14.11.2019, 09:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2019, 09:26 von Lyme Detective.)
(13.11.2019, 22:16)Valtuille schrieb: Es handelt sich um eine meta Analyse, keine einzelne Studie, von Torbahn et al. Die Details kannst du selbst nachlesen. einzelne Studien sind zwar detailreicher und homogener, aber anfälliger für Verzerrungen.
bevor man nun anfängt diese Analyse ergebnisse zu zerlegen, was man durchaus tun kann (ich kann mir auch höhere Zahlen gut vorstellen bei EM, da "PTLDS" teilweise ausgeklammert wird, Therapieversagen ist dann zum Teil ein Interpretationsspielraum), da jede Studie und Analyse mehr oder weniger angreifbar ist, möchte ich darauf hinweisen, dass von DBG und Ilads in Richtung Spätstadium noch nichts außer stets bemühten versuchen gekommen ist(man sitzt doch auf der Quelle...) und im Tiermodell auch nichts anzüchtbar war nach Therapie (von künstlichem biofilm infektionen und immunsuppression mal abgesehen). So eindeutig, wie es von einigen dargestellt wird, ist es einfach nicht belegbar und das beharren auf angeblich einer Million Neuinfektionen in Deutschland pro Jahr bei mehrheitlich unwirksamen Therapien und überwiegend unzuverlässiger Diagnostik macht es nicht besser, sondern verspielt meiner Meinung nach die Glaubwürdigkeit. Und ich hab das vor Jahren übrigens selbst auch mal geglaubt.
Die Wahrheit liegt m.M. mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Mitte (und so eindeutig wie du es schreibst ist es einfach nicht). Wie beurteilst du folgende Publikationen (ich hoffe du schreibst jetzt nicht wieder, die tragen nicht zur Objektivierung bei...)?:
Lyme-Krankheit: Borrelien überleben Antibiotikabehandlung im Tiermodell
Rückfälle und Therapieversager nach Borreliose-Kurzzeittherapie
Persistent Borrelia Infection in Patients with Ongoing Symptoms of Lyme Disease
Bzgl. deiner referenzierten Meta-Analyse habe ich folgende Kernaussage gefunden: "In einem metaanalytischen Review (19 Studien mit 2532 Patienten) konnten zwischen den einzelnen Antibiotika (Amoxicillin/Doxycyclin; Cefurroxim-Axetil; Ceftriaxon; Azithromycin, Phenoxymethylpenicillin, Minocyclin) keine Unterschiede in ihrer Effizienz gefunden werden. Auch hinsichtlich des Nebenwirkunngsprofils ergaben sich keine signifikanten Differenzen (Torbahn G et al. 2018)". Vielleicht kannst du mir hier weiter helfen und mitteilen, wie die Effizienz genau beurteilt wurde? Ich bin immer aufgeschlossen und offen für neue Erkenntnisse, jedoch sehr kritisch (weil persönliche Erfahrungen)... {P.S. Primär kann ich insbesondere die Ergebnisse des Tierversuches unterstreichen -> bei mir wurde nach tiefrotem ausgeprägten Erythema Migrans (Durchmesser ~20cm) erst nach 14Wochen mit der Doxy-Behandlung begonnen (auch serologisch positiv dann), als dann die 1. Sypmtome auftraten (zuvor mehrmalige Vorstellungen beim Hausarzt, der das nicht zuordnete...) d.h. Doxycyclin versagte und da stelle ich einfach solche Analysen kritisch in Frage, weil ich es anders erlebte, auch wie Ärzte diesbzgl. die Beurteilungkriterien teilweise willkürlich legen...}