12.03.2013, 08:54
Hallo edbo,
mal angenommen das Immunsystem ist unter einer Antibiotikatherapie downreguliert, so dass etlich Zytokine wie beispielsweise (IL=Interleukin) IL-1ß, IL-6, IL-8 und TNFα (Tumornekrosefaktor) supprimiert sind,
(Makrolide machen dies wie hier bei Roche nachzulesen ist.
http://www.roche.de/muko/kongresse/norda...roemme.pdf
Wie genau beispielsweise Tetrazykline das Immunsystem supprimieren, dazu habe ich keine Informationen im Netz gefunden, könnte mir jedoch vorstellen dass sie ähnlich wirken.)
würden doch diese Zytokine nach Absetzen der Antibiose wieder ansteigen.
IL-1β und IL-6 gemeinsam mit dem Tumornekrosefaktor α haben, lt. Wikipedia und auch anderen Quellen, systemische Wirkungen. Hierzu zählen z.B. die Auslösung von Fieber sowie generalisierte Durchblutungs- und Permeabilitätsteigerungen (wird auch als Flush bezeichnet)". Fieber und Permeabilitätssteigerungen sind mit die Leitsymptome der Jarrisch-Herxheimer-Reaktion.
Habe ich hier schon mal erläutert.
Die Ursache für die Herxheimer-Reaktion im Rahmen einer antibiotischen Behandlung wird bislang auf eine Reaktion des Komplementsystems auf den Zerfall von Bakterien, insbesondere von Spirochäten, zurückgeführt. D. Hassler, ein Borreliose-Spezialist, führt an, dass diese Reaktion mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Freisetzung von Tumornekrosefaktor (TNF) oder Interleukin-1 (IL-1) aus stimulierten Makrophagen ausgelöst wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jarisch-Her...r-Reaktion
Wenn nun viele der Krankheitssymptome (Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme, Gelenk- und Gliederschmerzen) bei Infektionskrankheiten (Grippe, Mumps, Masern, Scharlach...)gar nicht von den Erregern alleine, sondern von Zytokinen (den Botenstoffen des Immunsystems) mitverursacht werden, worauf vieles hindeutet, dann so meine ich würde es schon eine Symptomverstärkung nach Antibiotikatherapie erklären. In der Weise nähmlich dass das Immunsystem nach seiner Unterdrückung erstmal Überbordend reagiert, geschwächte Borrelien beseitigt die es in seinem durch die Antibiose gelähmten Zustand nicht abtöten konnte, und sich nach 2-3 Wochen allmählich einreguliert.
Hier im Forum wird es ja auch von einigen Betroffenen beschrieben dass nach Antibiotikatherapie erst mal eine Symptomverstärkung eintritt, die nach 2-3 Wochen dann abklingt mit einer deutlichen Remission.
(Remission bedeutet in der Medizin das temporäre oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen körperlicher bzw. psychischer Natur, jedoch ohne Erreichen der Genesung)Wikipedia
Viele Antibiotika benötigen das Immunsystem um Bakterien abzutöten, nimmt man diese dauerhaft ein behindern sie sich durch ihre immunsuppresive Wirkung möglicherweise selbst.
Haufig lese ich dass beispielsweise Azithromycin gepulst eingenommen wird, 3-4 Tage Azithromyzin anschließend 3 Tage Pause.
3 x 24 std = 72
Azithromycin hat aber eine sehr sehr lange Halbwertszeit von 40 std, ist also nach 72 std noch nicht einmal auf ein viertel des höchsten Plasmaspiegels abgefallen, bis dann wieder Azithromycin genommen wird.
Ich bezweifle dass man da von einer Gepulsten Therapie sprechen kann.
Zumal am Ende des 2. AB-Zyklus noch immer etwa 1/16 des Wirkstoffes aus dem ersten vorhanden ist.
KUF den Beas-Liebling in Beitrag #20 zitierte nimmt lt. eigener Schrift
Doxycyclin 300mg - 100mg - 100mg - 100mg - 100mg - 100mg im Abstand von 8 stunden alle vier Wochen.
Da Minocyclin ebenfalls ein Tetracyclin ist, noch dazu bedeutend Liquorgängiger sein soll als Doxycyclin müsste ein ähnliches Schema damit auch möglich sein.
Ist das Festhalten an irgendwelchen Protokollen und Schemata, derer es ja viele gibt, überhaupt so wichtig.
