28.02.2020, 13:56
Zitat:Eine nicht risikofreie Lumbalpunktion liefert eine 50:50-Chance Borrelien zu finden bei Verdacht auf Neuroborreliose (Borrelien im Gehirn und Nervensystem).
Aus:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/us...linien.pdf
Zitat:2.5.3 Liquoruntersuchungen
Indiziert ist eine Liquordiagnostik bei akuten Entzündungen des Nervensystems:
• Meningitis, Meningo-Enzephalitis, Enzephalomyelitis, akuter Enzephalitis,
• akuter Meningoradikulitis (Bannwarth)(88)
, Guillain-Barré-Syndrom,
• zerebraler Vaskulitis, Myelitis,
• Neuritis von Hirnnerven (insbesondere Fazialisparese),
• akuter Polyneuropathie.
Nicht indiziert ist die Liquoruntersuchung bei folgenden Krankheitszuständen, da mit pathologischen Ergebnissen nicht zu rechnen ist:
• Encephalopathie bei chronischer Lyme-Borreliose,
• chronischer Polyneuropathie im Spätstadium(66),
• hirnorganischem Psychosyndrom(44/78/82/90).
Eine Pleozytose (Zellzahl über 5/μl), Erhöhung des Eiweißgehaltes und der Nachweis einer intrathekalen Synthese von borrelienspezifischen Antikörpern (Serum/Liquor-Relation) sind Hinweise auf eine akute Neuroborreliose.
Bei einem sehr frühen Auftreten der Neuroborreliose nach einer Borrelien-Infektion und bei späten Manifestationen können jedoch borrelienspezifische Antikörper sowohl im Serum als auch im Liquor fehlen bzw. im Liquor früher als im Serum auftreten und umgekehrt.
Der Nachweis intrathekal gebildeter borrelienspezifischer Antikörper im Liquor gelingt bei der Lyme-Borreliose mit neurologischer Beteiligung nur sehr selten. Bei Verdacht auf akute Neuroborreliose sollte die Therapie nicht von den Laborergebnissen abhängig gemacht werden.
Waldgeist
“Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“