04.08.2018, 10:15
(03.08.2018, 10:50)urmel57 schrieb: Hallo Grizzly,
hab dein Laborblatt auch jetzt erst gefunden. Hier wird zwar nicht von einer Infektion ausgegangen aber es fehlen die Befunde zur Borrelienserologie und zum Liquor, so dass es mir schwer fällt darüber was zu sagen.
Ob nun was von was kommt, lässt sich nur schwer abgrenzen, da MS auch nur ein Syndrom ist. Wichtig wäre mir, wie du auf die Antibiotikatherapie reagiert hast, welche Beschwerden nicht weggegangen sind, ob besser oder schlechter danach etc.
Vielen Dank für die vielen Antworten!!!
Ich habe jetzt auch die ganzen Laborwerte von meinem letzten Aufenthalt Mitte Juli und stelle diese hier ein. Habe auch noch viel zum Immunstatus und anderen Rheumawerten (CD57 sind von 18 auf über 100 gestiegen, wenn ich das richtig sehe unter der Antibiose! außerdem vermindertes C3c und gesamt IgG im Serum). Den Liquorbefund beschreibe ich kurz hier, da ich hier nicht das Orginal Laborblatt habe: 8 Zellen/ul, Gesamtprotein 385 mg/l und eine 39% intrathekale IgG Produktion, sowie positive oligoklonale Banden im Liquor.
Die Ärzte gehen jetzt wie gesagt mit hoher Sicherheit von einem Autoimmunprozess (einer MS) aus, da es juxtakortikal und periventrikulär Läsionen im MRT gibt, welche für MS typisch, aber für Neuroborreliose untypisch seien und ich eben oligoklonale Banden habe. Es wurde aber gestern noch einmal punktiert und noch einmal einige Bakterien und nochmal die viralen Antikörpertiter/PCR im Liquor getestet.
Sie haben mir das ganze so erklärt, dass außer Frage steht, dass ich eine Borreliose hatte, dies aber ja nicht ausschließt, dass ich trotzdem eine MS habe, beziehungsweise, dass als Folge eine MS entstanden ist. Die Borreliose sei jetzt austherapiert (würde aber gerne noch mindestens die 3 Monate Mino abwarten, da dieses ja auch ohne Schrankenstörung im ZNS wirkt) und mit einer kurzzeitigen (3-5 Tage) hochdosierten Cortisongabe würden meine Beschwerden vermutlich verschwinden. Danach müsste man dann über eine längerfristige, immunsuppressive Therapie nachdenken.
Ich selbst möchte aber auf alle Fälle noch eine Zweitmeinung einholen, weiß nur nicht wo. Habe mir für die aktuelle Diagnostik schon eine sehr gute, spezialisierte Uniklinik ausgesucht. Außerdem wollte ich noch mit einem Borreliosespezialist über die Differentialdiagnose MS/Neuroborreliose sprechen. Mein Spezi ist allerdings gerade in Urlaub und Internist. Kennt jemand einen Neurologen, der mir hier weiterhelfen könnte?
Was fällt euch zu meinen Werten noch ein?
Ich denke auch, wie ihr, dass MS ja nur eine symptomatische Diagnose ist. Woher meine Läsionen letztendlich kommen, kann bisher ja nur vermutet werden.