Hallo Mikky
Das von Dir beschriebene Verhalten Deiner Kollegin kann aber auch krankhaft sein.
https://www.neurologen-und-psychiater-im...rankungen/
Das mache ich auch, dass ich ihn einzelne Sachen mitbringen lasse, er kommt auf dem Rückweg von der Arbeit an den beiden Supermärkten am anderen Ende des Dorfes vorbei. Er bietet es ja auch selber an, einzukaufen, aber was geht, versuche ich dennoch alleine zu machen, um ihn zu entlasten, was seine Gründe hat.
Er hat ebenfalls Borreliose, sogar 20 Monate länger als ich, auch wenn sie zu keiner Zeit so stark ausgeprägt war wie bei mir.
Trotzdem hat er diverse Probleme, z.b. tagelang starke Kopf- und Nackenschmerzen und muss einen sehr stressigen Vollzeitjob mit diversen Überstunden und Dienstreisen bewältigen (zuletzt war er in Moskau). Und da ich den ganzen Tag zu Hause bin, übernehme ich halt, so viel geht, ich muss am nächsten Tag nicht wieder 100 % funktionieren wie er. Nebenbei muss er sich um die ganzen Angelegenheiten seiner pflegebedürftigen Mutter kümmern, die 320 km entfernt wohnt und sich vehement weigert, hier im Dorf ins Pflegeheim zu ziehen.
Er hat deshalb erheblich mehr Alltagsstress als ich und wenn er als Hauptverdiener ausfallen würde, hätten wir ein ziemlich großes Problem.
Er ist 2016 eine Woche vor unserem Umzug zusammengeklappt, extremer Bluthochdruck und es wurde eine Erweiterung der Aorta festgestellt. Er musste deshalb beruflich zurückstecken, er war Fertigungsleiter eines mittelständischen Industriebetriebs und arbeitet jetzt dort im Engineering, was mit einer deutlichen Gehaltseinbuße gegenüber vorher verbunden ist. Wäre das absehbar gewesen, hätte ich mich niemals auf einen Umzug mit deutlich höherer Miete eingelassen. Viel Rücklagen haben wir nicht, das, wofür andere ein halbes Haus kaufen, haben wir über viele Jahre als Kostenbeiträge für die stationäre Eingliederungshilfe unseren autistischen Sohnes an Jugend- und Sozialamt und für meine 3 verlorenen Prozesse (Arzthaftung, BG, Versorgungsamt) sowie private Behandlungskosten gezahlt.
Deswegen versuche ich ihn zu schonen, damit er nach der Arbeit wirklich abschalten und sich erholen kann und mache deshalb manchmal mehr, als mir gut tut. Und durch die Gedächtnisprobleme wird es halt anstrengender, als es ohne wäre. Ich versuche, an anderen Stellen Kraft zu sparen, z.b. tue ich dann im Haushalt nur das, was absolut notwendig ist.
Es ist zum Glück nicht durchgängig so schlimm. Was mich immer ausknockt, ist zuviel Wärme, Hitze lähmt mich regelrecht. Deswegen war der letzte Sommer echt furchtbar, wir hatten zeitweise 35° Raumtemperatur. Ein weiterer Grund ist chronischer Schlafmangel, hätte ich den nicht, wäre wahrscheinlich auch das Gedächtnis besser.
Liebe Grüße
Annette
(03.06.2019, 20:27)mikky schrieb: Ich dachte dabei eher an Leute, die mit dem Anspruch leben, nie etwas zu vergessen und sich deshalb jede Kleinigkeit notieren müssen. Meine ehemalige Kollegin zum Beispiel war so eine. Selbst sowas wie "Blumen gießen!" mußte extra aufgeschrieben werden, damit man es ja nicht vergißt. Das sind aus meiner Sicht Perfektionisten, und ich hasse diese Sorte Mensch.
Das von Dir beschriebene Verhalten Deiner Kollegin kann aber auch krankhaft sein.
