der Antikörper gegen die einzelnen Borrelienbanden gemessen werden können. Es ist also durchaus sinnvoll von Vornherein den recomBead-Test anzufordern, zumal diese Vorgehensweise sogar die Kosten in all den Fällen reduziert, in denen der ELISA positiv ausfällt.
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