01.02.2018, 21:57
Es gibt sicher viele Fälle, bei denen man sich an den Kopf fassen muss, wenn Leute in die Notaufnahme kommen. Ja. Oben stehen einige Beispiele. Es liegt dann aber auch in der Verantwortung der Krankenhäuser, diesen Missstand zu beheben. Eine Vorauswahl, wie von Jo geschrieben, ist eine sinnvolle Maßnahme. Ein generelles Patienten-Bashing gefällt mir gar nicht. Denn es wird von Patienten genau das erwartet, was viele Ärzte so stark ablehnen: die Selbstdiagnose. Plötzliche Bauchschmerzen: Nur starke Blähungen oder doch ein Nierenstein? Sehstörungen: Nur Kreislaufprobleme oder ein leichter Schlaganfall? Es ist mir selbst schon einmal passiert, dass ich mitten in der Nacht in die Notaufnahme gegangen bin, da ich völlig verwirrt war kaum mehr den Weg im Krankenhaus gefunden habe. Im Nachhinein bin mir fast sicher, dass dies eine starke Nebenwirkung eines stark liquorgängigen Medikaments war und ich eventuell eine Überdosis erwischt habe. Ich war so verwirrt, dass ich auf die Frage, ob ich denn Medikamente nehme, mit Nein geantwortet habe. Überfüllte Notaufnahmen sind ein Systemproblem: die Schwester sollte sich bei ihrem Arbeitgeber und der Politik beschweren.