Oder ist es möglicherweise Sinnvoller symptombezogen zu therapieren.
So ist auch die Einnahmepraxis von KUF zu hinterfragen, ob diese Sinnvoll ist wenn keine beträchtliche Remission vorliegt, oder ob man den Intervall bei starker Symptomatik nicht auf wöchentlich, 10 oder 14 tägig verringert.
Kann es möglicherweise kontraproduktiv sein wenn man bei starken Herxheimer Reaktionen bis an die Exodusgrenze weitertherapiert?
Oder ist vielmehr eine Pause angezeigt?
Das sind natürlich alles Thesen, und ich erhebe selbstverständlich keinen wissenschaftlichen Anspruch auf meine Ausführungen, zumal das ganze in der einen oder anderen Form im Netz und auch hier im Forum zu finden ist.
Doch ist es für mich mit die plausibelste Erklärung der Symptomverschlechterung nach AB Therapie oder auch des häufig ausbleibenden Erfolges nach Langzeittherapien mit Antibiiotika.
Eine These ist ein Gedanke oder Satz, dessen Wahrheitsinhalt eines Beweises bedarf. ...Eine wissenschaftliche Form der These ist die Hypothese.
In der Medizin werden ganze Krankheitsbilder mit Hypothesen erklärt und Therapien entwickelt, welche Milliarden in die Kassen der Pharmaindustie spülen. Einmal etabliert halten Sie sich mit Hilfe der Medien hartnäckig im Bewußtsein der Bevölkerung und der Ärzteschaft.
Bei Alzheimer z.B. die Amyloidplaquehypothese welche das massenhafte verschreiben von Acetylcholinesterase-Hemmer rechtfertigt obwohl deren Wirkung selbst in Fachkreisen mehr als Umstritten ist und die Nebenwirkungen derer Symptomatik aufweisen die sie eigentlich beheben sollen.
Oder auch Serotoninhypothese bei Depressionen welche die Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI) hervorbrachte, die ebenfalls äußerst umstritten sind was ihre Wirksamkeit angeht.
@ hanni,
das mußte noch raus. ;-)
Gruß,
Huwe.
mal angenommen das Immunsystem ist unter einer Antibiotikatherapie downreguliert, so dass etlich Zytokine wie beispielsweise (IL=Interleukin) IL-1ß, IL-6, IL-8 und TNFα (Tumornekrosefaktor) supprimiert sind,
(Makrolide machen dies wie hier bei Roche nachzulesen ist.
http://www.roche.de/muko/kongresse/norda...roemme.pdf
Wie genau beispielsweise Tetrazykline das Immunsystem supprimieren, dazu habe ich keine Informationen im Netz gefunden, könnte mir jedoch vorstellen dass sie ähnlich wirken.)
würden doch diese Zytokine nach Absetzen der Antibiose wieder ansteigen.
IL-1β und IL-6 gemeinsam mit dem Tumornekrosefaktor α haben, lt. Wikipedia und auch anderen Quellen, systemische Wirkungen. Hierzu zählen z.B. die Auslösung von Fieber sowie generalisierte Durchblutungs- und Permeabilitätsteigerungen (wird auch als Flush bezeichnet)". Fieber und Permeabilitätssteigerungen sind mit die Leitsymptome der Jarrisch-Herxheimer-Reaktion.
Habe ich hier schon mal erläutert.
Die Ursache für die Herxheimer-Reaktion im Rahmen einer antibiotischen Behandlung wird bislang auf eine Reaktion des Komplementsystems auf den Zerfall von Bakterien, insbesondere von Spirochäten, zurückgeführt. D. Hassler, ein Borreliose-Spezialist, führt an, dass diese Reaktion mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Freisetzung von Tumornekrosefaktor (TNF) oder Interleukin-1 (IL-1) aus stimulierten Makrophagen ausgelöst wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jarisch-Her...r-Reaktion
Wenn nun viele der Krankheitssymptome (Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme, Gelenk- und Gliederschmerzen) bei Infektionskrankheiten (Grippe, Mumps, Masern, Scharlach...)gar nicht von den Erregern alleine, sondern von Zytokinen (den Botenstoffen des Immunsystems) mitverursacht werden, worauf vieles hindeutet, dann so meine ich würde es schon eine Symptomverstärkung nach Antibiotikatherapie erklären. In der Weise nähmlich dass das Immunsystem nach seiner Unterdrückung erstmal Überbordend reagiert, geschwächte Borrelien beseitigt die es in seinem durch die Antibiose gelähmten Zustand nicht abtöten konnte, und sich nach 2-3 Wochen allmählich einreguliert.
