13.01.2020, 23:26
Hallo Silvi
Da du noch ganz neu bist und dich erst einliest, möchte ich dich als erstes darauf hinweisen, dass Diagnostik und Therapie der Borreliose unter den Experten kontrovers diskutiert wird. Das bedeutet für dich in der Arztpraxis, dass der "normale" Haus- oder Facharzt dir ziemlich sicher was anderes erzählen, als das was in den bisherigen Antworten zu lesen ist.
Hier gehts zu einer groben Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A entspricht geltender Lehrmeinung, also das was der "normale" Arzt glaubt zu wissen. Lager B entspricht in etwa dem, was unsere Spezis glauben zu wissen. Wer recht hat und wer nicht, kann nicht beantwortet werden. Vermutlich haben alle ein bisschen recht, je nach Patient, Vorgeschichte, Verlauf etc.
Wegen deiner nächtlichen Schmerzen, dachte ich als erstes an eine Radikulitis. Das wird hier im Zusammenhang mit Borreliose wie folgt beschrieben:
https://ladr.de/sites/all/themes/cont/fi...terien.pdf
Der Link zu den Symptomen von "borrelienkriegsveteran" spiegelt die Meinung unserer Spezis, die in der normalen Arztpraxis keine Anwendung findet.
Wer keine Symptome nach geltender Lehrmeinung vorweisen kann, darf die Diagnose nicht bekommen, egal ob die Antikörper-Tests positiv sind oder nicht. Mehr Infos zum Diagnosefiasko findest du hier:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Unsere Spezis sehen das komplett anders. Leider werden da auch oft zusätzliche Tests wie z.B. der LTT als Goldstandard verkauft. Diese Tests können aber auch nur Hinweise und keine Beweise liefern.
Es tut mir leid, dass es keine konkreten Antworten auf deine Fragen gibt. Die Diagnostik gibt einfach nicht viel Schlaues her.
Was würde ich an deiner Stelle tun? Kommt drauf an, was du willst, respektive wofür du dich entscheidest. Ein gängiger Borreliosetest könnte die Diagnose weder sichern noch definitiv ausschliessen. Aber zumindest könnte man unter Umständen sehen, ob sich dein Immunsystem schon einmal mit Borrelien auseinandergesetzt hat. Dies ist nur möglich, wenn ein Blot gemacht würde. Also wäre der erste Schritt ein ELISA (erster Suchtest). Geltende Lehrmeinung, welche der "normale" Arzt anwendet, lehnt den Blot (Bestätigungstest) ab, wenn der ELISA negativ ist. Du müsstest also den Blot beim Arzt explizit einfordern und ihm abieten, das wenn nötig privat zu zahlen, sollte der ELISA negativ sein. Ob und inwiefern bestimmte Labore bessere Ergebnisse liefern, entzieht sich meiner Kenntnis und ich frage mich oft auf welcher Grundlage das empfohlen wird. Auch diese Tests können aktive nicht von früher durchgemachten Borreliosen unterscheiden.
Möglicherweise schickt dich dein Arzt auch zum Neurologen, die glauben mit einer Nervenwasseruntersuchung könne man eine Borreliose sicher diagnostizieren, respektive ausschliessen. Die Chancen dass man da was findet sind zwar bei einer klassischen Neuroborreliose (was zu einer Radikulits führen kann) höher, aber scheinbar auch nicht allzu hoch. Sicher ausschliessen kann man eine Borreliose damit definitv nicht, denn wenn sich die Borrelien nicht im Nervenwasser sondern woanders in deinem Körper befinden, gibts im Nervenwasser nichts zu finden.
Bei der miesen diagnostischen Lage bleibt dem Patienten schlussendlich nach Abwägen von Nutzen-Risiko nur der Therapieversuch. Einen solchen Therapieversuch würde ich nur nach Leitlinien der DBG oder ILADS machen (Empfehlung unserer Spezis). Die dosieren höher und länger. Dosierst du nach geltender Lehrmeinung, weisst du nicht, ob eine höhere Dosierung was gebracht hätte. Mit einer solchen Ungewissheit zu leben, wäre für mich unakzeptabel.
Zögere nicht, zu fragen, wenn du etwas nicht verstehst oder nicht weisst, wie du mit einer unserer Infos umgehen sollst, respektive was sie für dich in der Arztpraxis bedeuten.
LG, Regi
Da du noch ganz neu bist und dich erst einliest, möchte ich dich als erstes darauf hinweisen, dass Diagnostik und Therapie der Borreliose unter den Experten kontrovers diskutiert wird. Das bedeutet für dich in der Arztpraxis, dass der "normale" Haus- oder Facharzt dir ziemlich sicher was anderes erzählen, als das was in den bisherigen Antworten zu lesen ist.
