07.03.2017, 10:35
(06.03.2017, 17:20)urmel57 schrieb: Es ist leicht zu behaupten, wenn die Barrieren zum Verifizieren hoch sind. Wie kommst du darauf, dass das die Quintessenz ist?
Ich habe das Buch gelesen (allerdings schon vor zwei Jahren) und kann mich an konkrete Details auch nicht mehr erinnern. Goetzsche macht aber nirgends einen Hehl daraus, was er von der Pharmaindustrie hält (siehe auch diverse Interviews). Das Buch beschreibt auch zum überwiegenden Teil von der Pharmaindustrie begangene Straftaten, ein kleinerer Teil am Ende sind Verbesserungsvorschläge für das System.
Zwei Zitate aus dem Buch:
Zitat:Ich habe berechnet, dass Vioxx 125.000 Leute umgebracht hat. Wir haben auch Psychopharmaka. Eins der populärsten ist Olanzapin (Zyprexa), das zum Beispiel bei Schizophrenie verschrieben wird. Nach meinen Schätzungen hat allein dieses Medikament 200.000 Leute umgebracht.
Zitat:Ich wundere mich, dass das kein öffentliches Thema ist, wenn wir so viele Leute mit Arzneien umbringen. Wenn ein neues Virus nur einen Bruchteil dieser Leute umbringen würde, würden wir uns sehr anstrengen, um das Virus zu bekämpfen. Aber wenn es sich um Medikamente handelt, tun wir praktisch nichts. Der Grund dafür ist, dass die Pharmaindustrie unglaublich mächtig ist und reich und weite Bereiche unserer Gesellschaft korrumpiert hat.
(06.03.2017, 17:20)urmel57 schrieb: Vielleicht sollten wir lieber über Dinge diskutieren, die dann auch nachvollziehbar sind.
Es ging mir nicht darum eine Diskussion anzufachen, sondern darum eine Buchempfehlung zu geben, die auch zum Threadthema passt (Betrug im Gesundheitswesen). Goetzsche bespricht viele konkrete Beispiele von Medikamenten, die noch heutigen Tages in der BRD zugelassen und zum Teil auch großzügig verordnet werden. Schon allein deswegen lohnt das Buch, weil man dann um diese Wirkstoffe einen großen Bogen machen kann. Telithromycin ist zB auch dabei.
Dr. Rainer Rothfuß: Feindbilder pflastern den Weg zum Dritten Weltkrieg