22.07.2017, 09:30
(21.07.2017, 18:12)dave_neth schrieb: - Allgemein: Ja, es gibt keinen verlässlichen Test für Borrelien. Es gab vor Jahren einen Test namens Spirofind, der höchst zuverlässig war. Die Ergebnisse nach seinen Erfahrungen und auch nach Erfahrungen von anderen Ärzten mit diesem Test. Einer von vier Patienten hatte letztendlich wirklich Borreliose.
Wie ist die Aussage zu verstehen? In dem Sinne, dass letztlich einer von vier mit dem Spirofind positiv getesteten Patienten tatsächlich Borreliose hatte (die Aussage also ironisch ist)? Oder dass bei einem von vier Patienten, die den Arzt mit Verdacht Borreliose aufsuchten, der Test positiv war?
Bezüglich der weiteren Diskussion muss man zwischen Früh- und Spätstadium differenzieren. Im Frühstadium hat man adäquat behandelt eine Heilungschance von 90%, was aber bei 100 - 300 000 Neuinfektionen pro Jahr bedeutet, dass trotz adäquater Behandlung 10 - 30 000 Menschen chronifizieren. Und dann kommt eine nicht unerhebliche Anzahl dazu, die gar nicht oder erst nach vielen Jahren diagnostiziert wird. In diesem Stadium ist eine Heilung sehr viel schwieriger erreichbar, falls sie überhaupt mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln erreichbar ist. Hier im Forum sind dann mehrheitlich solche Leute aktiv.
Was die Leute, die im Frühstadium hier aufschlagen betrifft, so ist mein Eindruck, dass mehrheitlich eine leitliniengetreue Empfehlung gegeben wird, vielleicht mit der Ausnahme 400 mg statt 200 mg Doxy zu nehmen und/oder 4 statt 3 Wochen zu behandeln. Es wird auch nach meinem Eindruck stets auf die sehr guten Heilungschancenin diesem Stadium hingewiesen. Eine Panikmache ist hier für mich nicht erkennbar.
Dr. Rainer Rothfuß: Feindbilder pflastern den Weg zum Dritten Weltkrieg