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Zitat:Im übrigen finde ich durchaus, daß du dir da 'ne ganze Menge zumutest. Als kranker Mensch mit dem Pedelec zum Einkaufen fahren zu müssen, und dann auf gar keinen Fall etwas vergessen zu dürfen. Ich würde das nicht schaffen. Auch gesunde Menschen müssen sich immer wieder anhören: Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen. Bei uns Borreliose-Kranken müsste der Spruch dann aber wohl eher lauten: Was wir nicht im Kopf haben, haben wir auch nicht in den Beinen. Ist das zu viel verlangt, wenn dein Mann dann halt doch noch mal was mitbringen muß, was du vergessen hast?
Das mache ich auch, dass ich ihn einzelne Sachen mitbringen lasse, er kommt auf dem Rückweg von der Arbeit an den beiden Supermärkten am anderen Ende des Dorfes vorbei. Er bietet es ja auch selber an, einzukaufen, aber was geht, versuche ich dennoch alleine zu machen, um ihn zu entlasten, was seine Gründe hat.
Er hat ebenfalls Borreliose, sogar 20 Monate länger als ich, auch wenn sie zu keiner Zeit so stark ausgeprägt war wie bei mir.
Trotzdem hat er diverse Probleme, z.b. tagelang starke Kopf- und Nackenschmerzen und muss einen sehr stressigen Vollzeitjob mit diversen Überstunden und Dienstreisen bewältigen (zuletzt war er in Moskau). Und da ich den ganzen Tag zu Hause bin, übernehme ich halt, so viel geht, ich muss am nächsten Tag nicht wieder 100 % funktionieren wie er. Nebenbei muss er sich um die ganzen Angelegenheiten seiner pflegebedürftigen Mutter kümmern, die 320 km entfernt wohnt und sich vehement weigert, hier im Dorf ins Pflegeheim zu ziehen.
Er hat deshalb erheblich mehr Alltagsstress als ich und wenn er als Hauptverdiener ausfallen würde, hätten wir ein ziemlich großes Problem.
Er ist 2016 eine Woche vor unserem Umzug zusammengeklappt, extremer Bluthochdruck und es wurde eine Erweiterung der Aorta festgestellt. Er musste deshalb beruflich zurückstecken, er war Fertigungsleiter eines mittelständischen Industriebetriebs und arbeitet jetzt dort im Engineering, was mit einer deutlichen Gehaltseinbuße gegenüber vorher verbunden ist. Wäre das absehbar gewesen, hätte ich mich niemals auf einen Umzug mit deutlich höherer Miete eingelassen. Viel Rücklagen haben wir nicht, das, wofür andere ein halbes Haus kaufen, haben wir über viele Jahre als Kostenbeiträge für die stationäre Eingliederungshilfe unseren autistischen Sohnes an Jugend- und Sozialamt und für meine 3 verlorenen Prozesse (Arzthaftung, BG, Versorgungsamt) sowie private Behandlungskosten gezahlt.
Deswegen versuche ich ihn zu schonen, damit er nach der Arbeit wirklich abschalten und sich erholen kann und mache deshalb manchmal mehr, als mir gut tut. Und durch die Gedächtnisprobleme wird es halt anstrengender, als es ohne wäre. Ich versuche, an anderen Stellen Kraft zu sparen, z.b. tue ich dann im Haushalt nur das, was absolut notwendig ist.
Es ist zum Glück nicht durchgängig so schlimm. Was mich immer ausknockt, ist zuviel Wärme, Hitze lähmt mich regelrecht. Deswegen war der letzte Sommer echt furchtbar, wir hatten zeitweise 35° Raumtemperatur. Ein weiterer Grund ist chronischer Schlafmangel, hätte ich den nicht, wäre wahrscheinlich auch das Gedächtnis besser.
Liebe Grüße
Annette
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."
"Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht"
(Bertolt Brecht)
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