Hier im Forum wird es ja auch von einigen Betroffenen beschrieben dass nach Antibiotikatherapie erst mal eine Symptomverstärkung eintritt, die nach 2-3 Wochen dann abklingt mit einer deutlichen Remission.
(Remission bedeutet in der Medizin das temporäre oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen körperlicher bzw. psychischer Natur, jedoch ohne Erreichen der Genesung)Wikipedia
Viele Antibiotika benötigen das Immunsystem um Bakterien abzutöten, nimmt man diese dauerhaft ein behindern sie sich durch ihre immunsuppresive Wirkung möglicherweise selbst.
Haufig lese ich dass beispielsweise Azithromycin gepulst eingenommen wird, 3-4 Tage Azithromyzin anschließend 3 Tage Pause.
3 x 24 std = 72
Azithromycin hat aber eine sehr sehr lange Halbwertszeit von 40 std, ist also nach 72 std noch nicht einmal auf ein viertel des höchsten Plasmaspiegels abgefallen, bis dann wieder Azithromycin genommen wird.
Ich bezweifle dass man da von einer Gepulsten Therapie sprechen kann.
Zumal am Ende des 2. AB-Zyklus noch immer etwa 1/16 des Wirkstoffes aus dem ersten vorhanden ist.
KUF den Beas-Liebling in Beitrag #20 zitierte nimmt lt. eigener Schrift
Doxycyclin 300mg - 100mg - 100mg - 100mg - 100mg - 100mg im Abstand von 8 stunden alle vier Wochen.
Da Minocyclin ebenfalls ein Tetracyclin ist, noch dazu bedeutend Liquorgängiger sein soll als Doxycyclin müsste ein ähnliches Schema damit auch möglich sein.
Ist das Festhalten an irgendwelchen Protokollen und Schemata, derer es ja viele gibt, überhaupt so wichtig.
Oder ist es möglicherweise Sinnvoller symptombezogen zu therapieren.
So ist auch die Einnahmepraxis von KUF zu hinterfragen, ob diese Sinnvoll ist wenn keine beträchtliche Remission vorliegt, oder ob man den Intervall bei starker Symptomatik nicht auf wöchentlich, 10 oder 14 tägig verringert.
Kann es möglicherweise kontraproduktiv sein wenn man bei starken Herxheimer Reaktionen bis an die Exodusgrenze weitertherapiert?
Oder ist vielmehr eine Pause angezeigt?
Das sind natürlich alles Thesen, und ich erhebe selbstverständlich keinen wissenschaftlichen Anspruch auf meine Ausführungen, zumal das ganze in der einen oder anderen Form im Netz und auch hier im Forum zu finden ist.
Doch ist es für mich mit die plausibelste Erklärung der Symptomverschlechterung nach AB Therapie oder auch des häufig ausbleibenden Erfolges nach Langzeittherapien mit Antibiiotika.
Eine These ist ein Gedanke oder Satz, dessen Wahrheitsinhalt eines Beweises bedarf. ...Eine wissenschaftliche Form der These ist die Hypothese.
In der Medizin werden ganze Krankheitsbilder mit Hypothesen erklärt und Therapien entwickelt, welche Milliarden in die Kassen der Pharmaindustie spülen. Einmal etabliert halten Sie sich mit Hilfe der Medien hartnäckig im Bewußtsein der Bevölkerung und der Ärzteschaft.
Bei Alzheimer z.B. die Amyloidplaquehypothese welche das massenhafte verschreiben von Acetylcholinesterase-Hemmer rechtfertigt obwohl deren Wirkung selbst in Fachkreisen mehr als Umstritten ist und die Nebenwirkungen derer Symptomatik aufweisen die sie eigentlich beheben sollen.
Oder auch Serotoninhypothese bei Depressionen welche die Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI) hervorbrachte, die ebenfalls äußerst umstritten sind was ihre Wirksamkeit angeht.
@ hanni,
das mußte noch raus. ;-)
Gruß,
Huwe.
Die von mir angegebenen Link's möge jeder selbst beurteilen. Für deren Richtigkeit gebe ich keine Garantie und übernehme keine Verantwortung.