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Mich stärken in Angst- und Krisenzeiten
#2

Heute nun das zweite Tool.

Mein RESSOURCENPOOL – schmetterlingsleicht

Ganz wichtig für jeden, der Selbstvertrauen aufbauen und Gelassenheit entwickeln will – sich seiner eigenen Ressourcen bewusst werden: Was kann ich gut? Worauf bin ich stolz? Was macht mir Spaß? Was erfüllt mich? Was lässt mich gut da sein? Was tut mir gut? …
Schreib dir mindestens 50 verschiedene Punkte auf, damit dir aufgeht, wie reich dein Leben trotz aller Schwierigkeiten ist und dass du wirkmächtig bist – das ist das Gegenteil von Ohnmacht. Schreib unbedingt in ICH-Form, es geht um DICH! Es dürfen ruhig kleine Dinge sein.
Hier ein paar Beispiele:
Ich lache gern.
Ich kann malen.
Ich bin geduldig.
Mir macht Reiten sehr viel Spaß.
Ich liebe meine Katze (anderes Haustier).
Es tut mir gut, kühles Wasser über meine Hände laufen zu lassen.
Ich genieße es, mich in meine warme Decke einzukuscheln.
Ich kann mir einen Tee kochen.
Meine Freundin … ist für mich da, wenn ich Hilfe brauche.


Wenn du sagst, ich habe viel zu wenig, dann gliedere eine Sache auf, z.B. „Ich liebe Natur“. Du kannst deine Sinne durchgehen, Auge – sehen, Ohr – hören, Nase, riechen, Hand/Haut – tasten/ spüren, Mund – schmecken.
Am Beispiel Natur:
Ich liebe es, das herrliche Buchenfrühlingsgrün im Sonnenlicht zu sehen.
Es ist für mich herrlich, wenn ich den Duft der Veilchen riechen kann.
Ich mag es, die Rinde von Bäumen zu spüren.
Es tut mir gut, dem Zwitschern der Vögel zu lauschen.
Ich genieße den Geschmack von Sauerampfer.
Das sind jetzt schon 5 verschiedene Sätze zum Thema Natur, nur weil du deine Sinne durchgegangen bist!

Es ist hilfreich, sich diese Punkte aufzuschreiben, mindestens 50 verschiedene Punkte herauszufinden. Es dürfen auch kleine Dinge sein. Beim Notieren auf ICH-Form achten!!! Und immer, wenn dir was einfällt, einfach ergänzen!

So! Jetzt hast du mindestens 50 verschiedene Dinge, die in deinem Leben positiv erlebbar sind. Schreibe sie sauber untereinander.
Es gibt eine Möglichkeit, diese Übung weiter auszubauen und sie dadurch noch intensiver zu nutzen. Dafür muss ich jetzt ein bisschen ausholen.

EMDR ist eine Technik, die in der Bewältigung von Traumata angewandt wird. Dabei nutzt man die sogenannte „bilaterale Stimulierung“, damit das Gehirn Erinnerungsbrocken zeitlich und räumlich einordnen kann. Das ist jetzt nur eine ganz grobe Erklärung. Wenn dich das näher interessiert, findest du im Internet massenweise Texte! Bilateral bedeutet hier, dass beide Gehirnhälften in die Arbeit einbezogen werden, das kann durch visuelle, taktile oder akustische Reize geschehen.
Nun kann diese Technik nicht nur bei Traumatisierungen angewendet werden, sondern auch im Coaching oder in der Ressourcenstärkung. In meiner EMDR-Fortbildung habe ich u.a. den sogenannten „Butterfly“ kennen gelernt. Dabei legt man die linke Hand auf den rechten Oberarm und die rechte Hand auf den linken Oberarm, so dass die Arme überkreuz vor der Brust liegen, die Hände aber noch beweglich sind. Die Arme bleiben ruhig liegen. Aus dem Handgelenk heraus hebt man abwechselnd die rechte und linke Hand und lässt sie leicht wieder auf den Oberarm fallen. Hört sich jetzt in der Erklärung ein bisschen kompliziert an, ist aber wirklich sehr einfach! Der Butterfly (deshalb in der Überschrift dieses Artikels „schmetterlingsleicht“) ist hier die taktile Stimulierung und eine sehr sanfte Übung.
Nun nimmst du deine Liste her, fängst an, in einem dir angenehmen Tempo zu klopfen und sprichst laut deine Ressourcenliste aus! Wenn du magst, kannst du im Hintergrund eine sanfte, ruhige Musik laufen lassen.
Ich finde diese Übung sehr schön und wohltuend. Sie verbindet Verstand und Gefühl, Körper und Seele. Und sie kann einem schon beim ersten Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern!

Viel Spaß beim Ausprobieren
Liebe Grüße
Elisabeth
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