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Symptomliste und Arztbesuch. Bilde ich mir etwas ein?
#9

Da ich auch aus der Schweiz komme, bin ich ziemlich gut im Bild, wie es läuft. Die SUVA zahlt in der Regel die Behandlungskosten, wenn eine Wanderröte vorliegt oder Symptome der späteren Stadien aus dem Katalog geltender Lehrmeinung mit positiven Tests vorliegen. Bei chronischen Verläufen, wo es dann auch um Rente geht, wirds schwierig bis unmöglich. Da musst du in der Thematik topfit sein und einen Anwalt haben, der das Juristische macht. Bei mir hats für eine SUVA-Rente nicht gereicht, da der Zeckenstich nicht erinnerlich war, aber die IV hat mir aufgrund der Borreliose und Ko-Morbiditäten nach langem Kampf eine Rente geprochen. Tests alleine sagen nicht viel aus. Sie müssen immer zusammen mit den Symptomen, Vorgeschichte und Verlauf interpretiert werden. Vorgeschichte, Verlauf und Symptome sind auch wichtige Argumente im Kampf um Versicherungsleistungen. Wenns gar nicht anders geht, musst du die Psycho-Schiene fahren wenns um Rente, sprich die Existenz geht. Da wärst du nicht der Erste.

Deine anderen Beiträge habe ich jetzt kurz überflogen. Dein Labor ist unvollständig. Es muss zwingend ein Blot (Bestätigungstest) gemacht werden, da der erste Suchtest sowohl bei den IgG als auch bei den IgM positiv war. Das entspricht geltender Lehrmeinung. Dein Arzt soll im Labor anrufen und das nachbestellen. Das Serum wird eine Weile gelagert.

Klinisch hast du möglicherweise eine Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) mit evtl. juxtaartikulären Knoten. Das ist schon Stadium 3 und es kann Jahre bis Jahrzehnte nach dem Zeckenstich auftreten, könnte aber die Beweisführung bei den Versicherungen erleichtern. Ich habe auch eine ACA. Histologie und PCR von einer Hautprobe könnten die Diagnose weiter stützen. Ich hatte zwei positive PCR-Ergebnisse und ein histologisches Ergebnis, das mit einer ACA vereinbar ist. Vermutlich verstehst du jetzt nur Bahnhof. Tut mir leid. Ich kann gerade nicht für den Laien schreiben. Das Ganze ist jedenfalls kompliziert und kann nicht einfach mit einem Test abgehandelt werden.

Wenn du möchtest, kann ich dir mein Wissen und meine Erfahrung telefonisch weitergeben. Schreibe mir eine PN, wenn du das möchtest. Kann aber bis Mitte April nur über WhatsApp telefonieren, weil ich bis dahin noch in Thailand bin.

Bezüglich Diagnose und Behandlung würde ich mich in einem ersten Schritt vom Arzt in ein Unispital zu einem Infektiologen überweisen lassen. Mit einer ACA und positiven Tests darf man dort die Diagnose stellen. Die Therapie ist allerdings auch nicht das Gelbe vom Ei. Mehr als vier Wochen Doxy geben sie nicht. Das geht streng nach Leitlinie. Unsere Spezis sehen das anders, wobei ich keine Ahnung habe, wo ich Patienten in der Schweiz hinschicken soll.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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