20.09.2018, 11:13
Hallo Johanna,
ich gebe dir mal die offizielle Lesart unserer Leitlinien zum Thema Neuroborreliose. Achtung, das ist jetzt auch lang
Die Definition der Neuroborreliose ist zum einen die, die in den deutschen Leitlinien Neuroborreliose stehen. Hier geht es um die Unterscheidung gesicherter, wahrscheinlicher und möglicher Neuroborreliose.
Hier sieht man, dass die Diagnose auf messbaren Wahrscheinlichkeiten beruht.
Eines wurde aber festgestellt: Je wahrscheinlicher die Neuroborreliose nach oben genannten Kriterien ist, desto besser spricht sie auf Antibiotika an. Trotzdem profitieren ca. ein Viertel nicht ausreichend von der Behandlung. Zu wenig wie ich meine, um es zu ignorieren.
Kritik an der Leitlinie Neuroborreliose :
Letztlich weiß man aber von der Lyme-Borreliose in den Spätstadien in vielen Bereichen wissenschaftlich gesehen herzlich wenig. Die myalgische Enzephalopathie (ME), die obige Kriterien nicht erfüllt, sollte daher weder zugeordnet noch ausgeschlossen werden können. Sie kann sicherlich auch andere Ursachen haben. Für die Anerkennung als Neuroborreliose sollten eine der obigen Kriterien erfüllt sein. Darüber streiten sich aber ansonsten auch die Borreliosegelehrten und auch über den Begriff chronische Neuroborreliose in anderen Definitionen....
Allgemein zu Laborwerten: Ein Labor sollte akkreditiert sein und an Ringversuchen mit eindeutig zu erwartenden Ergebnissen teilnehmen. Das ließe sich erfragen. Hier könnte unabhängig geprüft werden, ob der Test zu viele positive Resultate erzielt. Macht das ein Labor nicht, muss es sich fragen lassen, warum nicht.
Liebe Grüße Urmel
ich gebe dir mal die offizielle Lesart unserer Leitlinien zum Thema Neuroborreliose. Achtung, das ist jetzt auch lang

Die Definition der Neuroborreliose ist zum einen die, die in den deutschen Leitlinien Neuroborreliose stehen. Hier geht es um die Unterscheidung gesicherter, wahrscheinlicher und möglicher Neuroborreliose.
Hier sieht man, dass die Diagnose auf messbaren Wahrscheinlichkeiten beruht.
Zitat:
Mögliche Neuroborreliose:
- typisches klinisches Bild (Hirnnervenausfälle, Meningitis/Meningoradikulitis, fokale neurologische Ausfälle)
- Borrelienspezifische IgG- und/oder IgM-Antikörper im Serum*
- Liquorbefund nicht vorliegend/Liquorpunktion nicht durchgeführt
- Abgrenzung anderer Ursachen
* In sehr frühen Krankheitsstadien kann die Serologie [noch] negativ sein
Wahrscheinliche Neuroborreliose:
Wie „mögliche Neuroborreliose“, jedoch zusätzlich
- entzündliches Liquorsyndrom mit lymphozytärer Pleozytose, Blut-Liquor-Schrankenstörung und intrathekaler Immunglobulinsynthese
Gesicherte Neuroborreliose
Wie „wahrscheinliche Neuroborreliose“, zusätzlich
- intrathekale Synthese borrelienspezifischer Antikörper (positiver IgG- und/oder IgM-Antikörper-Index) im Liquor oder- positiver kultureller oder Nukleinsäurenachweis (PCR) im Liquor
Zitat:Eine Beteiligung des zentralen Nervensystems findet sich mit ca. 4% selten im Rahmen einer Neuroborreliose. Diese beginnt häufig schleichend und verläuft oft chronisch. Die häufigste Manifestation ist eine Myelitis mit spastisch-ataktischem Gang und Blasenstörung. Die Symptomatik kann sich über Tage oder mehrere Monate entwickeln. Bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer schweren Tetra- oder Paraparese. Bei etwa 60% der Patienten mit Myelitis finden sich zusätzliche Zeichen einer Enzephalitis und bei rund 40% eine Hirnnervenbeteiligung. Die Enzephalitis weist keine klinischen Charakteristika auf, die für den Erreger spezifisch wären.
Im Rahmen der Enzephalitis kann es zu psychiatrischen Krankheitsbildern oder hirnorganischen Psychosyndromen kommen. So wurden Fälle mit akuter Psychose oder Tourette-Syndrom berichtet, die entzündliche Liquorveränderungen mit Pleozytose und Eiweißerhöhung wie auch einen erhöhten borrelienspezifischen AI aufwiesen und sich unter antibiotischer Behandlung zurückbildeten.
Eines wurde aber festgestellt: Je wahrscheinlicher die Neuroborreliose nach oben genannten Kriterien ist, desto besser spricht sie auf Antibiotika an. Trotzdem profitieren ca. ein Viertel nicht ausreichend von der Behandlung. Zu wenig wie ich meine, um es zu ignorieren.
Kritik an der Leitlinie Neuroborreliose :
Letztlich weiß man aber von der Lyme-Borreliose in den Spätstadien in vielen Bereichen wissenschaftlich gesehen herzlich wenig. Die myalgische Enzephalopathie (ME), die obige Kriterien nicht erfüllt, sollte daher weder zugeordnet noch ausgeschlossen werden können. Sie kann sicherlich auch andere Ursachen haben. Für die Anerkennung als Neuroborreliose sollten eine der obigen Kriterien erfüllt sein. Darüber streiten sich aber ansonsten auch die Borreliosegelehrten und auch über den Begriff chronische Neuroborreliose in anderen Definitionen....
Zitat:Mit den Verweisen auf Leitlinien anderer Fachgesellschaften geht bei persistierenden oder neu auftretenden Beschwerden nicht klar genug hervor, dass eine aktive Neuroborreliose in späteren Stadien nicht immer sicher auszuschließen ist, insbesondere wenn sie mit Komorbiditäten einhergeht. Die Aspekte der Lyme‐Borreliose werden in diesen anderen Leitlinien oft nicht aufgegriffen oder es wurde kein belastbares Studienmaterial dazu gefunden. Die von uns vertretenen Patienten profitieren in der Regel nicht von den Behandlungen, wie in diesen anderen Leitlinien, die auf eine symptomatische Therapiehttps://onlyme-aktion.org/neuroborrelios...ktion-org/
abzielen, empfohlen wird.
Allgemein zu Laborwerten: Ein Labor sollte akkreditiert sein und an Ringversuchen mit eindeutig zu erwartenden Ergebnissen teilnehmen. Das ließe sich erfragen. Hier könnte unabhängig geprüft werden, ob der Test zu viele positive Resultate erzielt. Macht das ein Labor nicht, muss es sich fragen lassen, warum nicht.
Liebe Grüße Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)