14.11.2019, 18:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2019, 19:41 von Borrelienkriegsveteran.)
(14.11.2019, 09:06)Lyme Detective schrieb: Die Wahrheit liegt m.M. mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Mitte (und so eindeutig wie du es schreibst ist es einfach nicht). Wie beurteilst du folgende Publikationen (ich hoffe du schreibst jetzt nicht wieder, die tragen nicht zur Objektivierung bei...)?:
Lyme-Krankheit: Borrelien überleben Antibiotikabehandlung im Tiermodell
Rückfälle und Therapieversager nach Borreliose-Kurzzeittherapie
Persistent Borrelia Infection in Patients with Ongoing Symptoms of Lyme Disease
Bzgl. deiner referenzierten Meta-Analyse habe ich folgende Kernaussage gefunden: "In einem metaanalytischen Review (19 Studien mit 2532 Patienten) konnten zwischen den einzelnen Antibiotika (Amoxicillin/Doxycyclin; Cefurroxim-Axetil; Ceftriaxon; Azithromycin, Phenoxymethylpenicillin, Minocyclin) keine Unterschiede in ihrer Effizienz gefunden werden. Auch hinsichtlich des Nebenwirkunngsprofils ergaben sich keine signifikanten Differenzen (Torbahn G et al. 2018)". Vielleicht kannst du mir hier weiter helfen und mitteilen, wie die Effizienz genau beurteilt wurde? Ich bin immer aufgeschlossen und offen für neue Erkenntnisse, jedoch sehr kritisch (weil persönliche Erfahrungen)... {P.S. Primär kann ich insbesondere die Ergebnisse des Tierversuches unterstreichen -> bei mir wurde nach tiefrotem ausgeprägten Erythema Migrans (Durchmesser ~20cm) erst nach 14Wochen mit der Doxy-Behandlung begonnen (auch serologisch positiv dann), als dann die 1. Sypmtome auftraten (zuvor mehrmalige Vorstellungen beim Hausarzt, der das nicht zuordnete...) d.h. Doxycyclin versagte und da stelle ich einfach solche Analysen kritisch in Frage, weil ich es anders erlebte, auch wie Ärzte diesbzgl. die Beurteilungkriterien teilweise willkürlich legen...}
Richtig. Dass hier in einem Forum, das der Selbsthilfe Betroffener dienen soll, zumindest teilweise die fatale "offizielle", offenkundig unwissenschaftliche Sichtweise propagiert und noch fleißig "geliked" wird, ist traurig und mutet masochistisch an. Die Forschung ist längst weiter als die "Doxycyclin oder Ceftriaxon hilft oder es ist psychisch" Inkompetenz, die unzähligen Menschen das Leben zerstört.
Nur ein weiteres Beispiel aus der ganz aktuellen Pioniersforschung:
"We propose to divide the persistent Lyme disease into two categories: (1) early development of persistent disease from inoculation with persister/biofilm at the beginning of infection introduced by tick bites, or Type I persistent disease (i.e., PTLDS); and (2) late development of persistent disease due to initial infection not being diagnosed or treated in time such that the infection develops into late persistent disease, or Type II persistent disease. Importantly, we show that the murine infection caused by LOG could be eradicated by ceftriaxone whereas the persistent infection established with MC could not be eradicated by doxycycline (Doxy), ceftriaxone (CefT), or vancomycin (Van), or Doxy+CefT or Van+CefT, but could only be eradicated by the persister drug combination daptomycin+doxycycline+ceftriaxone. We conclude that varying levels of persistence and pathologies of Borrelia infection and the corresponding different treatment responses are mostly dictated by the heterogeneous B. burgdorferi variant forms inoculated at the time of tick bites. These findings may have broad implications for understanding pathogenesis and treatment of not only persistent Lyme disease but also other persistent infections in general and call for studies to evaluate if treatment of persistent infections with persister drug combination regimens is more effective than the current mostly single-antibiotic monotherapy" https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30946803
Aber im Körper verlieren Borrelien bestimmt magischerweise ihre natürlichen Fähigkeiten. Dafür besitzen sie die umso erstaunlichere Fähigkeit, nach "Heilung" durch Doxycyclin oder Ceftriaxon, die exakt gleichen Symptome wie vor der "Heilung" zu hinterlassen - teilweise konnten sie sogar - wohl als Phantomerreger - direkt in Kultur nachgewiesen werden. Es geschehen also noch Zeichen und Wunder. Zhang, Professor für Mikrobiologie an einer der weltbesten medizinischen Unis und seit Jahren intensiv am Forschen, hat jedenfalls bestimmt keine Ahnung - und all die Betroffenen ´nen Knall.