Hier gehts zu einer groben Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A entspricht geltender Lehrmeinung, also das was der "normale" Arzt glaubt zu wissen. Lager B entspricht in etwa dem, was unsere Spezis glauben zu wissen. Wer recht hat und wer nicht, kann nicht beantwortet werden. Vermutlich haben alle ein bisschen recht, je nach Patient, Vorgeschichte, Verlauf etc.
Wegen deiner nächtlichen Schmerzen, dachte ich als erstes an eine Radikulitis. Das wird hier im Zusammenhang mit Borreliose wie folgt beschrieben:
Zitat:Bei der frühen Neuroborreliose treten typischerweise Entzündungen im Bereich der Nervenwurzeln des Rückenmarks auf (Radikulitis), charakterisiert durch quälende, brennende Schmerzen, die vor allem nachts zunehmen und ........Ob deine nächtlichen Schmerzen tatsächlich mit einer Radikulitis vereinbar sind, kann ich nicht beurteilen. Eine Radikulitis gilt nach geltender Lehrmeinung als typisches Symptom einer Borreliose, kann aber auch durch andere Krankheiten verursacht werden. In diesem Zusammenhang verlinke ich die möglichen Symptome einer Borreliose, wie es geltende Lehrmeinung sieht:
https://ladr.de/sites/all/themes/cont/fi...terien.pdf
Der Link zu den Symptomen von "borrelienkriegsveteran" spiegelt die Meinung unserer Spezis, die in der normalen Arztpraxis keine Anwendung findet.
Wer keine Symptome nach geltender Lehrmeinung vorweisen kann, darf die Diagnose nicht bekommen, egal ob die Antikörper-Tests positiv sind oder nicht. Mehr Infos zum Diagnosefiasko findest du hier:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Unsere Spezis sehen das komplett anders. Leider werden da auch oft zusätzliche Tests wie z.B. der LTT als Goldstandard verkauft. Diese Tests können aber auch nur Hinweise und keine Beweise liefern.
Es tut mir leid, dass es keine konkreten Antworten auf deine Fragen gibt. Die Diagnostik gibt einfach nicht viel Schlaues her.
Was würde ich an deiner Stelle tun? Kommt drauf an, was du willst, respektive wofür du dich entscheidest. Ein gängiger Borreliosetest könnte die Diagnose weder sichern noch definitiv ausschliessen. Aber zumindest könnte man unter Umständen sehen, ob sich dein Immunsystem schon einmal mit Borrelien auseinandergesetzt hat. Dies ist nur möglich, wenn ein Blot gemacht würde. Also wäre der erste Schritt ein ELISA (erster Suchtest). Geltende Lehrmeinung, welche der "normale" Arzt anwendet, lehnt den Blot (Bestätigungstest) ab, wenn der ELISA negativ ist. Du müsstest also den Blot beim Arzt explizit einfordern und ihm abieten, das wenn nötig privat zu zahlen, sollte der ELISA negativ sein. Ob und inwiefern bestimmte Labore bessere Ergebnisse liefern, entzieht sich meiner Kenntnis und ich frage mich oft auf welcher Grundlage das empfohlen wird. Auch diese Tests können aktive nicht von früher durchgemachten Borreliosen unterscheiden.
Möglicherweise schickt dich dein Arzt auch zum Neurologen, die glauben mit einer Nervenwasseruntersuchung könne man eine Borreliose sicher diagnostizieren, respektive ausschliessen. Die Chancen dass man da was findet sind zwar bei einer klassischen Neuroborreliose (was zu einer Radikulits führen kann) höher, aber scheinbar auch nicht allzu hoch. Sicher ausschliessen kann man eine Borreliose damit definitv nicht, denn wenn sich die Borrelien nicht im Nervenwasser sondern woanders in deinem Körper befinden, gibts im Nervenwasser nichts zu finden.
Bei der miesen diagnostischen Lage bleibt dem Patienten schlussendlich nach Abwägen von Nutzen-Risiko nur der Therapieversuch. Einen solchen Therapieversuch würde ich nur nach Leitlinien der DBG oder ILADS machen (Empfehlung unserer Spezis). Die dosieren höher und länger. Dosierst du nach geltender Lehrmeinung, weisst du nicht, ob eine höhere Dosierung was gebracht hätte. Mit einer solchen Ungewissheit zu leben, wäre für mich unakzeptabel.
Zögere nicht, zu fragen, wenn du etwas nicht verstehst oder nicht weisst, wie du mit einer unserer Infos umgehen sollst, respektive was sie für dich in der Arztpraxis bedeuten.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz