05.10.2017, 11:38
Hallo Markus,
das Problem bei alten Neuroborreliosefällen ist leider das, das nur typische Symptome dazu gerechnet werden, bei denen dann die Neuroborreliose überhaupt in Erwägung gezogen wird. Dazu würden Gangunsicherheiten mit Lähmungen und mögliche Blasenstörungen zählen.
Polyneuropathien werden nur in Zusammenhang mit einer ACA anerkannt. Das ist ein echtes Problem, das wir auch schon bemängelt haben, es gibt aber keine strukturiertes Material, mit dem man das Gegenteil beweisen könnte. Diese lassen sich im Liquor auch nicht fassen, die positiven Zweistufentests werden dann als Voraussetzungen zu weiterem Borrelioseverdacht genommen.
Dumm ist es, bei einem Verdacht auf Neuroborreliose das Ergebnis des Serum IgM/IgG als Grund für eine Untersuchung des Liquors zu nehmen. Ist es doch gerade charakteristisch bei der Neuroborreliose, dass diese im Liquorrraum vermehrt gebildet werden. Bei einer alten Neuroborreliose wäre aber auch zu erwarten, dass da Antikörper durchgewandert sind und auch im Serum zu finden wären. Bei einer frischen Infektion findet man oft gar nichts.
Letztlich wird dann beim Liquor zunächst nach erhöhtem Albumin geschaut und dann ob eine Pleozytose (Zellzahlerhöhung) zu finden ist. Ohne diese Pleozytose wird kein Neurologe eine Borrelienuntersuchung veranlassen. Dann allerdings müsste man man doch den Zweistufentest machen. Es wird schwer sein, im Krankenhaus durchzusetzen, dass ein Liquor-PCR auf Borrelien gemacht wird. Interessant wäre auch der CXCL13 Test. Wenn du Pech hast, wird dann eine Lyme-Borreliose ein für alle mal ausgeschlossen ohne dass was anderes gefunden wurde.
Gerade die Polyneuropathien sind äußerst schwer zu fassen in ihren Ursachenmöglichkeiten, von Krankeheitserregern bis Vergiftungen (durchaus auch mit Medikamenten, auch Metronidazol gehört dazu) ist da alles möglich und genauso schwierig sind dann die Behandlungsmöglichkeiten. Von daher würde ich mir da andere Meinungen dazu auf jeden Fall auch anhören und nach weiteren Ursachenmöglichkeiten forschen, damit du das wenigstens eindämmen kannst. Da muss man u.U. auch Wege versuchen, die einem überhaupt nicht zusagen.
Zur Cpn kann ich dir nichts näheres sagen, wie das ablaufen könnte.
Ich kann dir leider keine Empfehlung geben in die eine oder andere Richtung. Die Evidenz bei nicht typischen Verläufen ist leider so gering, dass man letztlich wieder auf sich gestellt ist.
Liebe Grüße Urmel
das Problem bei alten Neuroborreliosefällen ist leider das, das nur typische Symptome dazu gerechnet werden, bei denen dann die Neuroborreliose überhaupt in Erwägung gezogen wird. Dazu würden Gangunsicherheiten mit Lähmungen und mögliche Blasenstörungen zählen.
Polyneuropathien werden nur in Zusammenhang mit einer ACA anerkannt. Das ist ein echtes Problem, das wir auch schon bemängelt haben, es gibt aber keine strukturiertes Material, mit dem man das Gegenteil beweisen könnte. Diese lassen sich im Liquor auch nicht fassen, die positiven Zweistufentests werden dann als Voraussetzungen zu weiterem Borrelioseverdacht genommen.
Dumm ist es, bei einem Verdacht auf Neuroborreliose das Ergebnis des Serum IgM/IgG als Grund für eine Untersuchung des Liquors zu nehmen. Ist es doch gerade charakteristisch bei der Neuroborreliose, dass diese im Liquorrraum vermehrt gebildet werden. Bei einer alten Neuroborreliose wäre aber auch zu erwarten, dass da Antikörper durchgewandert sind und auch im Serum zu finden wären. Bei einer frischen Infektion findet man oft gar nichts.
Letztlich wird dann beim Liquor zunächst nach erhöhtem Albumin geschaut und dann ob eine Pleozytose (Zellzahlerhöhung) zu finden ist. Ohne diese Pleozytose wird kein Neurologe eine Borrelienuntersuchung veranlassen. Dann allerdings müsste man man doch den Zweistufentest machen. Es wird schwer sein, im Krankenhaus durchzusetzen, dass ein Liquor-PCR auf Borrelien gemacht wird. Interessant wäre auch der CXCL13 Test. Wenn du Pech hast, wird dann eine Lyme-Borreliose ein für alle mal ausgeschlossen ohne dass was anderes gefunden wurde.
Gerade die Polyneuropathien sind äußerst schwer zu fassen in ihren Ursachenmöglichkeiten, von Krankeheitserregern bis Vergiftungen (durchaus auch mit Medikamenten, auch Metronidazol gehört dazu) ist da alles möglich und genauso schwierig sind dann die Behandlungsmöglichkeiten. Von daher würde ich mir da andere Meinungen dazu auf jeden Fall auch anhören und nach weiteren Ursachenmöglichkeiten forschen, damit du das wenigstens eindämmen kannst. Da muss man u.U. auch Wege versuchen, die einem überhaupt nicht zusagen.
Zur Cpn kann ich dir nichts näheres sagen, wie das ablaufen könnte.
Ich kann dir leider keine Empfehlung geben in die eine oder andere Richtung. Die Evidenz bei nicht typischen Verläufen ist leider so gering, dass man letztlich wieder auf sich gestellt ist.
Liebe Grüße Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)