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Antibiotika – Wirkung - intrazellulär – extrazellulär – Gewebe – Zelle - Liquor
#5

Extrazellulären Bakterien bleiben natürlich nicht vom intrazellulären AB verschont.
Nur umgekehrt intrazellulären Bakterien von extrazellulären AB.
Das ist auch logisch. Wo eine AB überhaupt nicht hinkommt, kann das auch nicht wirken. Also ein extrazellulären AB kann nicht in eine Zelle eindringen, in dem sich Bakterien befinden.
Das selbe gilt auch für Gewebegängigkeit und Liquorgängigkeit. Wenn das AB gar nicht in das entsprechende Gewebe oder den Liquor vordringen kann um dort den nötigen Wirkspiegel aufzubauen, kann es dort auch nicht wirken.
In geringeren Mengen kommt dort zwar, meist etwas an, je nach AB. Aber oft nicht in ausreichender Menge um dort genau an diesen Stellen eine ausreichend hohen Wirkspiegel zu erreichen.

(20.03.2013, 09:12)urmel57 schrieb:  Wo sich die Borrelien vermehren, darüber habe ich keine Angaben gefunden. Confused

Scheinbar hat noch niemand das geheime Liebesleben der Borrelien beobachtet, wie und wo sich die vermehren. Es wäre einmal interessant wie sich zwei Spiralen ineinander verschlängeln. BiggrinBiggrinBiggrin

Zur Vermehrung
Borrelien vermehren sich durch transversale binäre Zellteilung. Die Generationszeit der Borrelien ist lang und beträgt im artifiziellen Medium (z. B. Barbour-Stoenner-Kelly (BSK)-Medium) 8-24 h. Die optimale Inkubationstemperatur beträgt 33 º C. Auf halbfesten Medien lassen sich nach langer Inkubationszeit sogar Mikrokolonien beobachten.

Die lange Generationszeit ist offensichtlich mit ein Problem bei der Behandlung. Speziell bei AB die während der Teilungsphase auf die Zellwandsynthese eingreifen und nur dann wirksam sind.

Nur einmal ein Beispiel.
Streptokokken (Mandelentzündung, , Lungenentzündung, Scharlach, Mittelohrentzündung...) haben eine Generationszeit von ca. 20 Minuten.
Wenn man diese mit 14 Tagen AB behandelt, hat man ca. 1.000 Teilungszyklen (Generationszeit) überwunden und damit relativ sicher alle Bakterien vernichtet.
(Ca. 73 Teilungszyklen pro Tag.)

Bei Borrelien mit einer mittleren Generationszeit von 16 Stunden müsste man 666 Tage behandeln, also fast 2 Jahre um ebenso 1.000 Teilungszyklen mit AB abzudecken!
(Ca. 1,5 Teilungszyklen pro Tag)

Zum Vergleich, ein Bakterium mit ähnlich hoher Generationszeit ist der Tuberkuloseerreger.
Der wichtigste Erreger der Tuberkulose, Mycobacterium tuberculosis, ist ein aerobes gram-positives Stäbchen-Bakterium, das sich alle 16 bis 20 Stunden teilt. Verglichen mit anderen Bakterien, die Teilungsraten im Bereich von Minuten haben, ist dies extrem langsam. M. tuberculosis ist in der Lage, schwachen Desinfektionsmitteln zu widerstehen.

Dort muss die Behandlungsdauer, wegen der langsamen Teilungsgeschwindigkeit, unbedingt ausreichend lang sein, um Rückfälle zu vermeiden.
Entsprechend derzeitig existierender Leitlinien soll die Standardtherapie einer „unkomplizierten“ Tuberkulose aus einer vierfachen Kombination von Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazinamid bestehen und zunächst für zwei Monate durchgeführt werden. Anschließend muss die Behandlung für weitere vier Monate mit Isoniazid und Rifampicin fortgesetzt werden. Sie dauert also insgesamt mindestens ein halbes Jahr. Kompliziertere Fälle noch wesentlich länger.

Bei der Borreliose gehen jedoch die „Experten“ davon aus, dass nach 2-3 Wochen AB sämtliche Borrelien mit „Sicherheit“ beseitigt sind?

LG


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