10.03.2020, 15:26
Hallo Johanna,
aus gegebenem Anlass habe ich mich vor vielen Jahren ebenfalls mit dem Thema Persönlichkeitsveränderung nach Borreliose- und Co-Infektionen befasst.
Neben der Möglichkeit, dass psychische Beschwerden ohne infektösen Auslöser vorliegen könnten, ist es natürlich bei dem von Dir beschriebenem Umstand, dass dies kurz nach einem infektiösen Geschehen (sonst hätte es keinen Anlass für i.v. antiinfektive Behandlung gegeben) auftrat, durchaus plausibel, dass ein Zusammenhang mit einem Zeckenstich bestehen könnte.
In diesem Zusammenhang würde ich nicht "nur" an Borreliose denken sondern auch an mögliche Co-Infektionen.
Die Aussage des Zwillingsbruders würde mich als Mutter auch allarmieren und er wäre für mich auch eine Bestärkung in der Annahme, dass die Verhaltens- und Wesensveränderung des Zwillingsbruders infektös bedingt ist. An deiner Stelle würde ich diese Möglichkeit daher auch zeitnah verfolgen. Dabei kann Dir nach meiner Erfahrung nur ein "Borreliose- und Coinfektionen-Spezialist" helfen. Insbesondere bei Kindern ist es schwierig einen Arzt zu finden, der es für möglich hält, dass ein Verhalten, dass objektiv betrachtet auch als "normaler Ungehorsam" oder "normales schlechtes Benehmen" betrachtet werden könnte oder gar als vorpubertär/pubertär, infektiöse Ursachen haben kann und einen Versuch startet, zu helfen. Besonders, wenn das Kind sonst als gesund erscheint.
Die Diagnostik wirst du privat bezahlen müssen. Du könntest Dich in Selbsthilfegruppen informieren, ob dort ein Arzt bekannt ist, der helfen könnte/würde.
In den USA ist es wohl in dem Zusammenhang mit dem Krankheitsbild Wesensveränderung nach Infektion häufiger zu dem Vorwurf des "Münchhausen by Proxy-Syndroms" für Mütter gekommen, die auf einer Behandlung bestanden haben.
Ich möchte Dir damit keine Angst machen, sondern nur kurz informieren, dass Du aufpassen musst, wenn Du den Weg "mögliche infektiöse Ursache für die Verhaltensänderung deines Kindes" verfolgst. Und nach meiner Erfahrung gibt es diesen Weg in unserem Gesundheitssystem eigentlich gar nicht, Du musst ihn also größtenteils selber anlegen.
Im Folgenden ein Beispiel, welche Krankheitsfolgen (vermutlich eher sehr selten) zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Bartonelleninfektion (eine mögliche Coinfektion der Borreliose) möglich sind https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=12687
Grüße von Niko
aus gegebenem Anlass habe ich mich vor vielen Jahren ebenfalls mit dem Thema Persönlichkeitsveränderung nach Borreliose- und Co-Infektionen befasst.
Neben der Möglichkeit, dass psychische Beschwerden ohne infektösen Auslöser vorliegen könnten, ist es natürlich bei dem von Dir beschriebenem Umstand, dass dies kurz nach einem infektiösen Geschehen (sonst hätte es keinen Anlass für i.v. antiinfektive Behandlung gegeben) auftrat, durchaus plausibel, dass ein Zusammenhang mit einem Zeckenstich bestehen könnte.
In diesem Zusammenhang würde ich nicht "nur" an Borreliose denken sondern auch an mögliche Co-Infektionen.
Die Aussage des Zwillingsbruders würde mich als Mutter auch allarmieren und er wäre für mich auch eine Bestärkung in der Annahme, dass die Verhaltens- und Wesensveränderung des Zwillingsbruders infektös bedingt ist. An deiner Stelle würde ich diese Möglichkeit daher auch zeitnah verfolgen. Dabei kann Dir nach meiner Erfahrung nur ein "Borreliose- und Coinfektionen-Spezialist" helfen. Insbesondere bei Kindern ist es schwierig einen Arzt zu finden, der es für möglich hält, dass ein Verhalten, dass objektiv betrachtet auch als "normaler Ungehorsam" oder "normales schlechtes Benehmen" betrachtet werden könnte oder gar als vorpubertär/pubertär, infektiöse Ursachen haben kann und einen Versuch startet, zu helfen. Besonders, wenn das Kind sonst als gesund erscheint.
Die Diagnostik wirst du privat bezahlen müssen. Du könntest Dich in Selbsthilfegruppen informieren, ob dort ein Arzt bekannt ist, der helfen könnte/würde.
In den USA ist es wohl in dem Zusammenhang mit dem Krankheitsbild Wesensveränderung nach Infektion häufiger zu dem Vorwurf des "Münchhausen by Proxy-Syndroms" für Mütter gekommen, die auf einer Behandlung bestanden haben.
Ich möchte Dir damit keine Angst machen, sondern nur kurz informieren, dass Du aufpassen musst, wenn Du den Weg "mögliche infektiöse Ursache für die Verhaltensänderung deines Kindes" verfolgst. Und nach meiner Erfahrung gibt es diesen Weg in unserem Gesundheitssystem eigentlich gar nicht, Du musst ihn also größtenteils selber anlegen.
Im Folgenden ein Beispiel, welche Krankheitsfolgen (vermutlich eher sehr selten) zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Bartonelleninfektion (eine mögliche Coinfektion der Borreliose) möglich sind https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=12687
Grüße von Niko