23.12.2016, 15:23
(22.12.2016, 20:58)Vonnschestraum schrieb: Da bin ich tatsächlich entspannt, denn vieles anderes kann ja auch Krebs auslösen - nicht nur das Antibiotika. Mir ist schon bewusst was ich da nehme - 10 Monate Infusionen war ja auch kein Spaziergang. Und Borrärger, du hast Recht - man sollte die guten Erfolge absichern! Danke!
Hallo Vonnschetraum,
ich kenne es auch so, dass man wenn möglich 4 Wochen über Symptomfreiheit (die ja gar nicht so leicht zu bewerten ist unter den Nebenwirkungen der AB) therapiert, 2-3 Monate drüber ist dann anscheinend die sichere Variante. Therapiekontrolle über LTT ist mir noch nicht untergekommen (vielleicht auch eben wegen der Problematik, dass man ihn nicht unter AB machen soll), das entscheidendste sind definitiv die Symptome.
ich freue mich jedenfalls sehr, dass du so tolle Erfolge mit deiner Infusionstherapie machen konntest!
Den einzigen Rat, den ich dir geben könnte, wäre es vorsichtig angehen zu lassen.
Ich hatte auch mal die Situation, dass ich nach vergleichsweise wenigen Infusionen (und zuvor langer Zeit mit ausschließlich oraler Antibiose) enorm große Erfolge hatte. Aufgrund der Verkettung ungünstiger Faktoren (unter anderem nach langer Krankheit gleich Einstieg in Vollzeitarbeit, gleichzeitig strich mein Allgemeinarzt die Infusionstherapie nach dem Motto ich sei ja wieder gesund und zuviel sei nicht gut). Jedenfalls kam kurze Zeit später der Rückfall, was ziemlich bitter ist, wenn man fast komplette Symptomfreiheit erreicht hat, nachdem man vorher ein Pflegefall war.
Du kannst dir sicher vorstellen, wie betrübt ich darüber war, die großen existentiellen Sorgen durch die Krankheit trieben mich nur damals in den Job, eine Wahl hatte ich auch nicht wirklich und dass ich die Infusionen gestrichen bekam, war natürlich auch nicht meine Schuld.
Deswegen wünsche ich dir, dass du gut auf dich aufpasst und nicht in die Situation kommst, deinem Körper zu schnell viel zu viel zumuten zu müssen.
Was die Krebsgefahr angeht, sehe ich diese vor allem durch die Borreliose als erhöht an (das Immunsystem kann nunmal nicht an allen Fronten gleichzeitig kämpfen), was Metronidazol/Tinidazol angeht, bin ich da persönlich relativ entspannt - ich bewerte die Antibiotika generell als genau so schädigend wie eine Chemotherapie bei Krebs. Es ist sehr unschön, was man seinem Körper damit antut, aber leider notwendig, um die Krankheit zu bekämpfend. Für mich waren Metronidazol und Tinidazol jedenfalls wichtig, um Verbesserungen zu erreichen. Wenn man unter diesen wirklich krassen Antibiotika Verbesserungen erzielt, dann sagt das jedenfalls wirklich was über die Krankheit aus, die einfach noch schlimmer ist.
Alles Gute dir weiterhin!!!
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