01.04.2017, 09:41
Hallo Ratte,
das ist schon alles nicht einfach mit unseren unsichtbaren Krankheiten und der Psychotherapie. Wir erleben ja, dass nicht mal Mediziner unsere Lage kompetent und angemessen einschätzen können, Psychotherapeuten mit ihrem viel geringeren medizinischen Wissen gelingt das dann natürlich u.U. noch viel weniger.
Und die psychosomatische Theorie (egal wie alt und überholt sie ist) ist immer noch sehr tief verwurzelt im Denken, die psychosomatische Versorgung ist in Deutschland ja sehr intensiv ausgebaut.
Weiterhin sehe ich es als problematisch, dass in den kassenfinanzierten Psychotherapierichtungen immer ein starkes Machtgefälle zwischen Psychotherapeut und Klient herrscht.
Versuch mal einen Tiefenpsychologen von der Unrichtigkeit seines Denkens zu überzeugen - es endet immer damit, dass es als Widerstand interpretiert wird
Ich sehe nicht, wie die gängigen kassenfinanzierten Richtungen angemessen mit schweren Krankheiten umgehen, das spielt auch in der Ausbildung eine sehr untergeordnete Rolle, weil in der Ausbildung vorrangig die typischen psychischen Störungen gelehrt werden.
Deswegen denke ich, es hängt sehr stark vom individuellen Psychotherapeuten ab, wie gut er mit der Situation eines unsichtbar, aber schwer Erkrankten mit nicht anerkannter Diagnose umgehen kann.
Für die Versorgung Krebskranker hat sich ja interessanterweise die richtungsübergreifende Psychoonkologie entwickelt, dies ist eine eigene Weiterbildung.
Solange Spätborreliose und Co-Infektionen im medizinischen System nicht anerkannt werden als schwere Krankheiten, werden wir weiterhin von Ärzten, aber auch von so einigen Psychotherapeuten nicht ernst genommen.
Deswegen müssen wir uns die wenigen suchen, die wirklich gut und hilfreich sind.
Ich hatte mir damals eine Psychoonkologin gesucht, um jemanden zu haben, der sich nicht vor der Betreuung chronisch Kranker scheut. Leider griff die dann aber auf das Wikipedia-Wissen zurück, dass POTS sich nach 1-2 Jahren von allein in Luft auflösen würde und Borreliose mittels Lumbalpunktion leicht zu diagnostizieren und anschließend leicht zu behandeln wäre - dieses Internetwissen hat die korrekte Einschätzung der Schwere meiner Situation dann ungünstig beeinflusst.
Trotzdem konnte ich auch viel Hilfreiches mitnehmen, vor allem meine schockierenden Erlebnisse mit Ärzten konnte ich sehr gut in der Psychotherapie verarbeiten...
das ist schon alles nicht einfach mit unseren unsichtbaren Krankheiten und der Psychotherapie. Wir erleben ja, dass nicht mal Mediziner unsere Lage kompetent und angemessen einschätzen können, Psychotherapeuten mit ihrem viel geringeren medizinischen Wissen gelingt das dann natürlich u.U. noch viel weniger.
Und die psychosomatische Theorie (egal wie alt und überholt sie ist) ist immer noch sehr tief verwurzelt im Denken, die psychosomatische Versorgung ist in Deutschland ja sehr intensiv ausgebaut.
Weiterhin sehe ich es als problematisch, dass in den kassenfinanzierten Psychotherapierichtungen immer ein starkes Machtgefälle zwischen Psychotherapeut und Klient herrscht.
Versuch mal einen Tiefenpsychologen von der Unrichtigkeit seines Denkens zu überzeugen - es endet immer damit, dass es als Widerstand interpretiert wird

Ich sehe nicht, wie die gängigen kassenfinanzierten Richtungen angemessen mit schweren Krankheiten umgehen, das spielt auch in der Ausbildung eine sehr untergeordnete Rolle, weil in der Ausbildung vorrangig die typischen psychischen Störungen gelehrt werden.
Deswegen denke ich, es hängt sehr stark vom individuellen Psychotherapeuten ab, wie gut er mit der Situation eines unsichtbar, aber schwer Erkrankten mit nicht anerkannter Diagnose umgehen kann.
Für die Versorgung Krebskranker hat sich ja interessanterweise die richtungsübergreifende Psychoonkologie entwickelt, dies ist eine eigene Weiterbildung.
Solange Spätborreliose und Co-Infektionen im medizinischen System nicht anerkannt werden als schwere Krankheiten, werden wir weiterhin von Ärzten, aber auch von so einigen Psychotherapeuten nicht ernst genommen.
Deswegen müssen wir uns die wenigen suchen, die wirklich gut und hilfreich sind.
Ich hatte mir damals eine Psychoonkologin gesucht, um jemanden zu haben, der sich nicht vor der Betreuung chronisch Kranker scheut. Leider griff die dann aber auf das Wikipedia-Wissen zurück, dass POTS sich nach 1-2 Jahren von allein in Luft auflösen würde und Borreliose mittels Lumbalpunktion leicht zu diagnostizieren und anschließend leicht zu behandeln wäre - dieses Internetwissen hat die korrekte Einschätzung der Schwere meiner Situation dann ungünstig beeinflusst.
Trotzdem konnte ich auch viel Hilfreiches mitnehmen, vor allem meine schockierenden Erlebnisse mit Ärzten konnte ich sehr gut in der Psychotherapie verarbeiten...
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Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)