17.02.2020, 20:11
Zitat:Ich hoffe das "viel Glück war nicht ironisch gemeint wegen der Gesellschaft für Rheumatologie"? ;-)
Hallo Esperança,
Nein. Das war es nicht. Ich kann den für euch „richtgen Weg“ nicht kennen. Ihr seid in den Händen von Ärzten, von „Spezialisten“. Es gibt Internisten, es gibt Rheumatologen und es gibt Infektiologen, aber es gibt keine „Borreliose-Spezialisten“.
Ich wollte nur kurz darauf hinweisen, das es Unterschiede gibt, zwischen der Behandlung der Spätborreliose [z.B. Lyme-Arthritis] nach den „Empfehlungen zur Therapie der Lyme-Borreliose“ der „Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie“
Zitat:Auch bei der Behandlung der Lyme-Arthritis ist eine orale Therapie meist ausreichend. Die Erfolgsquote der Ersttherapie liegt bei über 80%. Bei der Lyme-Arthritis ist die Gabe von Doxycyclin, 1 x 200 oder 2 x 100 mg täglich über 30 Tage, die übliche Option.....Sind Patienten auch mehrere Wochen nach Therapie nicht beschwerdefrei, wird ein Therapieversuch mit einem parenteralen Antibiotikum empfohlen. Hierbei ist unverändert Ceftriaxon in einer Dosis von 2 g einmal täglich als Infusion, gegeben über 14 bis 21 Tage, das am häufigsten angewandte Antibiotikum.
Weitere Therapiezyklen, Langzeittherapien über Monate, Pulstherapien, Einsatz alternativer Antibiotika, Kombinationstherapien mit mehreren Antibiotika oder Kombinationen mit Hydroxychloroquin haben sich als ineffektiv erwiesen oder wurden nicht in kontrollierten wissenschaftlichen Studien untersucht (1,15). Daher sollten diese Therapieformen nicht eingesetzt werden.
und dem Vorgehen, dass ich in #4 beschrieben habe
Zitat:"Nur" weil eine Lyme-Arthritis nicht durch zwei antiinfektive Behandlungen (eventuell beides Monotherapien?) über je 4 Wochen (?) sich nicht zurückbildet, bedeutet das nicht unbedingt, dass sie sich bei der Wahl anderer Antiinfektiva nicht doch eventuell noch nochzurückbilden würde.“
In Deutschland gibt es mehrere, verschiedene Behandlungsempfehlungen. Eine davon ist die, der „Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.“
Persönlich habe ich – siehe #4 – die Erfahrung gemacht, dass mir bei Spätborreliose durchaus mehrere (> 2; die beiden ersten Therapien, die bei mir NICHT ausreichend waren, waren: eine orale Therapie mit Doxycyclin und eine parenterale mit Ceftriaxon) antiinfektive Behandlungszyklen mit verschiedenen Antiinfektiva eine erhebliche Verbesserung brachten.
Aufgrund meiner Erfahrung würde ich, nur in dem Fall, dass eine Rheumatologische Behandlung der Lyme-Arthritis keinen Rückgang zur Folge hätte, einen zweiten „Spezialisten“, z.B. der Deutschen-Borreliose-Gesellschaft befragen. Eventuell hat ein anderer Arzt andere Erfahrungen gemacht oder einen anderen Blickwinkel und berücksichtigt andere Literatur (oder bewertet bestehende Litertur anders), als Input für seine Borreliose-Behandlung.
Über die verschiedenen Lager bei der Borreliose-Behandlung hast Du Dich sicher schon informiert, sonst kannst Du das hier im Forum machen. Falls die Lyme-Arthritis bei Deinem Kind nicht rückläufig ist, lohnt sich diese Arbeit vielleicht für Dich.
Zitat:Mich würde interessieren, wie es bei deinem Sohn weiter gegangen ist. Du meinst, er hatte auch diagnostizierte Borreliose und ein Knie mit Erguss. Was würde nach den 2,5 Wochen Naproxen gemacht? Wie und nach wie viel Zeit ist sein Knie wieder in Ordnung gewesen?Der Knie-Erguss war gering und zum Zeitpunkt des ersten Ultraschalls etwas größer, als beim zweiten Ultraschall, bei dem dann vermutet wurde, dass es der „Normlzustand“ sei. Insgesamt waren die „neu aufgetretenen Beschwerden mit Schmerzen im Knie“ bereits rückläufig, als der erste Untersuchungstermin in der Rheumatologie zur Verfügung stand. Wie lange es gedauert hat, bis diese Art Knieschmerzen, vollständig verschwunden waren, kann ich nicht mehr sagen, da diese Art Schmerz nur eine Beschwerde von mehreren waren, die im Verlauf der Erkrankung nach Zeckenstichen, im Verlauf mehrerer Jahre auftraten. Aber ich schätze, dass es einige Wochen oder Monate waren.
Unser Kind wurde etwas später wegen einer Bartonellose-Infektion behandelt. Ob diese Behandlung zur Rückbildung dieser Knie-Schmerzen beigetragen hat oder nicht, kann niemand wissen.
Wir sind jedoch sehr froh, dass sowohl diese Art Knie-Schmerzen, als auch Muskelschmerzen nach geringfügiger, normaler Belastung nach mehreren Kombinationsbehandlungen vollständig verschwunden sind.
Welchen Weg man bei der Diagnose Spätborreliose geht, muss man sehen. Noch stehen einem mehrere Behandlungsempfehlungen und Wege zur Verfügung, die man bei Bedarf und wenn man sie für gut befindet, ausschöpfen kann.
Ich hoffe, dass meine Langfassung nicht mehr als Ironie empfunden werden kann.
Grüße Niko