17.09.2019, 18:29
(17.09.2019, 15:43)Markus schrieb:(17.09.2019, 15:04)biblio schrieb: Für 10-30 % würde ich mich keiner Punktion ausliefern.Er schreibt ja explizit dazu "nur frühe Neuroborreliose". Bei später Neuroborreliose würde er wahrscheinlich viel höhere Zahlen angeben. Auch ist mir grade nicht klar, ob sich das nur auf PCR bezieht oder auch auf Antikörperdiagnostik.
Das bezieht sich meines Wissens auf die PCR. Bei der Antikörperdiagnostik ist man sehr "diplomatisch" und legt sich nicht so auf die genauen Zeiträume fest, ab wann Antikörper messbar sind- das gilt aber nur für die Frühphase. Für die Spätphase, naja, da sind die Fallzahlen, die herangezogen werden erschreckend klein - Frage bleibt bestehen, wie sich die Antikörperbildung überhaupt entwickelt. Man fordert aber immer die Zellzahlerhöhung(Pleozytose). Bei Tuberkulose und rheumatioder Arthritis gibt es diese Seronegativität, dort wäre sie angeblich nachgewiesen. Fragt mich bitte nicht woher man sich diese große Gewissheit nimmt. Anworten auf die Frage ob man das bei Borreliose nicht auch annehmen könnte, blieben immer im vagen und schwammigen Bereich.
Aus einer Antwort die ich dazu mal bekommen habe zur Seronegativität bei Borreliose insbesondere im späten Stadium:
Zitat:Seronegativität
Grundsätzlich werden die allgemeinen Grundlagen der Antikörperentwicklung im Rahmen einer Infektion herangezogen, die auch niemand bezweifelt. (Ausnahmen wie z.B. Tuberkulose wurden benannt) Ein bekannter Rheumatologe äußerte sich über die seronegative Rheumatoide Arthritis. "Es existieren Studien, die die Zahl der Patienten, seronegativ und seropositiv auf Rheumafaktoren, mit entsprechenden Symptomen, prozentual vergleichen."
Solche Vergleiche fehlen für die Borreliose insbesondere bei der späten Neuroborreliose, bei der eigentlich alles fehlt, um verlässliche Aussagen machen zu können. Insgesamt ist die Datenlage bei der späten Neuroborreliose schlecht, was im krassen Widerspruch zu teils sehr starken Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung in der Leitlinie Neuroborreliose steht. Die Vermutung des Zirkelschluss, wie von Markus eingeworfen, ist also nicht ganz verkehrt.
Mittlerweile gibt es aber auch noch ganz andere Meinungen, durchaus auch von Patientengruppen, die sagen, "dass alle chronischen Beschwerden im Rahmen einer Borreliose immer in Kombination mit weiteren Infektionen auftreten und auf ein schwaches Immunsystem zurückzuführen sind." Das ist aber ebensowenig belegt.
Man suche sich also aus, was einem am plausibelsten erscheint..... Ganz von der Hand weisen würde ich bei entsprechenden Beschwerden die Liquorpunktion nicht - es kann durchaus auch neue Erkenntnisse daraus geben. Allerdings ohne die typischen Beschwerden einer Neuroborreliose wie beschrieben, wird das dann auch eher nicht gemacht, es sei denn, man will anderes betrachten. Ist die Zellzahlerhöhung aber nicht gegeben, wird meist erst gar kein Antikörpertest auf Borrelien gemacht.
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