29.07.2017, 09:38
(29.07.2017, 00:46)Donald schrieb: Im letzten Satz liegt ein Denkfehler.
Spezifität 95% bedeutet nicht, daß 5% der positivgetesteten falschpositiv sind, sondern daß 5% der Gesunden falsch-positiv getestet werden.
Ja, du hast recht. Das ist mir gestern auch noch eingefallen. Es sollte aber das qualitative Ergebnis der Überlegung nicht beeinflussen. Es wurden insgesamt ja nur 37 Patienten mit PTLDS getestet. Im Referenzlabor dann 21 davon positiv auf B., im kommerziellen Labor 16. Es müssten ja im Referenzlabor mindestens 5 Falschpositive dabei sein, wollte man dem kommerziellen eine Sensitivität von 100 % zugestehen (bei gleichzeitiger Annahme, dass die Spezifität im kommerziellen Labor dann auch 100 % ist).
Also gehen wir mal davon aus, dass von den 37 PTLDS Patienten 16 tatsächlich Antikörper gegen Borrelien hätten. Das Referenzlabor testet nun von den (37 - 16) = 21 PTLDS-Patienten ohne Antikörper fälschlicherweise 5 positiv, was einer Spezifität von (21-5) / 21 = 0,76, also 76 % entsprechen würde. Man müsste also um die These der 100 %-Sensitivität halten zu können, dem Referenzlabor eine sehr schlechte Spezifität von 76 % und gleichzeitig dem kommerziellen eine von 100 % zuerkennen. Das scheint mir nicht plausibel. Ich hoffe mal, dass sich nicht wieder ein Denkfehler eingeschlichen hat.
Dr. Rainer Rothfuß: Feindbilder pflastern den Weg zum Dritten Weltkrieg