25.02.2020, 17:22
(25.02.2020, 15:38)DieWilde13 schrieb: Guten Tag,
meine 11 Jährige hat einen Befund vom Tropeninstitut, wo akute Borreliose drinsteht. Faktisch ist es gemäß der spezifischen und unspezifischen Banden bereits ein Spätstadium, aber auf jeden Fall behandlungsrelevant. Von zwei Borreliose-Experten wurde mir zu Azythromycin geraten, die Unis raten zu Doxicylin. Ich würde gerne den Borreliose Experten folgen, aber keiner sendet mir ein solches Privatrezept zu. Es wird mir immer wieder in Aussicht gestellt und keiner reagiert. Ich bin sehr enttäuscht und verzweifelt. Was nützen die besten Experten, wenn sie einen dann hängenlassen? Mein Kind und ich sind jetzt auch noch erkrankt,mit starker Übelkeit. Sie mit Fieber. Irgendwohin fahren kann ich nicht. Eine Lumbalpunktion steht im Raum, weil sie Stimmveränderungen hat (Hirnnerven). Hier erhalte ich pro und Contra wegen der geringen Trefferquote. Übermorgen haben wir einen TErmin in der NEurologie. So lange wollte ich mit dem Beginn der Antibiose warten...Habt ihr einen Rat für mich`?
Hallo liebe Wilde13,
Falls die Borreliose mit neurologischer Beteiligung einhergeht, ist Azithromycin, insbesondere wenn es eine ausgewachsene Neuoroborreliose sein sollte, eh nicht gut geeignet. Üblicherweise sind hier Doxycyclin zur oralen Einnahme oder Ceftriaxon als i.v. Behandlung. Aus Kostengründen und auch wegen der Verabreichung läuft es dann meist auf Doxycyclin hinaus, was auch möglich ist für Kinder mit 11 Jahren. Ob das dann reicht, ist die Frage. Hier im Forum dürften vor allem Patienten sein, bei denen das nicht gereicht hat - die anderen haben dann weniger Bedarf zum Austausch.
"Experte" ist dann auch ein dehnbarer Begriff, wie überall gibt es solche und solche. Da müssen die Unis noch nicht mal die schlechteste Adresse sein. Wenn ihr da übermorgen in der Neurologie seid, werdet ihr sicherlich noch mehr erfahren. Ganz so gering ist die Trefferquote bei einer aktiven Neuroborreliose dann nicht, gerade wenn es auch typische Beschwerden gibt. Hier gibt es zumindest auch die Chance auf eine bessere Diagnostik und die Chance auf eine i.v. Behandlung wäre dann auch am höchsten, was ich persönlich für mein Kind wahrnehmen würde, falls angeboten.
Was auch immer ihr für eine Behandlung durchführt, ihr braucht einen Arzt vor Ort, der euch dabei unterstützt, wenn wichtige Fragen auftauchen. Wenn die von dir kontaktierten Experten nur Ferndiagnosen stellen sollten, sähe ich ein Gefälligkeitsrezept ohnehin sehr kritisch.
Ich drücke die Daumen für die weitere Diagnostik und hoffe, ihr bekommt die Hilfe, die ihr braucht.
Liebe Grüße Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
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